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Black Brown and Beige ist eine von Duke Ellington komponierte Orchester Suite die im Jahr 1943 entstand und mehrfach uberarbeitet wurde zuletzt 1969 Sie gilt als sein meist gefeiertes Werk und einer der Meilensteine der Jazzmusik 1 Das Magazin Rolling Stone wahlte das 1958 erschienene Album 2013 in seiner Liste Die 100 besten Jazz Alben auf Platz 77 2 Inhaltsverzeichnis 1 Das Stuck 2 Entstehung 3 Ursprunglicher Aufbau der Suite 1943 4 Wirkung 5 Diskographische Hinweise 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDas Stuck BearbeitenBlack Brown and Beige ist ein mehrteiliges Orchesterwerk das fur eine Bigband Besetzung geschrieben wurde und in der Fassung der Urauffuhrung gut funfundvierzig Minuten Dauer hatte Ellington hat sie als a tone parallel to the history of the American Negro tonende Parallele zur Geschichte des amerikanischen Negers bezeichnet 3 Die drei Satze tragen die Titel Black Brown sowie Beige Das Werk ist von der Instrumentalbesetzung und dem Stil her dem Jazz zuzuordnen ist aber formal fur den Jazz ungewohnlich eine Suite Entstehung BearbeitenDuke Ellington begann Ende 1942 an der Musik fur Black Brown and Beige zu arbeiten Er hatte aber schon Ende der 1930er Jahre geplant ein Werk zu schreiben das die Geschichte der Afroamerikaner verarbeiten sollte In der Duke Ellington Sammlung der Smithsonian Institution befindet sich ein 39 seitiges Skript mit dem Titel Boola das in Versform die Geschichte eines Afrikaners erzahlt der auf einem Sklavenschiff in der Neuen Welt ankommt Dieses angefangene Projekt hat Ellington nie vollendet Es war aber die Inspirationsquelle fur sein grossformatiges Werk Black Brown and Beige So stammen die Titel einiger Teile dieses Werkes ebenso wie der Text in dem Teil The Blues aus dem Boola Skript 4 Ursprunglicher Aufbau der Suite 1943 BearbeitenA Black1 Worksong 2 Come Sunday 3 Light B Brown4 West Indian Dance 5 Come Sunday 6 The Blues C Beige7 A View from Central Park 8 Cy Runs Rock Waltz 9 Interlude Cy Runs Rock Waltz 10 Sugar Hill Penthouse 11 FinaleWirkung BearbeitenDuke Ellington hat die Suite am 23 Januar 1943 bei seinem ersten Konzert in der Carnegie Hall in New York mit seinem Orchestra uraufgefuhrt Zuvor wurde es als Ellingtons erste Sinfonie beworben 5 Black Brown and Beige war ein grosser Erfolg beim Publikum die Reaktionen der Kritiker waren jedoch gemischt In der Fachzeitschrift Metronome wurde betont dass die Suite die Moglichkeiten von Ellingtons Bandpersonal vertiefte Ellingtons Ambitionen als Komponist unglaublich unterstutzte mit seinem Reichtum an schonen Melodien den frischen ausdrucksstarken Arrangements fur die Blaser und seinem nichtnachgebenden rhythmischen Drive 6 Paul Bowles damals Kritiker der Herald Tribune akzeptierte zwar Ellingtons Anspruch dass es sich bei Black Brown and Beige um Kunstmusik handele kam aber zu dem Ergebnis dass der Versuch die Jazzformen mit Kunstmusik zu fusionieren enttauschend ausgegangen sei Andere Kritiker bestritten demgegenuber sogar dass es sich bei der Darbietung von Ellington und seinem Orchester uberhaupt um ein Konzert gehandelt habe 1 Selbst John Hammond war der Ansicht dass Ellington damit den Jazz verwuste Nach Ansicht von Ted Gioia ist das Werk trotz einiger Unzulanglichkeiten wie zu vieler Tempowechsel und Melodien im letzten Teil ein Meilenstein im Schaffen von Ellington 7 Die Urauffuhrung von 1943 war nicht von Ellingtons damaliger Schallplattenfirma RCA Victor aufgezeichnet worden da die Lange des Stuckes einen Aufwand bedeutet hatte der damals klassischer Musik vorbehalten war Angestellte Techniker der Carnegie Hall hatten aber eine private Aufzeichnung angefertigt die 1977 schliesslich veroffentlicht wurde 1 Obwohl Black Brown amp Beige von einigen Kritikern als Meisterwerk bezeichnet wurde hat Ellington sich moglicherweise durch negative Kritiken entmutigen lassen sodass er die ursprungliche Suite nach zwei Konzerten in Boston und Cleveland nie wieder als Ganzes aufgefuhrt hat Einzelne Teile der verschiedenen Satze wie beispielsweise Work Song oder Come Sunday hat er aber in verschiedenen Zusammenstellungen gespielt Als Ellington im Dezember 1944 zum zweiten Mal in der Carnegie Hall auftrat bot er das Stuck in einer Version dar die auf gut die Halfte gekurzt war nur noch sechs Teile wurden aufgefuhrt die im Wesentlichen aus den beiden ersten Satzen Black und Brown stammten und am besten durchgearbeitet waren Claudia Roth Pierpont vermutet dass der dritte Teil Beige noch im Entstehungsprozess war da Ellington hier noch in der Nacht vor der Urauffuhrung Hand angelegt hatte in Beige hatte sich Ellington aber auch kritisch zu den Zustanden im heutigen Harlem geaussert 5 Auf der ersten Schallplattenaufnahme RCA 2115524 2 war die gleiche Auswahl in sogar nur noch 18 Minuten zu horen erstmals war hier das Stuck Come Sunday mit Text versehen 8 1958 wurde ein gleichnamiges