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Die Bionomieformel oder auch Bionomieformel nach Rhumbler ist eine vor allem in der Forstentomologie gebrauchliche biologische Formel Sie fasst den Lebenszyklus Bionomie einer Insektenart in einem Code aus Zahlen und Zeichen zusammen Bionomieformeln sind keine mathematischen Formeln und nicht mit der Binomischen Formel zu verwechseln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 3 Schwierigkeiten und Verwendung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Bionomieformeln gehen auf den Forstzoologen Ludwig Rhumbler zuruck Dieser hatte sie erstmals 1918 in dem Aufsatz Vorschlage zu einer zweckmassigen Formeldarstellung der Biologien von Insekten der in der Zeitschrift fur angewandte Entomologie erschien angeregt 1 Er fugte diese Formeln dann in die von ihm besorgten Neuauflagen des von Otto Nusslin begrundeten Lehrbuchs Forstinsektenkunde 1922 und 1927 ein Grosse Bekanntheit in der forstlichen Praxis erlangten sie vor allem dadurch dass der Forstentomologe und Rhumbler Schuler Fritz Schwerdtfeger die Formeln spater in sein weit verbreitetes Lehrbuch Die Waldkrankheiten ubernahm Fruher war es auch ublich dass Forststudenten die Bionomieformeln zumindest der wichtigsten Forstschadlinge auswendig lernen mussten 2 Aufbau BearbeitenBionomieformeln geben die Monate in den die verschiedenen Entwicklungsstadien eines Insektes auftreten durch Zahlen an Zuerst wird die Erscheinungszeit des Eis angefuhrt dann die Larvenzeit Diese wird durch ein Minuszeichen das typografisch jedoch eher an einen Geviertstrich erinnert abgetrennt Das Minuszeichen steht dabei als Symbol fur die Larve Nach einem Schragstrich folgt bei holometabolen Insekten die Verpuppung Ein Pluszeichen als Symbol fur das fertig entwickelte Insekt und die Imaginalzeit schliessen die Formel ab Die Uberwinterung eines Entwicklungsstadiums ist durch ein Komma vermerkt Dauert die Entwicklung eines Stadiums langer als ein Jahr oder mehrere Jahre werden entsprechend viele As Abkurzung fur annus lateinisch fur Jahr eingefugt Punkte werden verwendet um einstellige von zweistelligen Zahlen zu unterscheiden 3 Beispiele Die Bionomieformel des Gemeinen Kiefernspanners Bupalus piniaria lautet 67 7 11 11 5 57 Das bedeutet ubersetzt Eier im Juni Juli Raupen von Juli bis November Puppen ab November Diese uberwintern bis Mai darauf erscheinen die Falter von Mai bis Juli Die Bionomieformel des Kleinen Pappelbocks Saperda populnea lautet bei zweijahriger Generationsdauer 56 6 A 4 5 57 Das bedeutet Eier im Mai Juni Larven ab Juni Diese uberwintern zwei Mal und verpuppen sich dann im Mai Die erwachsenen Tiere sind daraufhin von Mai bis Juli anzutreffen Fur einige Sonderfalle lassen sich die Bionomieformeln noch weiter erganzen Bei Arten mit doppelter Generation werden die beiden Generationen durch einen Strichpunkt geschieden Benotigt ein Insekt mit mehrjahriger Entwicklung an unterschiedlichen Orten voneinander abweichende Jahre zum Beispiel drei vier oder funf Jahre setzt man die uber die Mindestdauer hinausgehenden A Buchstaben in Klammern Dies gilt auch fur solche Falle in denen ein Teil der Tiere uberliegt also eine ungewohnlich lange Diapause einlegt 3 Schwierigkeiten und Verwendung BearbeitenDie Bionomieformeln kommen uberall dort an ihre Grenzen wo die Erscheinungszeiten von Insektenarten nicht fest abgegrenzt sind Daher werden sie sinnvollerweise beispielsweise nur fur einen Teil der Forstinsekten angegeben Die Formeln konnen zudem nur Durchschnittswerte angeben Anderungen vor allem durch Witterungseinflusse sind moglich 3 Vor diesem Hintergrund sind die fruher als sehr praktisch angesehenen Bionomieformeln seit Ende des 20 Jahrhunderts weniger in Gebrauch 2 tauchen jedoch gelegentlich in Fachpublikationen noch auf 4 Literatur BearbeitenLudwig Rhumbler Vorschlage zu einer zweckmassigen Formeldarstellung der Biologien von Insekten In Zeitschrift fur angewandte Entomologie Band 4 1918 S 335 346 Fritz Schwerdtfeger Die Waldkrankheiten Ein Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes 3 neubearbeitete Auflage Parey Hamburg und Berlin 1970 ISBN 3 490 08516 7 S 144 Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Rhumbler Vorschlage zu einer zweckmassigen Formeldarstellung der Biologien von Insekten In Zeitschrift fur angewandte Entomologie Band 4 1918 S 335 346 a b vgl die Angaben zur Bionomieformel nach Rhumbler Memento vom 8 August 2008 im Internet Archive abgerufen am 31 Oktober 2011 a b c Fritz Schwerdtfeger Die Waldkrankheiten Ein Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes 3 neubearbeitete Auflage Parey Hamburg und Berlin 1970 ISBN 3 490 08516 7 S 144 zum Beispiel in diesem Kiefernspanner Merkblatt Memento des Originals vom 27 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot forst brandenburg de PDF Datei 7 73 MB der Landesforstanstalt Eberswalde aus dem Jahr 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bionomieformel amp oldid 234661747