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Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild Weitere Infos zum Motiv findest du vielleicht auf der Diskussionsseite Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht Blaue Berge Landschaft mit gelbem Schornstein ist der heutige Titel eines Gemaldes des deutsch russischen Malers Alexej Jawlensky 1953 wurde es von dem damaligen Museumsdirektor Clemens Weiler bei der Galerie Vomel in Dusseldorf fur das Museum Wiesbaden erworben Es tragt die Inventar Nummer M 679 Inhaltsverzeichnis 1 Technik und Bildtrager 2 Ruckseite 3 Ikonographie Energie und Bewegung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseTechnik und Bildtrager BearbeitenBei dem Gemalde Blaue Berge Landschaft mit gelbem Schornstein handelt es sich um ein Olgemalde auf Karton im Breitformat 33 5 44 5 cm Es ist im Bild unten links signiert A Jawlensky Das Bild ist verzeichnet im Katalog der Gemalde bei Weiler von 1959 1 im Werkstattverzeichnis von 1970 bei Weiler 2 im Catalogue Raisonne von 1991 des Jawlensky Archivs 3 1997 im Jawlensky Bestandskatalog des Museums Wiesbaden 4 2014 im Ausstellungskatalog Horizont Jawlensky 2014 5 Ruckseite Bearbeiten Ruckseitenschutz mit verschiedenen Museums und Ausstellungs Aufklebern auf der Innenseite des Ruckseitenschutzes bezeichnet von fremder Hand mit Kopierstift Obersdorf Bayern 1912 darunter von fremder Hand mit schwarzem Pinsel Obers t durchgestrichen dorf 1912 Blaue Berge Es ist davon auszugehen dass die ruckseitigen Bezeichnungen erst spater moglicherweise von Andreas Jawlensky nach seiner Ruckkehr aus der Kriegsgefangenschaft angebracht worden sind 6 Ikonographie Energie und Bewegung BearbeitenIn seinen Lebenserinnerungen berichtet Jawlensky Im Sommer 1912 fuhren wir alle nach Oberstdorf In Oberstdorf malte ich verschiedene Gebirgslandschaften 7 Damals malte Jawlensky auch Bilder alter bartiger Bauern die er wiederum ins Urbildhafte umzusetzen verstand Auch die dort entstandenen Landschaften ballen und pressen das Bild des Gebirges zu urbildlicher Form zusammen 8 Anders als Werefkin in ihrem hochformatigen Bild Schindelfabrik von 1910 entschied sich Jawlensky fur das Breitformat das der herkommlichen Landschaftsmalerei eigen ist Mit der grellsten der drei Grundfarben dem Gelb das direkt betrachtet den Menschen beunruhigt 9 versah Jawlensky den Schornstein Indem er diesem eine sich nach oben geometrisch sich verjungende Form verlieh gab er der Farbe eine ihrem Charakter adaquate Gestalt die schliesslich frech und aufdringlich auf das Gemut wirkt 10 Somit kommt dem nach 1953 verworfenen Titel des Bildes Landschaft mit gelbem Schornstein 11 wahrscheinlich dem Kunstleranliegen weit naher als der heutige Da das Gelb u a Vertiefung und Ruhe in Blau sucht 12 ist nur zu naturlich und logisch dass Jawlensky ihm zur Gegenwirkung Schwarz und Blau fur die sich uber das Fabrikgebaude turmenden Berge wahlte Als abstrakte massige Formen mit dem Grundklang von Kalte betrachtet drohen sie das Bauwerk zu erdrucken Durch sie bohrt sich eine Vertikale mit dem Grundklang von Warme als hochster Gegensatz 13 der schlanke himmelstrebende Schornstein Der in klare durchgangige Konturen gefasste Giebel des Hauses bildet einen spitzen Winkel Als abstrakte Form wird er als aggressiv empfunden und gilt als Wegweiser nach Gelb 14 Folglich unterstutzt dieser spitze Winkel die nach oben gerichtete vertikale Bewegung des Schornsteins und erweist sich als ursprunglich gegensatzlich 15 zu den nach unten lastenden Kreissegmenten der Berggipfel Die linke Bildhalfte scheint durch die Gegensatze von Form und Farbe in eine vertikale Auf und Ab Bewegung zu geraten scheint zu pulsieren Rechts im Bild assistiert das spitze Dreieck eines Berggipfels dem Hausgiebel Die Assoziation von Bewegung zwischen den Bildelementen Schornstein und ubereinandergeschichteten Bergen fuhrt den Blick auf den ungewohnlich rot gefarbten Himmel Jawlensky