Album veroffentlicht in der sechs Teile der Suite vom Duke Ellington Orchestra interpretiert werden und zusatzlich ein neuer letzter Teil 23rd Psalm die Gospel Sangerin Mahalia Jackson trug die Gesangsteile vor Das Album das spater auch zwei weitere Stucke Track 360 und Blues in Orbit enthielt erschien unter dem Titel Black Brown and Beige 9 1963 wurde es als einziges der grossformatigen Werke Ellingtons in Notenform veroffentlicht 8 1969 verfasste Ellington einen neuen Schlussteil fur die siebenteilige Suite eine Variante von Work Song der mit einem abschliessenden Zitat von Come Sunday endete 8 Diskographische Hinweise BearbeitenDuke Ellington Carnegie Hall Concerts January 1943 Prestige Records Duke Ellington and His Orchestra Black Brown amp Beige The 1944 1946 Band Recordings RCA Victor 10 Duke Ellington Carnegie Hall Concerts December 1944 Prestige Duke Ellington and His Orchestra Featuring Mahalia Jackson Black Brown And Beige Columbia 1958 Duke Ellington American Composers Orchestra unter Leitung von Maurice Peress Black Brown amp Beige Three Black Kings New World A Comin Harlem MusicMasters 1989 Nimbus Records 2008 Claude Bolling Black Brown amp Beige Milan 1993 Literatur BearbeitenLisa Diane Barg National Voices Modernist Histories Race Performance and Remembrance in American Music 1927 1943 Stony Brook NY 2001 Kapitel Race Narrative and Nation in Duke Ellington s Black Brown and Beige S 166 238 George Burrows 2007 Black Brown and Beige and the politics of Signifyin g Towards a critical understanding of Duke Ellington Jazz research journal 1 45 71 Harvey G Cohen 2004 Duke Ellington and Black Brown and Beige The Composer as Historian at Carnegie Hall American Quarterly 56 4 1003 1034 Kevin Gaines 2000 Duke Ellington Black Brown and Beige and the cultural politics of race in Radano Ronald Michael ed Music and the racial imagination Chicago IL USA University of Chicago Press 585 602 Wolfram Knauer 1990 Simulated improvisation in Duke Ellington s Black Brown and Beige The black perspective in music 18 20 38 Mark Tucker Hrsg 1993 The Duke Ellington Reader New York Oxford Univ Press 153 204 ISBN 0195054105 dieses Buch enthalt fruhe Kritiken ebenso wie spatere Analysen des Werkes Helen M Oakley Ellington to Offer Tone Parallel repr from Down Beat 15 January 1943 13 Preview of the concert Howard Taubman The Duke Invades Carnegie Hall repr from New York Times Magazine 17 January 1943 10 30 Preview of the concert Program for the first Carnegie Hall Concert repr from the Duke Ellington Collection Smithsonian Paul Bowles Duke Ellington in Recital for Russian War Relief repr from New York Herald Tribune 25 January 1943 Review of the concert Mike Levin Duke Fuses Classical and Jazz repr from Down Beat 15 February 1943 12 13 Review of the concert John Hammond Is the Duke Deserting Jazz repr from Jazz 1 8 May 1943 15 sowie Leonard Feather Widerlegung in derselben Ausgabe S 14 amp 20 Bob Thiele setzte diese Debatte fort mit The Case of Jazz Music in Jazz 1 9 July 1943 19 20 Robert D Crowley Black Brown and Beige after 16 Years Jazz 2 1959 98 104 Brian Priestley amp Alan Cohen Black Brown amp Beige Composer 51 Spring 1974 33 37 52 Summer 1974 29 32 53 Winter 1974 75 29 32 Mark Tucker Hrsg Duke Ellington s Black Brown and Beige In Black Music Research Journal 13 2 Fall 1993 ISSN 0276 3605 mit Artikeln von Mark Tucker The genesis of Black Brown and Beige Andrew Homzy Black Brown and Beige in Duke Ellington s repertoire 1943 1973 Kurt Dietrich The role of trombones in Black Brown and Beige Scott DeVeaux Black Brown and Beige and the critics Sief Hoefsmit amp Andrew Homzy Chronology of Ellington s recordings and performances of Black Brown and Beige Maurice Peress My life with Black Brown and Beige Weblinks BearbeitenBlack Brown and Beige Will Friedwald Black Brown and Beige Suite bei AllMusic englisch Duke Ellington s Jazz Narrative of the African American Black Brown and Beige Sawyer TheriaultEinzelnachweise Bearbeiten a b c Richard Wang Black Brown amp Beige 1999 Rolling Stone Die 100 besten Jazz Alben Abgerufen am 16 November 2016 Harvey G Cohen Duke Ellington and Black Brown and Beige The Composer as Historian at Carnegie Hall American Quarterly 56 4 S 1003 1034 Theodore R Hudson The Boola Script at the Smithsonian PDF 418 kB In Ellingtonia Newsletter of the Duke Ellington Society 12 3 2004 2 3 a b Claudia Roth Pierpont Black Brown and Beige in The New Yorker zit n Richard Wang Black Brown amp Beige 1999 Ted Gioia The History of Jazz New York Oxford University Press 1997 S 177 a b c Maurice Peress Liner Notes zu Black Brown amp Beige Nimbus Records 2008 Auf der CD Version von 1999 ist auch eine weitere Fassung aus den gleichen Aufnahmesitzungen im Februar 1958 enthalten dazu eine A Cappella Version Mahalia Jacksons von Come Sunday vgl Discogs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Black Brown and Beige amp oldid 202503889