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Blockguss ist ein Verfahren zum Giessen von Halbzeug aus Metallen und ihren Legierungen Vergossen werden Knetlegierungen statt der Giesserei sonst ublichen Gusslegierungen Stahl KokillengussBeim Blockguss wird das flussige Metall in eine stehende Kokille gegossen und erstarrt in dieser Die Metallzufuhr kann von oben fallender Guss oder von unten erfolgen steigender Guss Nach dem Erstarren wird die Kokille gestrippt d h mit einem Kran nach oben abgezogen Aus diesem Grund sind Gussblocke immer leicht konisch geformt Die Weiterverarbeitung des Gussblockes erfolgt im Walzwerk oder in einer Schmiede Blockguss ist inzwischen weitgehend durch Strangguss abgelost Das Ausbringen ist beim Blockguss deutlich schlechter und die Produktivitat geringer Daher wird der Blockguss fur Produkte eingesetzt die im Strangguss noch nicht produziert werden konnen entweder weil die benotigten Abmessungen zu gross sind die Legierung nicht ausreichend homogen erstarrt Seigerungen die Losgrossen zu gering sind oder die Legierung rissanfallig ist Inhaltsverzeichnis 1 Wirtschaftliche Bedeutung 2 Verfahren 2 1 Aufbau 2 2 Ablauf 2 3 Erstarrung 2 4 Prufung 3 Blockformate 4 Vor und Nachteile 4 1 Nachteile gegenuber Strangguss 4 2 Vorteile gegenuber Strangguss 5 QuellenWirtschaftliche Bedeutung Bearbeiten nbsp Kurbelwelle eines SchiffsdieselsBlockguss ist inzwischen durch Strangguss weitestgehend verdrangt worden Mittels Blockguss werden nur noch ca 5 der gesamten Stahlmenge hergestellt Aber es wird weiterhin fur grosse Schmiedestucke z B Kurbelwellen fur Grossdiesel mit Gewichten bis 100 t unabdingbar Weiterhin werden riss oder seigerungsempfindliche Stahlsorten als Block gegossen oder besondere Stahlsorten fur die nur geringe Mengen benotigt werden Verfahren BearbeitenDer flussige und giessbereite Stahl wird aus der Transportpfanne uber ein Feuerfestkanal in die Kokillen verteilt In diesen Kokillen erstarrt der Stahl und wird anschliessend aus den Kokillen entnommen strippen Aufbau Bearbeiten nbsp Schema des steigenden BlockgussesFur steigenden Guss wird ein Gespann aufgebaut mit dem mehrere Kokillen zeitgleich gefullt werden Das Gespann besteht aus einer Gespannplatte dem Kanalsystem aus Feuerfeststeinen dem Trichter und mehreren Kokillen Auf dem Konigstein mit dem die Schmelze verteilt wird steht der Trichter In diesem wird aus der Giesspfanne die Schmelze gefullt Der Trichter besteht aus einer wiederverwendbaren Dauerform die fur jeden Guss mit Feuerfest neu zugestellt wird Zur mechanischen Stabilisierung wird zwischen dem Feuerfestmaterial und der Dauerform ein Fullsand eingebracht der gereinigt wieder verwendet werden kann Uber das Kanalsystem wird der flussige Stahl in verschiedene Kokillen geleitet Bei mehrteiligen Kokillen kann diese aus einem Fuss der eigentlichen Kokille und einer Haube umgangssprachlich auch Schadel bestehen In der Haube wird seitlich eine thermische Isolierung zur einmaligen Verwendung befestigt In den Kokillen wird bereits vor Giessbeginn etwas Giesspulver platziert entweder mit einem gewissen Abstand eingehangt oder auf den Boden gelegt Im fallenden Guss wird jede Kokille einzeln aus der Giesspfanne befullt Ablauf Bearbeiten Der flussige und giessbereite Stahl wird in einer Transportpfanne zum Giessplatz bewegt