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Das Blau Gold Haus ist ein Buro und Geschaftshaus in der Kolner Altstadt Nord Domkloster 2 in unmittelbarer Nahe zum Kolner Dom Es wurde 1952 fertiggestellt und steht seit 1991 unter Denkmalschutz wurde 2010 2012 entkernt und zum Hotel umgenutzt Es gilt als bedeutendes Beispiel der deutschen Nachkriegsmoderne Blau Gold Haus bei Nacht September 2011Blau Gold Haus und Kolner Dom Februar 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 1 1 Vorgangerbauten 1 2 Neubau nach dem Krieg 2 Hauptsanierung 3 Einzelnachweise 4 WeblinksEntstehungsgeschichte BearbeitenAn der Stelle des heutigen Blau Gold Hauses standen nacheinander zwei Bauwerke der Grunderzeit Bedeutsam fur die Identifizierung der Vorgangerbauten ist der Strassenverlauf der Strasse Domkloster und die Nummerierung der dort stehenden Bauwerke Sie verlief vom heutigen Wallrafplatz in ostlicher Richtung uber den heutigen Roncalliplatz und endete mit der Dommadchenschule in Domkloster Nr 8 Die damaligen Hausnummern auf dieser Strasse entsprachen nicht vollstandig den heutigen denn Domkloster 4 ist heute die Adresse des Kolner Doms fruher befand sich unter dieser Nr 4 6 das Stadtpalais von Abraham Oppenheim gegenuber dem noch unfertigen Dom Vorgangerbauten Bearbeiten nbsp Domkloster 1 Haus Oppenheim links mit angrenzendem Eckhaus am Wallfrafplatz um 1835 nbsp Domkloster 4 8 Palais Oppenheim mit dem Anbau von 1835 Domkloster 4 6 links die Dommadchenschule Domkloster 8 um 1880 nbsp Domkloster 2 Ansicht des Domklosters von Norden mit Dom Hotel und Hotel Grosser Kurfurst links das Dom Hotel Postkarte um 1895 An der Adresse Domkloster 2 befand sich an der Sudseite ein 1843 als Wohn und Geschaftshaus errichtetes Palais fur den Kolner Bankier Simon Oppenheim der vom Haus Trankgasse 9 hierhin umzog 1 Simon Oppenheims Bruder Abraham Oppenheim wohnte seit 1843 im neuerrichteten Haus Domkloster 4 6 2 fur das Jacob Kaaf die Innenausstattung ausfuhrte Oppenheim wohnte hier bis 1873 und zog danach in seinen Sommersitz auf Gut Bassenheim Um dem Kolner Dom mehr Freiraum zu schaffen wurde der gesamte Gebaudekomplex an Stelle des heutigen Dom Hotels Domkloster 2 8 ab November 1886 abgerissen 3 wobei auch das Nachbargebaude der Dommadchenschule Domkloster 8 dem Abriss zum Opfer fiel Einzig das Oppenheim Palais Domkloster 2 blieb erhalten Das neue Dom Hotel kam anders als im Stubben Plan vom Oktober 1885 vorgesehen 4 an drei Seiten frei zu liegen weil das Grundstuck Domkloster 4 an der Nordseite des Baublocks in den Hotelkomplex einbezogen wurde Der Kolner Parfumhersteller Ferdinand Mulhens liess Das Palais Oppenheim im Jahr 1892 durch den Architekten Wilhelm Kurth 5 zum Savoy Hotel Grosser Kurfurst umbauen 6 Es entstand ein Hotel mit 65 Zimmern das sich neben den durch Giebel bekronten seitlichen Erkern und der durch Zwiebelturm geschmuckten Ecke zum Wallrafplatz an der Nordfassade durch eine zentrale Kuppel mit Laterne auszeichnete Die Einweihung fand am 2 November 1893 mit einem grossen Essen statt am Tag danach gab es die offizielle Eroffnung 6 Bauherr Mulhens investierte seine Gewinne aus der Parfumherstellung in den Bau dieses Hotels 7 und erklarte niemandem warum er den recht ungewohnlichen Hotelnamen gewahlt hatte Er liess das Hotel 1905 durch den Architekten Ludwig Paffendorf umbauen eine Innensanierung erfolgte 1910 seitdem hiess es Savoy Hotel Im Jahr 1931 gab es einen Dach und Fassadenumbau 8 Das im Zweiten Weltkrieg durch eine Sprengbombe zerstorte Hotel wurde 1950 niedergelegt Neubau nach dem Krieg Bearbeiten nbsp Blau Gold Haus bei Nacht Saulenabschluss mit Kolner Wappen und dem 4711 Haus in der Glockengasse Der 4711 Hausarchitekt Wilhelm Koep fertigte im Auftrag der Familie Mulhens bis Oktober 1951 Bauzeichnungen fur ein Geschaftshaus an dessen Fertigstellung im Oktober 1952 erfolgte