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Die Bosnisch Hercegovinische Geologischen Staatsanstalt war die staatliche geowissenschaftliche Institution von Bosnien Herzegowina mit Sitz in Sarajevo Sie entstand 1912 und wurde 1918 nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie fortgefuhrt Vorgeschichte BearbeitenDie fruhen geowissenschaftlichen Erkundungsarbeiten fielen noch in die Zustandigkeit der k k geologischen Reichsanstalt mit Sitz in Wien In ihrem Auftrag bearbeitete Alexander Bittner unter schwierigen Arbeitsbedingungen die relevanten Landesteile Dabei erwarb er sich grosse Anerkennung bei den Wiener Stellen und man nannte ihn deshalb den bosnischen Geologen Bei den Ubersichtsaufnahmen im Jahr 1879 bearbeitete Bittner das sudostliche Bosnien und die Hercegovina Andere Landesteile ubernahmen Edmund von Mojsisovics und Emil Tietze Im Verlaufe der dreimonatigen Feldarbeiten entstanden geologisch kartographische Daten die jedoch noch sehr luckenhaft ausfielen und mit Wahrscheinlichkeitsannahmen ausgefullt werden mussten Die nun druckreife Karte erschien 1880 als Erganzungsblatt Geologische Ubersichtskarte von Bosnien Hercegovina zu der von Franz von Hauer stammenden Geologischen Ubersichtskarte der osterreichisch ungarischen Monarchie in dem Massstab von 1 576 000 Bereits mit ihrem Erscheinen war man sich der Unvollkommenheit bewusst und erwartete spatere Rekognoszierungen Ein weiterer Baustein in der Landeserkundung bilden die montanistischen Arbeiten von Bruno Walter aus dem Jahr 1878 welche spater in eine geologisch montanistische Karte 1887 im Massstab 1 300 000 mundeten Damit wurden einige Landesteile nach lagerstattenkundlichen und geographischen Gesichtspunkten beschrieben Entwicklung BearbeitenDie eigenstandige geologische Erforschung von Bosnien und Herzegowina begann Ende des Jahres 1898 mit der Einrichtung einer geologischen Dienststelle in Sarajevo Sie war zunachst der Berghauptmannschaft in Sarajevo angegliedert wurde aber 1912 als Geologische Landesanstalt zu einer selbstandigen Institution Die Geologische Staatsanstalt konnte mit ihrer Arbeit ohne nennenswerte Unterbrechung nach 1918 auf der Grundlage ihrer institutionellen Vorlauferin der bosnisch hercegovinischen geolog Landesanstalt anschliessen Ihr erster Direktor war Friedrich Katzer ein international erfahrener und ursprunglich aus Bohmen stammender Geologe Unter seiner Leitung hatte Ivan Turina die Stelle des ersten Assistenten inne Den politisch instabilen Zeitabschnitt um 1919 hatte die Geologische Staatsanstalt ohne wesentliche Einschrankungen der Betriebsfahigkeit uberstanden Dazu trug auch der Generaldirektor des jugoslawischen Montanwesens Dimitrije Antula wesentlich bei Als hilfreich wirkte sich dabei aus dass dieser Ministerialreferent ein anerkannter Geologe und Palaontologe die Bedeutung der Anstalt klar einzuschatzen wusste Zu den grossen Herausforderungen in den ersten Jahren der Staatsanstalt gehorten die noch unter Wiener Regie begonnen geologischen Kartierungsarbeiten in den schwierig zuganglichen Gebirgsgebieten des Landes Auf der Basis der geologischen mineralogischen und palaontologischen Sammlungen bestand eine enge Zusammenarbeit mit dem bosnischen Landesmuseum in Sarajevo Als fruhe Kartenwerke der Geologischen Staatsanstalt sind entstanden Die geologische Ubersichtskarte Bosniens und der Hercegovina im Massstab 1 200 000 ist im Umfang von sechs Blattern angelegt worden An der Erstellung beteiligte sich Friedrich Katzer Die Titel und Legende der beiden ersten Blatter sind in deutscher Sprache die des dritten Blattes in serbokroatischer und franzosischer Sprache ausgefertigt Erschienen sind in dieser Form die Blatter Sarajevo 1906 Vlad Lipold Tuzla 1910 Vlad Lipold Wenzel Srajn und Banja Luka 1921 Ivan Turina Weiterhin sind bis zum Jahr 1922 zehn Blatter von Formationsumrisskarten im Massstab 1 75 000 erschienen und tragen die Bezeichnungen Motajica und Prosara planina Umgebung von Tuzla mit dem Majevicagebirge Umgebung von Janja Umgebung von Gracanica und Tesanj Umgebung von Derventa und Kotorsko Umgebung von Gradacac und Brcko Umgebung von Trnovo und Foca Umgebung von Zenica und Vares Umgebung von Prnjavor sowie Umgebung von Sarajevo Literatur BearbeitenFriedrich Katzer Geologie Bosniens und der Hercegovina 1 Bd 1 Teil Sarajevo 1924 S 45 46 Bruno Walter Beitrage zur Kenntnis der Erzlagerstatten Bosniens Sarajevo 1878 erschienen auch in FOLDT KOZLONY 1887 XVIII S 229 321 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bosnisch Hercegovinische Geologische Staatsanstalt amp oldid 184264675