Im Boden ist eine Offnung vorhanden die mittels hydraulischem Schieber geoffnet wird Zum thermischen Schutz des Schiebers ist der Zulauf im Feuerfestmaterial mit einem speziellen Schiebersand verfullt Anguss Zum Angiessen wird die Pfanne uber eine Angusskokille gefahren und der Schieber geoffnet Der Schiebersand fallt heraus und im Idealfall fliesst der flussige Stahl heraus Mit diesem Anguss wird der Schieber angewarmt so dass spater bei kurzen Transportfahrten der flussige Stahl uber dem Schieber nicht einfriert Kommt nach dem Offnen des Schiebers nicht direkt der flussige Stahl hat sich oberhalb des Schiebers ein fester Stahlpfropfen gebildet der mittels Sauerstofflanze aufgebrannt werden muss Die Anzahl der Schieberoffnungen bei denen ohne Aufbrennen direkt flussiger Stahl austritt wird Offnungsrate genannt Giessstrahlschutz Nach dem Angiessen wird mit der Pfanne nacheinander die Kokillen gefullt Beim fallenden Blockguss wird die Pfanne uber die Kokille gefahren und mit dem flussigen Stahl gefuhlt Beim steigenden Blockguss siehe Schema wird die Pfanne uber einen Trichter gefahren Das System aus Pfanne Giessstrahl und Trichter fungiert wie eine Strahlpumpe An der Giessstrahloberflache wird durch Kollision der Luftmolekule mit den oberflachennahen Metallatome im Giessstrahl ein Impuls nach unten ubertragen und eine Luftschicht wird mitgerissen Es fehlt der Diffusor so dass zunachst nur eine Luftkonvektion angeregt wird Im Stahl ist in der Regel der Gehalt an Sauerstoff und Stickstoff deutlich geringer als deren Loslichkeit so dass sowohl Sauerstoff als auch Stickstoff im Stahl gelost werden Dadurch entsteht ein Pumpeffekt analog einer Sorptionspumpe Zur Reduzierung der Stickstoff und Sauerstoffaufnahme wird der Ubergangsbereich mit dem inerten Gas Argon geflutet Auch Argon lost sich prinzipiell im Stahl bzw wird gasformig mitgerissen ist allerdings kein Legierungsmittel und beeinflusst die Stahleigenschaft nicht verhalt sich inert Blockfuss Der flussige Stahl hat eine Giesstemperatur grosser 1500 C wahrend das Feuerfestmaterial und die Kokillen im Gespann deutlich geringere Temperaturen aufweisen lt 100 C Damit der flussige Stahl nicht sofort einfriert und die Kanale verstopft wird zu Anfang des Giessens eine grosse Menge an flussigem Stahl abgegossen Beim eigentlichen Fullen der Kokillen wird die Giessgeschwindigkeit uber die Offnung des Schiebers reduziert Giessgeschwindigkeit nbsp Kommunizierende Rohren beim Stahlblockguss Der Trichter und die Kokillen bilden mit den Kanalen im Unterguss ein kommunizierendes Gefass mit Stromungswiderstanden FW siehe nebenstehende Grafik Wird flussiger Stahl in den Trichter gegeben fliesst dieser mit einem Widerstand in die Kokillen Dieser Widerstand fuhrt dazu dass im Trichter die Flussigkeitssaule um dH hoher steht als in den Kokillen Im Unterguss stellt sich eine Flussigkeitsstromung ein um diesen Hohenunterschied auszugleichen Ist die Giessgeschwindigkeit der Pfanne konstant stellt sich ein dynamisches Gleichgewicht ein Die Einstromrate aus der Pfanne in den Trichter ist gleich der Ausstromrate aus dem Trichter in die Kokillen Die Hohendifferenz zwischen Trichter und Kokillen stellt sich gemass der Stromungswiderstande ein Ist die Giessgeschwindigkeit zu hoch oder steigt der Stromungswiderstand z B durch Einfrieren eines