Die Bauplane sahen eine mit dekorativen Elementen reich verzierte Fassade aus Aluminium Stahl und Glas vor die einen sechsgeschossigen Stahlskelettbau umgab Das System Profil der Aluminiumverkleidung stammte von Hueck Optisch besonders eindrucksvoll ist das Gebaude bei Nacht wenn die turkis goldfarbene Vorhangfassade sichtbar an Domkloster und Wallrafplatz mit indirekter Beleuchtung insbesondere in der ausgepragten Dachkehle erkennbar ist Tagsuber prasentieren das goldfarben eloxierte Aluminium und die turkisfarbenen Brustungen die Farbkombination die dem von Peter Joseph Mulhens 1839 als Corporate Design fur die Marke 4711 definierten Turkis Gold entspricht Daraus entstand allmahlich im Volksmund der Name Blau Gold Haus Der Eckbau reicht in den zum Domhof fuhrenden Wallrafplatz hinein wo Koep im Haus Wallrafplatz 6 als Nachbargebaude ebenfalls im Oktober 1952 den eingeschossigen Kristallpalast mit Nebeneingang zum Blau Gold Haus fertigstellen konnte Es handelte sich um eine eingeschossige Ladenpassage die ihren Namen von der hierin eingezogenen Kristall Passage Cox GmbH erhielt Das Gebaude wird einem funfgeschossigen Neubau des Architekten Johannes Kister weichen der die Restaurierung des Blau Gold Hauses verantwortete Der Sitz des Unternehmens 4711 war zwar seit Oktober 1964 das Haus Glockengasse 4 doch sollte der Neubau am Dom an exponierter Lage auf der sudlichen Domplatte als Werbetrager die Zielgruppe der Touristen erreichen Im Gebaude befand sich lediglich in der Fruhphase ein 4711 Laden heute finden sich hier Luxusladen von Louis Vuitton Hermes oder Longchamp Erste Sanierungen des Gebaudes erfolgten 1979 und 1991 seit dem 18 Juni 1991 steht es unter Denkmalschutz Hauptsanierung BearbeitenDas Blau Gold Haus gehort seit Januar 2010 der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden die auch Eigentumerin des benachbarten Dom Hotels Domkloster 2a ist Zwecks Erweiterung des Dom Hotels wurde das Blau Gold Haus zwischen Juni 2010 und August 2012 von Architekt Johannes Kister entkernt und neu gestaltet Dabei schuf er ab dem 2 Obergeschoss Platz fur nunmehr 42 Hotelsuiten des angrenzenden Dom Hotels mit dann 162 Zimmern einschliesslich einer 88 m grossen Prasidentensuite auf der 4 Etage Rechtzeitig vor Beginn des Weihnachtsmarkts am Dom konnte das sanierte Blau Gold Haus im September 2012 ubergeben werden Es erhielt im Juni 2012 einen Sonderpreis des Bundesbauministeriums und des Deutschen Stahlbaus Einzelnachweise Bearbeiten Judith Breuer Die Kolner Domumgebung als Spiegel der Domrezeption im 19 Jahrhundert Arbeitshefte des Landeskonservators Rheinland Band 10 Rheinland Verlag Koln 1981 ISBN 3 7927 0569 9 S 18 Karl Mockl Hrsg Wirtschaftsburgertum in den deutschen Staaten im 19 und beginnenden 20 Jahrhundert Munchen 1996 ISBN 3 486 56269 X S 427 Ute Grefe Koln in fruhen Photographien 1847 1914 Schirmer Mosel Munchen 1988 ISBN 3 88814 294 6 S 83 Joseph Stubben Die Freilegung des Domes zu Koln In Deutsche Bauzeitung 19 Jahrgang 1885 Nr 25 vom 28 Marz 1885 S 152 154 mit Lageplan Koln Sud Stadt Magazin Nr 6 2012 Dezember 2012 S 14 f a b Wilhelm Treue Ferdinand Mulhens 1844 1928 In Kolner Unternehmer im 18 19 und 20 Jahrhundert Rheinisch Westfalische Wirtschaftsbiographien Band 12 Aschendorff Munster 1986 S 175 Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biografische Enzyklopadie Band 7 2007 S 235 Judith Breuer Die Kolner Domumgebung als Spiegel der Domrezeption im 19 Jahrhundert Arbeitshefte des Landeskonservators Rheinland Band 10 Rheinland Verlag Koln 1981 ISBN 3 7927 0569 9 S 148 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blau Gold Haus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 103238574X lobid OGND AKS 50 940639 6 956895 Koordinaten 50 56 26 3 N 6 57 24 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blau Gold Haus amp oldid 221811001