ware falsch verstanden wurde man seine Wahl der Farbe Rot fur diese Stelle seiner Impulsivitat 16 zuschreiben Sie soll eine ihr entsprechende Assoziation eine psychische Erschutterung hervorrufen und kann eine der Flamme ahnliche seelische Vibration verursachen 17 Fur den der fur solche emotionale Lesart von Bildern nicht sonderlich empfanglich ist 18 brachte Jawlensky die Farbe sogar materiell in Vibration mittels einer vom Impressionismus herruhrenden von Gauguin praktizierten Pinseltechnik In kleinen Strichelchen dynamisierte er die Farben Sogar das Grun die Farbe der Unbeweglichkeit 19 brachte er damit in Aufruhr Der von Jawlensky gewahlte Einsatz von Farben und Formen diente ihm dazu sein eigentliches ubergreifendes Thema namlich Energie und Bewegung zu erlautern Rhythmisch gegeneinander versetzt stellte der Kunstler scheinbar unmotiviert drei Telegraphenmasten vor die Berge Nicht zu ubersehen ist jedoch dass sie wesentlicher Teil der Bildikonographie sind denn auf sie polarisierte er das Nichtfarbenpaar Schwarz und Weiss 20 Literatur BearbeitenClemens Weiler Alexej Jawlensky Koln 1959Einzelnachweise Bearbeiten Clemens Weiler Alexej Jawlensky Koln 1959 S 267 Nr 566 Clemens Weiler Alexej Jawlensky Kopfe Gesichte Meditationen Hanau 1970 S 154 Maria Jawlensky Lucia Pieroni Jawlensky and Angelica Jawlensky Hrsg Alexej von Jawlensky Catalogue Raisonne of the oil paintings Bd 1 Munchen 1991 Nr 556 S 429 s w Abb S 429 Ingrid Koszinowski Alexej von Jawlensky Gemalde und graphische Arbeiten aus der Sammlung des Museums Wiesbaden Wiesbaden 1997 S 23 f Farb Abb S 24 Roman Zieglgansberger Hg Ausst Kat Horizont Jawlensky 1900 1914 Alexej von Jawlensky im Spiegel seiner Begegnungen Museum Wiesbaden 2014 Kat Nr 76 Farb Abb S 274 Ingrid Koszinowski Alexej von Jawlensky Gemalde und graphische Arbeiten aus der Sammlung des Museums Wiesbaden Wiesbaden 1997 S 23 Alexej Jawlensky Lebenserinnerungen In Clemens Weiler Hrsg Alexej Jawlensky Kopfe Gesichte Meditationen Hanau 1970 S 114 Clemens Weiler Alexej Jawlensky Koln 1959 S 82 Wassily Kandinsky Uber das Geistige in der Kunst insbesondere in der Malerei Munchen 1912 2 Auflage S 45 Die Erstauflage erschien Ende 1911 bei Piper in Munchen mit Impressum 1912 Wassily Kandinsky Uber das Geistige in der Kunst insbesondere in der Malerei Munchen 1912 2 Auflage S 76 Landschaft mit gelbem Schornstein hat sich als Untertitel erhalten Wassily Kandinsky Uber das Geistige in der Kunst insbesondere in der Malerei Munchen 1912 2 Auflage S 45 Wassily Kandinsky Punkt und Linie zu Flache Beitrag zur Analyse der malerischen Elemente 1926 erstmals erschienen als Band 9 der Bauhaus Bucher Mit einer Einfuhrung von Max Bill Bern 1955 S 147 Wassily Kandinsky Punkt und Linie zu Flache Beitrag zur Analyse der malerischen Elemente 1926 erstmals erschienen als Band 9 der Bauhaus Bucher Mit einer Einfuhrung von Max Bill Bern 1955 S 175 Wassily Kandinsky Punkt und Linie zu Flache Beitrag zur Analyse der malerischen Elemente 1926 erstmals erschienen als Band 9 der Bauhaus Bucher Mit einer Einfuhrung von Max Bill Bern 1955 S 89 Floria Segieth Wuelfert Das Projekt Datensammlung Jawlensky maltechnische Aspekte In Bild der Wissenschaft Der Umgang mit dem kunstlerischen Erbe von Hodler bis Jawlensky Postprints der Fachtagung vom 14 Februar 2003 an der Hochschule der Kunste Bern Bd 1 Locarno 2003 S 73 Wassily Kandinsky Uber das Geistige in der Kunst insbesondere in der Malerei Munchen 1912 2 Auflage S 46 Wassily Kandinsky Uber das Geistige in der Kunst insbesondere in der Malerei Munchen 1912 2 Auflage S 5 Der Zuschauer heutzutage ist aber selten zu solchen Vibrationen fahig Wassily Kandinsky Uber das Geistige in der Kunst insbesondere in der Malerei Munchen 1912 2 Auflage S 75 Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht Munchen 2004 S 160 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blaue Berge Landschaft mit gelbem Schornstein amp oldid 211184927