Kanals kann es zum Uberlaufen des Trichters fuhren Die Hohe des Trichters muss so bemessen sein dass aufgrund des benotigten Hohenunterschieds ein Uberlaufen vermieden wird Weisen die einzelnen Kanale im Unterguss zu unterschiedliche Stromungswiderstande auf fuhrt dies zu unterschiedlich hohen Fullstanden in den Kokillen Bei einer zu starken Reduzierung der Giessgeschwindigkeit beim Ubergang zur Haube kann dies zu einem Ruckfliessen des Stahls aus einzelnen Kokillen fuhren Stehen auf einem Kanal zwei Kokillen hintereinander wie in nebenstehender Grafik so ist die Volumengeschwindigkeit dV im Stuck zwischen Trichter und ersten Kokille die Summe der in beiden Kokillen einfliessenden Volumengeschwindigkeiten dV1 2 Die Erosion des Kanalmaterials hangt von der Relativgeschwindigkeit ab so dass in diesem Bereich mit einer verstarkten Erosion und damit verbundenen nichtmetallischen Fremdkorpern zu rechnen ist Rumpfgiessen Wahrend des Giessens der Kokillen ist die Stahloberflache mit einem Giesspulver abgedeckt Das Giesspulver soll u a den Kontakt mit Sauerstoff reduzieren Das Giesspulver ist so gewahlt dass an der Unterseite ein Bereich aufschmilzt und eine dunne Flussigschicht ausbildet Diese Schicht soll den Stahl vollstandig benetzen An der Seite zur Kokille wird im Zwischenraum zwischen flussigem Stahl und Kokille eine dunne Schicht eingezogen und bildet eine Trennschicht aus so dass Heissverschweissen zwischen beiden Stahlen Block und Kokille vermieden wird Das Giesspulver muss von der Zusammensetzung so gewahlt sein dass es ausreichend schnell aufschmilzt und den flussigen Stahl vollstandig benetzt Ist die Benetzbarkeit nicht ausreichend reist die Giesspulverschicht auf und kann im schlimmsten Fall zum Verschweissen mit der Kokille fuhren Das Einstromen des Stahls in die Kokille ist zunachst turbulent und fuhrt an der Oberseite zu einer Giessglatze Die Auspragung der Giessglatze wird mit zunehmender Fullung der Kokille geringer bis sie nicht mehr sichtbar ist Sie hangt von der Einstromgeschwindigkeit und der Einstromgeometrie ab Je grosser die Einstromoffnung ist desto geringer ist die Giessglatze Im Randbereich der Giessglatze kann Giessschlacke im Stahl emulgiert werden Die emulgierte Giessschlacke weist eine deutlich geringere Dichte auf und wurde aufschwimmen Durch die Konvektionsstromung kann sich die Giessschlacke allerdings im gesamten Block verteilen Sind die Tropfen zu klein reicht die Aufstiegsgeschwindigkeit alleine nicht aus dass die Tropfen innerhalb der Erstarrungszeit aufschwimmen und fuhren zu nichtmetallischen Einschlussen im Stahl Reicht die Menge an Giesspulver nicht aus wird zusatzliches Giesspulver nachgestreut Haubengiessen Beim Ubergang zur Haube wird die Giessgeschwindigkeit noch einmal reduziert Zum Abschluss wird die Kokille zur besseren thermischen Isolierung nach oben hin abgedeckt Dies passiert in der Regel mit rein isolierendem Material oder mit exotherm reagierendem Material Standzeit Nach der vollstandigen Durcherstarrung des Stahls die Standzeit wird oft experimentell ermittelt wird der Block aus der Kokille entnommen Vor Einsatz im Folgeschritt wird der Block optisch begutachtet und eindeutig gekennzeichnet Erstarrung Bearbeiten nbsp Schematischer Querschnitt eines Gussblocks fur beruhigt vergossenen killed und unberuhigten