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Als binokulare Rivalitat auch binokularer Wettstreit werden die spontan auftretenden Wahrnehmungswechsel bezeichnet die immer dann auftreten wenn jedem Auge gleichzeitig ein anderes Bild gezeigt wird eine sogenannte dichoptische Prasentation Die resultierenden Phanomene lassen sich grob als einen unregelmassigen Wechsel zwischen den beiden getrennt prasentierten Bildern beschreiben Auch wenn es dabei haufig zu mosaikartigen Mischungen aus beiden Bildern kommt kommt es nie zu einer gleichzeitigen Wahrnehmung beider Bilder in Form von Diplopie oder Konfusion Diesem Phanomen zu Grunde liegt eine wechselnde Augendominanz 1 Ein Beispiel binokularer Rivalitat Betrachtet man das Bild mit einer Rot Cyan Anaglyph 3D Brille so sind die Worter Red und Blue exklusiv nur fur jeweils ein Auge sichtbar Inhaltsverzeichnis 1 Phanomenologie 2 Historischer Hintergrund 3 Wissenschaftlicher Hintergrund 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePhanomenologie BearbeitenDieser Wettstreit zwischen beiden Augen um das visuelle Bewusstsein lasst sich willentlich nicht verhindern oder steuern und scheint einem Zufallsprozess zu obliegen Diese und weitere geteilte Eigenschaften lassen darauf schliessen dass es sich um ein Phanomen multistabiler Wahrnehmung handelt Allerdings gelingt es durch Ubung aus dem Wettstreit einen klaren Gewinner hervorgehen zu lassen Erfahrene Benutzer eines monokularen Mikroskops konnen uber Minuten die Wahrnehmungen des uberflussigen Auges vollstandig unterdrucken Das Zukneifen des uberflussigen Auges ist demgegenuber eine Notlosung weil es die Wahrnehmung auch des offenen Auges stort Auch bei meditierenden Monchen hat man festgestellt dass sie sich auf eines der Bilder konzentrieren konnen 2 Historischer Hintergrund BearbeitenObwohl schon im Mittelalter erste Beschreibungen von binokularer Rivalitat auftauchten datiert man allgemein den Beginn der wissenschaftlichen Beschaftigung mit diesem Phanomen auf das Jahr 1838 in dem der britische Erfinder Charles Wheatstone den ersten in englischer Sprache geschriebenen Abriss verfasste Das von ihm erfundene Stereoskop ermoglicht eine kontrollierbar getrennte Stimulation beider Augen Wissenschaftlicher Hintergrund BearbeitenDie Tatsache dass Beobachter unter diesen Umstanden jeweils nur eines von zwei Bildern in ihren Augen wahrnehmen konnen macht dieses Phanomen fur die naturwissenschaftliche Erforschung des Bewusstseins interessant Mittels bildgebender Verfahren etwa kann man untersuchen welche Teile des Gehirns eine mit den Wahrnehmungswechseln korrelierte Aktivitat aufweisen Bis heute sind die exakten Gehirnvorgange die diesem Phanomen zugrunde liegen unbekannt Man geht zunehmend von einem uber weite Teile des Gehirns verteilten Mechanismus aus Wahrscheinlich verarbeitet das Gehirn auch die nicht wahrgenommenen unbewussten Bilder Literatur BearbeitenDavid Alais Randolph Blake Hrsg Binocular Rivalry MIT Press 2005 ISBN 0 262 01212 X David Hubel Auge und Gehirn Neurobiologie des Sehens Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 1995 Randolph Blake Nikos Logothetis Visual competition In Nature Reviews Neuroscience 3 1 2002 S 13 21 Weblinks BearbeitenBinocular Rivalry Demonstrations englisch Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Kaufmann Strabismus 4 grundlegend uberarbeitete und erweiterte Auflage unter Mitarbeit von W de Decker u a Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 2012 ISBN 978 3 13 129724 2 Meditierende Monche erleuchten Forscher In Spiegel Online Abgerufen am 14 Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Binokulare Rivalitat amp oldid 196645419