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Als Bodenalgen werden eukaryotische photoautotrophe Mikroorganismen bezeichnet deren Lebensraum sich auf der Bodenoberflache oder im Inneren des Bodens befindet Sie werden fast immer von prokaryotischen Cyanobakterien begleitet die in derselben okologischen Nische leben Terrestrische Algen mussen aufgrund der zumindest zeitweise eingeschrankten Wasserverfugbarkeit an das Leben an Land angepasst sein die herkommlichen Habitate von Algen sind hingegen alle Arten von Gewassern Der danische Botaniker Johannes Boye Petersen unterschied nach dem Biotop drei okologische Gruppen aero terrestrische Algen oder Luftalgen leben auf Substraten die permanent uber die Bodenoberflache erhoht sind z B Baumstamme hydro terrestrische Algen kommen auf permanent nassen oder wassergesattigten Boden vor Die eigentlichen Bodenalgen bilden die dritte Gruppe von ihm eu terrestrische Algen genannt Verwandtschaftlich kommen Bodenalgen aus fast allen Algengruppen die im Susswasser leben Der Schwerpunkt der vertretenen Sippen liegt bei den fadenformigen und coccoiden Grunalgen insbesondere Chlorophyceae den Kieselalgen und den Gelbgrunen Algen Xanthophyceae Da das Lichtangebot unterhalb der Bodenoberflache rasch abnimmt wird fur etliche Arten auch eine mixotrophe Lebensweise angenommen um in auch Bereichen die fur die Photosynthese nicht ausreichend hell sind zu uberleben Einige Arten nutzen Sonnenlicht als Energiequelle sind aber auf die Zufuhr bestimmter organischer Molekule angewiesen Ein okologisch ahnlicher Lebensraum wird von Luftalgen bewohnt die sich auf Oberflachen wie Felsblocken oder Baumrinden spezialisiert haben In der Nahe von Bodenalgen stehen funktionell auch die Schneealgen deren Zellen nach der Schmelze in alpinen oder polaren Boden uberdauern Bodenalgen sind als Primarproduzenten ein wichtiger Bestandteil des Edaphons An Sonderstandorten auf denen aufgrund von abiotischen Umweltfaktoren wie etwa extreme Temperaturen der Exposition oder der Wasserverfugbarkeit keine hoheren Pflanzen aufkommen konnen konnen bestimmte Bodenalgen biogene Bodenkrusten soil crusts entwickeln die in Begleitung mit Cyanobakterien ein Klimaxstadium darstellen z B in Wusten oder auf Heideboden Bedeutsam sind sie oft auch bei der Bodenbildung auf Rohboden Standorten wo sie Nahrstoffe akkumulieren und durch Biomasse oder Krustenbildung die Bodenstruktur verbessern und die Bodenerosion gebremst werden kann Unter gunstigen Bedingungen sind Populationen von Bodenalgen als gruner Anflug auf Bodenoberflachen mit freiem Auge erkennbar Einzeln sind sie aufgrund ihrer Zellgrossen nicht mit freiem Auge erkennbar und gehoren daher zu den Mikroalgen Auch mit Hilfe des Lichtmikroskops konnen viele Sippen aufgrund der vielfach sehr reduzierten oder ahnlichen morphologischen Merkmale nicht naher angesprochen werden Zur genaueren Untersuchung der Artenzusammensetzung ist daher eine Anlage und Beobachtung von Kulturen unerlasslich in denen die isolierten Arten in ihrem Lebenszyklus studiert werden Literatur BearbeitenEttl Hanus Gartner Georg Syllabus der Boden Luft und Flechtenalgen Springer Spektrum 2014 2 Auflage Kadereit J W Korner C Kost B Sonnewald U Strasburger Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften Springer Spektrum 2014 37 Auflage Blaine Metting The Systematics and Ecology of Soil Algae Botanical Review Vol 47 No 2 195 312 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bodenalgen amp oldid 194551376