rimmed StahlDurch Beruhigen mit Aluminium oder Silizium wir der in der Schmelze vorhandene Sauerstoff gebunden Im unberuhigten Stahl reagiert der beim Abkuhlen freiwerdende Kohlenstoff mit dem Sauerstoff zu gasformigen Kohlenmonoxid der in der Kokille aufsteigt Bereits wahrend des Giessens erstarrt eine Randschale in der Kokille so dass am Ende des Giessens bereits ca 10 des Stahls erstarrt sind Hierbei ist die Randschale im Fussbereich dicker als an der Schulter Zusatzlich zur Konizitat der Kokille fuhrt dies zu einem schragen Verlauf der Erstarrungsfront Wahrend des Giessens wird durch den Giessstrahl eine Konvektion in der Stahlschmelze gespeist die nach Giessende nachlauft und spater in eine thermische Konvektion ubergeht Die Dichte von flussigem Stahl weist die ubliche Temperaturabhangigkeit auf so dass kaltere Schmelze eine hohere Dichte aufweist und dadurch an der Aussenseite absinkt Die noch warmere Schmelze in der Mitte wird nach oben befordert Stahl weist einen Erstarrungsbereich auf der durch die Liquidus und Solidus Temperatur gekennzeichnet ist Bei der Erstarrung bildet sich in diesem Temperaturbereich wachsende feste Dendriten aus zwischen denen sich noch flussige Restschmelze befindet Der Raumbereich zwischen beiden Temperaturen ist der Erstarrungsbereich der von der Topologie wie ein Schwamm aussieht Zur Solidus Temperatur hin wird der Schwamm immer dichter und die verbleibenden flussigen Zwischenraume immer dunner Bei der Erstarrung nimmt die Dichte deutlich zu bzw das Volumen nimmt ab Um die Zwischenraume mit flussigem Stahl zu fullen muss Schmelze nachgespeist werden Reicht der ferrostatische Druck der Restflussigkeit nicht aus um den flussigen Stahl in die Poren zwischen den Dendriten zu drucken entstehen mikroskopische Hohlraume Schrumpfungslunker Der raumliche Abstand zwischen der Liquiduslinie und der Soliduslinie ist in der Blockmitte am grossten so dass hier bevorzugt Mikroporositaten entstehen Wahrend der Erstarrung liegt im raumlichen Bereich zwischen der Liquidus und Solidus Temperatur ein Mischgefuge vor in der eine Entmischung einzelner Elemente stattfinden kann Seigerung In der Restschmelze zwischen den Dendriten ist die Konzentration einzelner Elemente deutlich hoher als in der festen Phase Und in der festen Phase ist die Konzentration dieser Elemente deutlich geringer als in der ursprunglichen Schmelze Diese hoherlegierte Restschmelze weist aber eine andere Solidus Temperatur auf so dass die Restschmelze erst bei teilweise deutlich geringeren Temperaturen erstarrt Hieruber ergibt sich auf mikroskopischer Ebene eine Seigerung zwischen den Dendriten Mikroseigerung Ist die Erstarrungszeit ausreichend lang bzw wird eine Diffusionsgluhung im Anschluss durchgefuhrt reicht die Diffusionsgeschwindigkeit der Legierungsbestandteile aus um diesen Konzentrationsunterschied wieder weitgehend auszugleichen Zugleich kann es in der Restschmelze passieren dass das Loslichkeitsprodukt einzelner Oxide oder Gase uberschritten wird Oxide fallen dann als nichtmetallischer Einschluss aus und Gase erzeugen Gasblasen Rechte Halfte in unten stehender Grafik die zu einem porosen Material fuhren Fur Sauerstoff wird zwischen beruhigtem und unberuhigtem Stahl unterschieden Bei unberuhigtem Stahl ist die Menge an gelostem Sauerstoff in der Schmelze so hoch dass