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Das deutsche Biokraftstoffquotengesetz BioKraftQuG 1 heisst mit vollem Titel Gesetz zur Einfuhrung einer Biokraftstoffquote durch Anderung des Bundes Immissionsschutzgesetzes und zur Anderung energie und stromsteuerrechtlicher Vorschriften Es ist ein Artikelgesetz in dem ein Mindestanteil von Biokraftstoffen am gesamten Kraftstoffabsatz in Deutschland vorgeschrieben und reguliert wird Das Gesetz wurde am 26 Oktober 2006 im Deutschen Bundestag verabschiedet und fuhrte erstmals zum 1 Januar 2007 eine Mindestverwendung von Biokraftstoff ein Mit dem Gesetz zur Anderung der Forderung von Biokraftstoffen vom 15 Juli 2009 wurden wesentliche Teile der Regelungen geandert BasisdatenTitel Gesetz zur Einfuhrung einer Biokraftstoffquote durch Anderung des Bundes Immissionsschutzgesetzes und zur Anderung energie und stromsteuerrechtlicher VorschriftenKurztitel BiokraftstoffquotengesetzAbkurzung BioKraftQuGArt BundesgesetzGeltungsbereich Bundesrepublik DeutschlandRechtsmaterie UmweltrechtErlassen am 18 Dezember 2006 BGBl I S 3180 Inkrafttreten am 1 Januar 2007Weblink Text des GesetzesBitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Raps ist in Deutschland ein wichtiger Rohstofflieferant fur die BiodieselherstellungIn Deutschland ist Biodiesel der bedeutendste Biokraftstoff Daneben spielt Bioethanol als Rohstoff zur Herstellung des Additivs ETBE oder als Hauptkomponente von Ethanol Kraftstoff E85 sowie Pflanzenol eine Rolle Bei der Berechnung der Biokraftstoffquote werden Beimischungen und rein verwendete Biokraftstoffe berucksichtigt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlage Inhalt und Zweck des Gesetzes 1 1 EU Recht 1 2 Inhalt 1 3 Zweck 1 4 Zusammenhang mit anderen Gesetzen und Verordnungen 2 Kritik 2 1 Technik 2 2 Nachhaltigkeit 2 3 Wegfall der Steuervergunstigung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGrundlage Inhalt und Zweck des Gesetzes BearbeitenEU Recht Bearbeiten Mit dem BioKraftQuG sollen Ziele verschiedener Richtlinien der Europaischen Union EU Richtlinie umgesetzt werden Richtlinie 2003 30 EG Biokraftstoffrichtlinie des Europarates vom 8 Mai 2003 zur Forderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor 3 aufgehoben durch die Richtlinie 2009 28 EG Erneuerbare Energien Richtlinie des Europaischen Parlaments und des Rates vom 23 April 2009 zur Forderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Anderung und anschliessenden Aufhebung der Richtlinien 2001 77 EG und 2003 30 EG 4 Richtlinie 2003 96 EG des Europarates vom 27 Oktober 2003 zur Restrukturierung der gemeinschaftlichen Rahmenvorschriften zur Besteuerung von Energieerzeugnissen und elektrischem Strom 5 geandert durch die Richtlinie 2004 75 EG des Rates vom 29 April 2004 6 Richtlinie 98 34 EG des Europaischen Parlaments und des Rates vom 22 Juni 1998 uber ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften fur die Dienste der Informationsgesellschaft 7 geandert durch die Richtlinie 98 48 EG des Europaischen Parlaments und des Rates vom 20 Juli 1998 8 Inhalt Bearbeiten Das BioKraftQuG verpflichtete die Mineralolwirtschaft einen festen und anwachsenden Mindestanteil von Biokraftstoffen in den Verkehr zu bringen Dieser sollte jahrlich um 0 25 bis auf 8 des Energiegehalts der gesamten in den Verkehr gebrachten Kraftstoffe im Jahre 2015 ansteigen 37a Abs 3 BImSchG Nach der bis zum 31 Dezember 2014 umzusetzenden Erneuerbare Energien Richtlinie der EU 4 muss der Anteil des Energieverbrauchs im Verkehrssektor aus erneuerbaren Energien nicht allein Biokraftstoffe bis zum Jahr 2020 10 betragen Im Gesetz ist nicht festgelegt in welcher Form der Anteil in den Markt genommen werden soll Vielmehr ist jeder Unternehmer der Kraftstoffe Motorenbenzin oder Dieselkraftstoffe in den Verkehr bringt verpflichtet zu gewahrleisten