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Bleipikrat ist der Trivialname von Blei II 2 4 6 trinitrophenolat Es ist das Bleisalz der Pikrinsaure und fand fruher und zum Teil noch heute Anwendung in Sprengkapseln und Anzundhutchen Strukturformel AllgemeinesName BleipikratAndere Namen 2 4 6 TrinitrophenolbleiSummenformel Pb C6H2N3O7 2Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 25721 38 4EG Nummer Listennummer 684 862 9ECHA InfoCard 100 210 303PubChem 3045289ChemSpider 2308056Wikidata Q413387EigenschaftenMolare Masse 663 41 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt explodiert bei ca 270 C 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 3 ggf erweitert 2 GefahrH und P Satze H 200 331 311 301 360Df 373 410P Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Darstellung 3 Sicherheitshinweise 4 Einzelnachweise 5 LiteraturEigenschaften BearbeitenBleipikrat liegt in Form von gelben bis orangefarbenen Kristallnadeln vor Es ist nahezu unloslich in Wasser und etwas loslich in Aceton und Ethanol Bleipikrat existiert in vielen Formen Es gibt Formen die Kristallwasser enthalten jedoch durch Erhitzen in die wasserfreie Form uberfuhrt werden konnen Daneben existieren verschiedene andere Formen wie zum Beispiel basisches Bleipikrat Die Verbindung ist extrem schlagempfindlich Eine Probe explodiert bereits wenn ein 2 kg Gewicht aus nur 2 cm Hohe auf diese fallt 4 Dies entspricht einer Schlagenergie von 0 4 J Damit ist es sogar noch empfindlicher als Quecksilberfulminat Es ist somit moglich dass eine kleine Menge bereits unter dem Einfluss des Eigengewichtes explodiert Kommt Bleipikrat in Kontakt mit einer Flamme so verpufft es unter Entwicklung von feinem Bleistaub Die Verbindung ist recht toxisch was zum einen auf den Trinitrophenolatrest zuruckzufuhren ist aber zum anderen auch von den Blei II Ionen kommt Darstellung BearbeitenBleipikrat wird heute kaum noch produziert Allerdings produzierten es die Deutschen im Zweiten Weltkrieg in grosseren Mengen Dabei wurde ein gut wasserlosliches Bleisalz z B Bleinitrat entweder direkt mit Pikrinsaure versetzt worauf das schwerlosliche Bleipikrat ausfiel oder es wurde eine Losung von einem gut wasserloslichen Bleisalz mit einer Losung eines ebenfalls gut wasserloslichen Pikrates vermischt worauf ebenfalls Bleipikrat ausfiel Sicherheitshinweise BearbeitenEs sei darauf hingewiesen dass die Bildung von Schwermetallpikraten vor allem Bleipikrat grundsatzlich zu vermeiden ist Diese entstehen oft ungewollt wenn Pikrinsaure in Kontakt mit Metallen deren Oxiden Carbonaten Hydroxiden etc kommt Zahlreiche Unfalle haben in der Vergangenheit gezeigt dass diese Verbindungen ausserst gefahrlich und instabil sind In Deutschland unterliegt der Besitz Umgang die Lagerung etc ausserdem dem Sprengstoffgesetz SprengG Einzelnachweise Bearbeiten Makoto Matsukawa Takehiro Matsunaga Tadahiko Iwasaki Masatake Yoshida Shuzo Fujiwara Synthesis and properties of lead picrates In Science and Technology of Energetic Materials Band 65 Nr 1 2004 S 7 13 Eintrag zu Salze der Pikrinsaure in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 1 Februar 2016 JavaScript erforderlich Nicht explizit in Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP gelistet fallt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter die Gruppeneintrage zu Bleiverbindungen mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten und Salze der Pikrinsaure im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 18 Marz 2017 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern T Urbanski Chemistry and Technology of Explosives Vol 1 Pergamon Press PWN Polish Scientific Publishers 1964 S 525 Literatur BearbeitenTadeusz Urbanski Chemie und Technologie der Explosivstoffe Band III Leipzig 1964 Rudolf Meyer Explosivstoffe 6 Auflage VCH Verlagsgesellschaft 1985 ISBN 3 527 26297 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bleipikrat amp oldid 231776266