teils bereits beim Giessen eine Art Uberkochen beobachtet wird Bei beruhigtem Stahl wird mittels Aluminium oder Kalzium der Sauerstoff gebunden und die Konzentration unter 50ppm gesenkt Zur Kompensation der Volumenabnahme dient die Haube als Speiser Hier befindet sich zusatzliches Material das wahrend der Erstarrung nachfliessen kann Durch die thermische Schrumpfung zieht sich der erstarrende Block zusammen und lost sich von der Kokille Es bildet sich ein Gasspalt in dem die Warmeenergie uberwiegend durch Strahlung ubertragen wird Bei einem direkten Kontakt zwischen Block und Kokille ist der Warmetransport deutlich besser so dass ab Ausbildung des Gasspaltes die Erstarrung langsamer verlauft Prufung Bearbeiten Aufgrund des groben Gussgefuges ist eine zerstorungsfreie Prufung des kompletten Rohblocks nur visuell moglich Innenfehler wie Seigerungen nichtmetallische Einschlusse oder Porositaten Lunker konnen vor der Weiterverarbeitung nicht erkannt werden Bei der visuellen Kontrolle lassen sich unter anderem folgende Blockfehler identifizieren welche auf Abweichungen im Herstellprozess deuten und im Rahmen einer FMEA zu Massnahmen fuhren 1 Giesspulvertaschen Tiefe Eindrucke in der Stahloberflache in der teilweise noch pulverformiges Giesspulver enthalten ist Dieser Fehler ist bevorzugt am Blockfuss zu finden und deutet auf eine zu hohe Angussgeschwindigkeit Prozessabweichung Das Giesspulver wurde vom flussigen Stahl uberflutet sintert und bildet eine feste Tasche Je nach Lage und Auspragung muss dieser Fehler mittels Schleifen entfernt werden Aussermittiger Anguss Am Blockfuss ist deutlich erkennbar dass der Anguss nicht mittig erfolgte Die Erstarrung findet nicht mehr symmetrisch statt Der Fehler ist im falschen Aufbau der Gespanne bedingt Flacher Eindruck an der Seitenflache Vereinzelte Abdrucke konnen durch das Seil verursacht werden welches zum Einhangen des Giesspulvers verwendet wird Wird das Giesspulver mit zwei Seilen uber die Kokillenrander aufgehangt hangen Reste des Seils nach Aufbrennen des Giesspulvers an der Kokillenseite Durch die sauerstoffarme Atmosphare kann das Seil nicht verbrennen und hinterlasst einen Abdruck an der Oberflache Dieser Fehler muss je nach Auspragung geschliffen werden Giesspulvernasen Einzelne langliche Eindrucke sind parallel zur Giessrichtung vorhanden an denen noch Giesspulverreste enthalten sein konnen Dies kann entstehen wenn das Giesspulver nicht homogen aufschmelzt sondern Klumpen bildet die im Spalt zur Kokille eingezogen und durch den Stahl langgewalzt werden Bei diesem Fehler passt die Zusammensetzung des Giesspulvers nicht zur Giesstemperatur bzw Stahllegierung Stahlnasen Wahrend Giesspulvernasen Eindrucke sind in der die Oberflache an diesen Stellen eingewolbt sind sind Stahlnasen nach aussen gewolbt Diese entstehen in Oberflachenfehlern der Kokillen Je nachdem wie der Block gestrippt wird konnen kleine Fehler im Block dazu fuhren dass beim Strippen die Oberflache entlang der Stripprichtung beschadigt wird Dieser Fehler wird mit jeder Verwendung vergrossert bis ausgepragte Stahlnasen sichtbar sind Giessabsatz Eine rundum laufende Einkerbung im Block deutet auf eine Giessunterbrechung hin die verschiedene Ursachen haben kann Je nach Auspragung des Giessabsatzes muss der Block verschrottet werden Uberlaufen An der