dass die von ihm vertriebene Menge von Kraftstoffen den fur das jeweilige Jahr gesetzlich vorgesehenen Prozentsatz an Biokraftstoffen enthalt Dies kann durch Beimischung bei den vertriebenen Mineralolprodukten erfolgen aber auch durch getrennten Vertrieb der Biokraftstoffe auch durch zu diesem Zweck beauftragte dritte Unternehmen 9 Ab dem Jahr 2015 wird die Biokraftstoffquote durch ein pauschales Einsparungsziel ersetzt Ab dem Jahr 2015 wird die so genannte Dekarbonisierungsstrategie der EU in Deutschland umgesetzt Die bis dahin geltenden Gesamtquoten fur Biokraftstoffe werden abgeschafft Stattdessen gelten fur Kraftstoffe insgesamt pauschale Reduktionsziele Ab dem Jahr 2015 mussen pro Jahr 3 5 der durch den Kraftstoffverbrauch emittierten Treibhausgase eingespart werden die jahrliche Einsparungsquote steigt bis zum Jahr 2020 auf 6 an Der Einsatz von Biokraftstoffen stellt eine Moglichkeit zur Erreichung der Einsparungsquote dar Dazu muss das tatsachliche Einsparpotential des jeweiligen Biokraftstoffs berucksichtigt werden Die Mindestanforderung an einen Biokraftstoff bezuglich seines Treibhausgas Einsparpotentials im Vergleich zu herkommlichen Kraftstoffen ist durch die Biokraftstoff Nachhaltigkeitsverordnung festgelegt Laut der Verordnung ist eine Erhohung dieser Mindestanforderung von aktuell 35 auf 50 am 1 Januar 2017 und auf 60 ab dem 1 Januar 2018 vorgesehen 8 BiokraftNachV In ihrem Nationalen Biomasseaktionsplan vom April 2009 geht die Bundesregierung davon aus dass die Treibhausgasminderungsquote von 7 spater geandert auf 6 im Jahr 2020 einem energetischen Anteil der Biokraftstoffe am Gesamtmarkt von 12 entspricht Mit dieser Umstellung der Quoten wird das Ziel der Bundesregierung umgesetzt die Verwertung von Biomasse hinsichtlich ihres Treibhausgas Minderungspotentials und ihrer Energieeffizienz zu optimieren 10 Energieversorgern die Erdgastankstellen betreiben eroffnet dies durch die Beimischung von regenerativ erzeugtem Bio Erdgas eine neue Erlosquelle Die so erzielte Biokraftstoff Quote kann an Mineralolunternehmen verkauft werden die dadurch ihrer Verpflichtung zur Biokraftstoffbeimischung nachkommen konnen Die bis Ende 2014 gultigen Biokraftstoffquoten wurden durch das Gesetz zur Anderung der Forderung von Biokraftstoffen vom 15 Juli 2009 geandert Statt einer ansteigenden Quote galt eine feste Quote von 6 25 energetisch Diese Quote konnte entweder durch Beimischung von Biokraftstoffen in Ottokraftstoffe oder Diesel erreicht werden oder aber auch durch Verwendung von reinen Biokraftstoffen Zweck Bearbeiten Mit der gesetzlichen Regelung soll zum einen dem Klimaschutz durch eine Verringerung der Verbrennung mineralischer Kraftstoffe Rechnung getragen werden Zum anderen soll durch den Ausbau der Biokraftstoffindustrie eine Basis fur eine Versorgungssicherheit mit Kraftstoffen geschaffen werden Mit dem Gesetz wurden auch die zuvor bestehenden Steuervergunstigungen fur Biokraftstoffe abgeschafft soweit sie zur Erfullung der Quotenpflicht verwandt wurden Die Steuervergunstigungen bei Verwertung von reinen Biokraftstoffen Biodiesel Pflanzenol wurde befristet die letzten Vergunstigungen liefen sukzessive bis 2015 aus 9 Zusammenhang mit anderen Gesetzen und Verordnungen Bearbeiten Um die Biokraftstoffquote einzufuhren wurden durch das Biokraftstoffquotengesetz die neuen 37a bis 37d BImSchG eingefugt Ausserdem wurden verschiedene Vorschriften hauptsachlich Steuerentlastungen in bestehenden Gesetzesgrundlagen des Energiesteuergesetzes und des Stromsteuergesetzes geandert sowie Pflichten nach dem Mineraloldatengesetz erweitert Kurz darauf wurden zudem Durchfuhrungsbestimmungen durch die Verordnung zur Durchfuhrung der Regelungen der Biokraftstoffquote 36 BImSchV und die Verordnung zur Quotenanrechnung bestimmter biogener Ole 38 BImSchV erlassen Letztere Verordnung