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Die Blutgasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Die Gegend genannt Blutgassenviertel zahlt zu den altesten und malerischsten der Stadt BlutgasseWappenStrasse in WienBlutgasseBasisdatenOrt WienOrtsteil Innere StadtAngelegt spatestens im 14 JahrhundertHist Namen Kotgassel Kotgassel bei den Deutschen Herren Gasse hinter den Deutschen Herren Kergassel MilchgasseQuerstrassen Domgasse SingerstrasseBauwerke Trienter Hof Domherrenhaus Deutschordenshaus FahnrichshofNutzungNutzergruppen FussgangerStrassen gestaltung FussgangerzoneTechnische DatenStrassenlange ca 115 Meter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Bauwerke 3 1 Nr 1 Trienter Hof 3 2 Nr 2 Domherrenhof 3 3 Nr 3 Mittelalterliches Burgerhaus 3 4 Nr 4 Deutschordenshaus 3 5 Nr 5 Zur grunen Raith Tafel 3 6 Nr 7 und 9 Grosser und Kleiner Fahnrichshof 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Hauser der Blutgasse gehen in ihren Fundamenten bis ins Mittelalter zuruck die Gegend gilt als eine der altesten Wiens 1368 wird sie als Kotgassel bei den Deutschen Herren erstmals genannt 1392 nur als Kotgassel bezeichnet Weitere Nennungen der Gasse sprechen von der Gasse hinter den Deutschen Herren 1394 vom Kergassel 1406 und 1411 von der Blutgasse seit 1547 und der Milchgasse 1600 seit 1862 gilt die amtliche Bezeichnung Blutgasse Die Deutung dieser Namen gilt als unklar obwohl der Namen Kotgassel mit dem Zustand der Strasse in Zusammenhang zu stehen scheint Um den Namen Blutgasse zu erklaren gibt es eine Uberlieferung die von Schlachthausern in der Gegend spricht wobei das dabei vergossene Blut durch die Gasse gelaufen sein soll eine andere Uberlieferung bringt den Namen mit den Tempelrittern in Zusammenhang die 1312 im Fahnrichhof niedergemetzelt worden sein sollen worauf die Gasse voll mit ihrem vergossenen Blute gewesen sei Beide Geschichten werden von Historikern nicht als stichhaltig erachtet Nachdem die Gegend nach dem Zweiten Weltkrieg sehr heruntergekommen war kam es zwischen 1960 und 1965 durch Herbert Thurner und Friedrich Euler zu einer ersten Revitalisierung des Viertels die allerdings mit weitreichenden Veranderungen im Inneren verbunden war 1989 bis 1991 wurden die Fassaden renoviert und ihre barocke Gestalt wiederhergestellt nbsp Blutgasse nach Suden nbsp BlutgasseLage und Charakteristik BearbeitenDie Blutgasse verlauft von der Domgasse in sudwestlicher Richtung bis zur Singerstrasse Es handelt sich um eine schmale Altstadtgasse die als Fussgangerzone gestaltet ist Am Ende bei der Singerstrasse uberspannen Schwibbogen die Gasse Hier liegen durchwegs weitlaufige Gebaudekomplexe mit malerischen Innenhofen und Pawlatschengangen die teils untereinander verbunden sind Ihr ausseres Erscheinungsbild stammt aus dem 16 und 17 Jahrhundert wobei die Bausubstanz meist alter ist Infolge der Revitalisierungsmassnahmen sind die Hauser heute bewohnt Vorwiegend Touristen besuchen gerne diese Gegend Alle Gebaude stehen unter Denkmalschutz Bauwerke BearbeitenNr 1 Trienter Hof Bearbeiten Das auch als Domherrenhof Altes Chorherrenhaus oder Strudenhof bekannte Gebaude geht ursprunglich auf zwei verschiedene mittelalterliche Gebaude zuruck Der Name Trienter Hof stammt von einem der Besitzer Konrad Hinderbach der 1470 1488 Domherr von Trient war 1753 1755 wurde das heutige Miethaus mit zwei Innenhofen von Johann Enzenhofer errichtet Im Vorgangerbau wohnte 1733 1736 der Baumeister Francesco d Allio im jetzigen Gebaude vor 1850 der Musiker Georg Hellmesberger senior Das Haus liegt an der Hauptadresse Domgasse 4 Nr 2 Domherrenhof Bearbeiten An der Blutgasse liegt die schlichte Ruckfront des Domherrenhofes der 1837 1842 von Leopold Mayr im spatklassizistischen Stil als Durchhaus mit zwei Innenhofen erbaut wurde Die Hauptadresse liegt am Stephansplatz 5 nbsp Pawlatschenhof im Haus Blutgasse Nr 3Nr 3 Mittelalterliches Burgerhaus Bearbeiten Der Kern des Gebaudes stammt aus der 1 Halfte des 13 Jahrhunderts Es bestand ursprunglich aus drei Teilen und wurde dann zusammengefasst und 1558 1560 mit einem zusatzlichen Hoftrakt erweitert Schliesslich erfolgte nach 1733 eine Aufstockung und Neufassadierung sowie der Einbau einer Treppe und von Pawlatschen Die barocke Fassade ist mehrfach geknickt und im Erdgeschoss verandert Die zweigeschossige Oberzone ist durch Putzrahmen zusammengezogen und