Schulter kann es zum Uberlaufen kommen In der Haube ist noch flussiges Material Durch Schrumpfung des festen Blocks kann in der Feuerfestauskleidung ein kleiner Spalt entstehen in der flussiger Stahl in den sich entstehenden Hohlraum zwischen Block und Kokille einfliessen kann Werden diese Uberlaufungen nicht entfernt wird sich die darunterliegende Grenzschicht durch Walzen oder Schmieden in den Block eingearbeitet und fuhrt zu Innenfehler Wellige Oberflache Wellige Oberflachen sind in der Regel quer zur Giessrichtung ausgepragt Oft ist zu sehen dass dieser Fehler im Fussbereich noch nicht vorhanden ist und sich erst mit der Blockhohe zunimmt Die Abstande zwischen den Wellen passt grob mit der sichtbaren Schwingung der Oberflache zusammen so dass dieser Fehler mit der rhythmischen Badbewegung wahrend des Giessens korreliert Haubenhinterlaufung Am Ubergang vom Rumpf zur Haube sind schmale Stege vorhanden an denen flussiger Stahl hinter die Haubenisolierung gelaufen ist Dies kann zu einer nicht vorgesehenen Erstarrung fuhren Kopflunker In der Mitte des Blockkopfs ist ein deutlicher Trichter sichtbar welches einen Kopflunker aufzeigt Die Lunkeroberflache ist im besten Fall mit Giessschlacke benetzt um ungunstigen Fall mit einer Oxidschicht In den Folgeschritten fuhrt dies zu deutlichen Innenfehlern so dass in der Regel Blocke mit Kopflunker verschrottet werden Ursache ist eine ungenugende Isolierung der Blockhaube durch Reisschalenasche Uberlaufen Wird das Giessen nicht rechtzeitig beendet lauft etwas flussiger Stahl uber die Kokille und fuhrt zu Stegen am Blockkopf Im Besten Fall reicht es aus diese Stege abzutrennen Querriss Ausgepragter Riss bevorzugt in der Haube ist oft ein Spannungsriss Bei der Erstarrung entstehende Blockinnenspannungen konnen nicht abgefangen werden und fuhren zu diesen Rissen Je nach Stahlsorte entsteht dieser Riss wenn der Block nicht rechtzeitig aus der Kokille entnommen wird und in einem separaten Ofen zunachst spannungsarm gegluht wird Kein Kopfeinfall Ein fehlender Kopfeinfall deutet auf mangelnde Isolierung des Blockkopfs hin Die Oberflache erstarrt zu schnell und bildet eine Brucke aus Unterhalb dieser Brucke bildet sich durch die weitere Erstarrung ein Kopflunker aus Blumenkopfausbildung Wahrend der Erstarrung verandern sich die Legierungkonzentrationen im Festen und Flussigen kontinuierlich was zu einer Entmischung bzw Seigerung fuhrt In der Regel reichert sich in der flussigen Restschmelze die Legierungselemente an wodurch sich auch die Loslichkeit von Gasen in der Restschmelze andert Ebenso reichern sich die gelosten Gase in der Restschmelze an Uberschreitet zu einem Zeitpunkt die Gaskonzentration die Loslichkeit bilden sich Blasen Diese Blasen mit einer deutlich geringeren Dichte als Stahl fuhren zu einem Aufgehen des Materials vergleichbar zum Aufgehen eines Kuchens im Ofen Ursache ist entweder unzureichende Entgasung oder falsche Auslegung der Legierung indem eine zu hohe Stickstoffkonzentration im Stahl definiert wurde Blockformate BearbeitenDie Stahlwerke halten nur eine begrenzte Anzahl an unterschiedlichen Formaten vorratig so dass nur gestaffelte Blockgrossen erzeugt werden konnen Abhangig vom Einsatzzweck haben sich verschiedene Geometrien bewahrt Grobblech verwendet Brammenformate die einen rechteckigen Querschnitt mit