wurde jedoch kurze Zeit spater wieder aufgehoben Kritik BearbeitenTechnik Bearbeiten Die in 37a Abs 3 BImSchG festgelegten und in mehreren zeitlichen Schritten steigenden Anteile von Biokraftstoffen in Diesel und Ottokraftstoffen sind umstritten Es wird befurchtet dass ein grosser Teil der im Betrieb befindlichen Kraftfahrzeuge mit Ottomotoren technisch mit dem vorgeschriebenen Biokraftstoffanteil insbesondere dem Bioethanolanteil nicht vertraglich ist 11 Nachhaltigkeit Bearbeiten Siehe auch Bioenergie Vor und Nachteile der Bioenergien Auch Umweltverbande stehen der Biokraftstoffquote teilweise kritisch gegenuber weil der steigende Bedarf an nachwachsenden Rohstoffen nicht auf deutschen Anbauflachen gedeckt werden kann Dies kann zu Problemen wie Preisanstieg bei Nahrungs und Futtermitteln Flachen und Nutzungskonkurrenz und Vernichtung von naturlichen Lebensraumen und Verringerung der Biodiversitat durch Erschliessung neuer Anbauflachen beitragen 12 Die ab Juni 2009 gultige Erneuerbare Energien Richtlinie fordert eine Sicherstellung der Nachhaltigkeit die durch die seit November 2009 bzw ab Januar 2010 gultige Biokraftstoff Nachhaltigkeitsverordnung Biokraft NachV auch in Deutschland gewahrleistet werden soll Wegfall der Steuervergunstigung Bearbeiten Siehe auch Biokraftstoff Besteuerung Ebenfalls in der politischen Diskussion ist die stufenweise Reduzierung der Steuervergunstigungen fur reine Biokraftstoffe Problematisch aus Sicht der Befurworter der Nutzung von Biokraftstoffen sind hierbei unter anderem der Absatzeinbruch bei den betroffenen Kraftstoffen Biodiesel und Pflanzenolkraftstoff durch Erhohung der Verbraucherpreise sowie der Wegfall der wirtschaftlichen Existenzfahigkeit fur die heimische Biokraftstoffbranche 13 Weblinks BearbeitenInformationen zum Biokraftstoffquotengesetz Bundesministerium der Finanzen Begrundungen Text und Anderungen durch das BiokraftstoffquotengesetzEinzelnachweise Bearbeiten BT Drs 16 2709 Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e V FNR Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland Stand Oktober 2009 Gulzow 2009 14 seitige Broschure als PDF erhaltlich Richtlinie 2003 30 EG PDF der Europaischen Union zur Forderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor a b Richtlinie 2009 28 EG des Europaischen Parlaments und des Rates vom 23 April 2009 zur Forderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Anderung und anschliessenden Aufhebung der Richtlinien 2001 77 EG und 2003 30 EG PDF Richtlinie 2003 96 EG PDF vom 27 Oktober 2003 zur Restrukturierung der gemeinschaftlichen Rahmenvorschriften zur Besteuerung von Energieerzeugnissen und elektrischem Strom Richtlinie 2004 75 EG PDF des Rates vom 29 April 2004 Richtlinie 98 34 EG PDF des Europaischen Parlaments und des Rates vom 22 Juni 1998 uber ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften fur die Dienste der Informationsgesellschaft Richtlinie 98 48 EG PDF des Europaischen Parlaments und des Rates vom 20 Juli 1998 zur Anderung der Richtlinie 98 34 EG uber ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften a b Die aktuelle Biokraftstoff Gesetzgebung Union zur Forderung von Oel und Proteinpflanzen UFOP Stand 01 2007 6 seitiger Uberblick PDF unendlich viel energie de Renews Spezial Biokraftstoffe Januar 2012 Memento vom 20 Mai 2012 im Internet Archive PDF 1 68 MB Biokraftstoffquoten Experten skeptisch gegenuber Anhebung Stand 16 April 2008 Memento vom 12 Juni 2008 im Internet Archive Archivierte Kopie Memento des Originals vom 11 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www greenpeace de Union zur Forderung von Oel und Proteinpflanzen e V 2009 Bericht zur Steuerbegunstigung fur Biodiesel als Reinkraftstoff PDF 4 5 MB S 11 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biokraftstoffquotengesetz amp oldid 234661081