besitzt steingerahmte Fenster Besonders beachtenswert sind die zwei hintereinanderliegenden unregelmassigen Pawlatschenhofe die als Passage bis zur Grunangergasse fuhren Im hinteren Bereich gibt es ein spatgotisches bzw renaissancezeitliches Erdgeschossfenster Ein steinernes Rundbogenportal fuhrt zum Keller Dort findet sich noch bedeutende spatromanische Bausubstanz aus der 1 Halfte des 13 Jahrhunderts mit Bruchsteinmauerwerk und 5 rundbogigen Schlitzfenstern Im Haus befindet sich ein kreuzgratgewolbtes Foyer im Erdgeschoss eine Stichkappentonne Nr 4 Deutschordenshaus Bearbeiten In der Blutgasse liegt die Ruckfront des Deutschordenshauses nach dem die Gasse ursprunglich benannt war Kotgassel bei den Deutschen Herren Die Fassade ist an der Ecke zur Singerstrasse entsprechend der Hauptfassade durch Pilaster im Barockstil gegliedert daran anschliessend folgt eine sechsachsige fruhbarocke Fassadengliederung die durch dreieckige und segmentbogige Giebelverdachungen und Kordongesimse gekennzeichnet ist Am rechten Ende folgt eine weitere schlichtere Fassade aus dem 4 Viertel des 16 Jahrhunderts die durch Gesimsbander gegliedert ist Die Hauptadresse des Deutschordenshauses befindet sich an der Singerstrasse 7 nbsp Blutgasse 5Nr 5 Zur grunen Raith Tafel Bearbeiten Das spatklassizistische Miethaus wurde 1819 uber einem alteren Kern errichtet Die Fassade ist schlicht durch Kordon und Sohlbankgesimse gegliedert Im Inneren findet sich eine gewendelte Zweipfeilerstiege mit original erhaltenem Gelander Ebenfalls teilweise original erhalten ist der Dachstuhl Im tonnengewolbten Keller ist teilweise Bruchsteinmauerwerk sichtbar nbsp Kleiner Fahnrichshof links und Blick in die Blutgasse Richtung DomgasseNr 7 und 9 Grosser und Kleiner Fahnrichshof Bearbeiten Die als Grosser und Kleiner Fahnrichshof bekannten Gebaude sind Teil eines Baukomplexes der bis ins Mittelalter zuruckgeht und die Hauser Blutgasse 5 7 und 9 sowie Singerstrasse 11 umfasste Nach nicht beglaubigten Berichten sollen hier die Templer einen Hof besessen haben Jedenfalls standen die Hauser im Besitz des angrenzenden Zisterzienserinnenklosters St Nikolai und wurden 1534 35 abgetrennt in Hausparzellen aufgeteilt und vermietet Hier versammelte sich eine der vier Burgerkompanien namlich die des Karntner Viertels mit ihrer Fahne Ein 1566 erwahntes Wandgemalde eines Fahnrichs hat den Hausern den Namen gegeben 1684 erwarb der Buchbinder und Aussere Rat Johann Konrad Ludwig das weitlaufige Gebaude 1702 1703 erfolgte ein Umbau durch die benachbarten Klarissen Ihre heutige Gestalt erhielten die Hauser 1819 wobei nunmehr 7 Hauser um einen grossen Innenhof liegen Hier lebte der Humanist Johannes Cuspinian und der Komponist Wenzel Muller Die Nr 7 wird als Grosser Fahnrichshof bezeichnet Es handelt sich um eines der seltenen hochmittelalterlichen Burgerhauser Wiens aus der 1 Halfte des 13 Jahrhunderts 1559 1563 erfolgte eine Aufstockung und die Errichtung einer hofseitigen Wendeltreppe und des Hausflurs Nach 1664 wurde der Keller gebaut 1675 1679 eine weitere Aufstockung und eine neue Fassadierung vorgenommen die hofseitig noch erhalten ist 1743 wurde die Strassenfassade neu gemacht und weitere Kellergeschosse dazugebaut Die Strassenfassade besitzt im Obergeschoss zusammengezogene Fensterachsen Der Treppenturm zeigt schrage Fenster In einem Raum im Erdgeschoss ist das seltene Beispiel eines aufgehenden Mauerwerks aus der 1 Halfte des 13 Jahrhunderts zu sehen Die Nr 9 wird als Kleiner Fahnrichshof bezeichnet und liegt an der Ecke zur Singerstrasse Er stammt im Kern aus dem 16 Jahrhundert und war ein Renaissance Burgerhaus die heutige Fassade ist barock und stammt aus dem 1 Viertel des 18 Jahrhunderts Ein Mittelerker liegt an der Singerstrasse Im Obergeschoss sind durch Putzfelder vertikal zusammengezogene Fensterachsen zu sehen Die barocke Holzture in einem Schulterbogenportal weist teilweise originale Beschlage auf Literatur BearbeitenRichard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Franz Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 S 25 Blutgasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 650 652 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blutgasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 207718 16 374253 Koordinaten 48 12 27 8 N 16 22 27 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blutgasse amp oldid 237906037