deutlich grosserer Breite als Lange aufweisen Walzwerkeinsatz Bleche und Knuppel verwenden quadratische Querschnitte die teils auch als nicht gleichmassiges Achteck ausgebildet sein konnen Angestrebt werden schlanke Blocke mit einem grossen Verhaltnis von Hohe zu Durchmesser Schmiedeeinsatz verwenden bei kleinen Gewichten quadratische Querschnitte Bei grosseren Gewichten werden Polygonalquerschnitte verwendet Das H D Verhaltnis ist kleiner als im Walzwerkeinsatz ESU Einsatz verwendet kreisformige Querschnitte mit geringer bzw keiner Konizitat Hierdurch ist die Reinheit und Porositat der Blocke schlechter allerdings werden diese Blocke noch einmal aufgeschmolzen Vor und Nachteile BearbeitenGenerell muss bei beiden Prozessen dem Blockguss und dem Strangguss der Anfangs und Endbereich vor Weiterverarbeitung verschrottet werden Durch kontinuierliches Giessen wird im Strangguss der Schrottanteil deutlich reduziert Je mehr Pfannen in einer Sequenz verarbeitet werden desto wirtschaftlicher ist der Prozess Nachteile gegenuber Strangguss Bearbeiten Beim Blockguss wird der Blockkopf und fuss verschrottet da in diesen Teilen die metallurgische Reinheit nicht ausreichend ist Der Anteil an verwertbarem Filetgewicht Ausbringung ist gegenuber dem Strangguss deutlich reduziert Das Ausbringen ist im Bereich 80 ca 20 vom Block wird wieder neu eingeschmolzen Im Strangguss weist das Material keine Konizitat auf wodurch Folgeprozesse vereinfacht werden Blocke mussen aufgrund ihrer Konizitat zunachst vorbearbeitet werden um in einem Walzgerust auf Endabmessung gewalzt werden zu konnen Vorteile gegenuber Strangguss Bearbeiten Die Vorteile konzentrieren sich auf folgende vier Themen Fur spezielle Anwendungen werden Abmessungen benotigt die im Strangguss noch nicht realisiert werden konnen wie z B Werkzeuge fur das Tiefziehen von Motorhauben In diesen Abmessungsbereichen konkurriert der Blockguss mit dem Formenguss Wahrend der Formgenguss fast endkonturnah fertigt folgt im Blockguss eine Schmiedeoperation In dieser folgenden Prozessroute kann das Materialgefuge gezielter eingestellt werden als im Formenguss Seigerungsempfindliche Werkstoffe neigen im Strangguss dazu dass im Querschnitt eine Entmischung Seigerung einzelner Elemente stattfindet so dass kein homogener Querschnitt entsteht Diese Werkstoffe entmischen auch im Blockguss Allerdings findet im Blockguss die Erstarrung bevorzugt von unten nach oben statt Die Entmischung findet also in der vertikalen Richtung statt Der Querschnitt ist deutlich homogener als im Strangguss Bedingt durch die Seigerungen fallt der Anteil an Kopfschrott grosser aus Dem Reinheitsgrad sind prinzipiell beider Methoden Grenzen gesetzt Fur die Herstellung hochreiner und homogener Stahle wird das Material noch mindestens einmal umgeschmolzen Zur Herstellung von Vorblocken fur Umschmelzanlagen ist der Blockguss wirtschaftlicher Der Vorteil des Stranggusses bzgl der Wirtschaftlichkeit stellt auch einen Nachteil dar Fur das wirtschaftliche Herstellen wird eine Mindestmenge fur einen Strang benotigt Ubliche Chargengrossen liegen im Bereich 50 120to Bei einer Bestellmenge von 100to ist der Strangguss unwirtschaftlicher als der Blockguss Quellen Bearbeiten Blockfehlerkatalog des VDEH Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blockguss amp oldid 238407248