www.wikidata.de-de.nina.az
Der Weinrote Kampffisch Betta coccina ist ein schaumnestbauender Labyrinthfisch in der Gattung der Kampffische Er kommt auf der Malaiischen Halbinsel und auf der Grossen Sundainsel Sumatra vor Weinroter KampffischBetta coccina Mannchen von der Typuslokalitat Jambi Sumatra SystematikOrdnung Kletterfischartige Anabantiformes Unterordnung Labyrinthfische Anabantoidei Familie OsphronemidaeUnterfamilie Grossflosser Macropodusinae Gattung Kampffische Betta Art Weinroter KampffischWissenschaftlicher NameBetta coccinaVierke 1979 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensraum und Okologie 4 Fortpflanzung 5 Systematik 6 Bedeutung fur den Menschen 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenBetta coccina erreichen in beiden Geschlechtern Gesamtlangen von 5 bis 6 8 cm Der Korper ist schlank gestreckt und walzenformig Das Kopfprofil ist zum Maul hin zulaufend bei der Population aus dem Selangor Forest eher rundlich Die Grundfarbe ist ein stimmungsabhangig mattes bis kraftiges Weinrot wobei die Flossen intensiver gefarbt erscheinen Rucken und Schwanzflosse sind weiss gesaumt Wiederum stimmungsabhangig kann man in Rucken Schwanz und Afterflosse kleine metallisch grune Glanzflecken erkennen Auf den Kiemendeckeln befinden sich zwei deutliche rote Flecken die bei Weibchen auch goldfarben leuchten konnen Im Bereich zwischen Kopfende und Ruckenflossenansatz sind dunkle Flecken unterhalb der Ruckenflosse ein grosser Glanzfleck erkennbar Unter bestimmten Bedingungen und bei der Balz sind auch drei dunkle Korperstreifen sichtbar der mittlere erstreckt sich vom Maul uber die Kiemen bis zur Schwanzflossenwurzel Deutlichster Geschlechtsunterschied sind die etwas grosseren Flossen der Mannchen Weitere Merkmale des ausseren Erscheinungsbilds sind von der geografischen Herkunft abhangig Die Schwanzflosse der Nominatform kann leicht lanzettlich auslaufen und die Korperseiten leuchten beim imponierenden Mannchen grunlich Bei den Betta coccina aus dem Selangor Forest sind die Bauchflossenspitzen immer leuchtend weiss nicht einfarbig dunkelrot mit schwarzen Filamenten wie bei den Exemplaren der beiden anderen Vorkommen Auch ist der Glanzfleck bei den Fischen aus Selangor weniger ausgepragt Vorkommen BearbeitenTypuslokalitat von Betta coccina ist die indonesische Provinz Jambi auf Sumatra Daruber hinaus ist der Weinrote Kampffisch entlang der Westkuste der malaiischen Halbinsel verbreitet und zwar von Selangor bis zum sudlichen Ayer Hitam Lebensraum und Okologie BearbeitenWeinrote Kampffische leben in den Uberschwemmungszonen und Sumpfbereichen der Tiefebenen uberwiegend in stehenden Kleinst und Restgewassern In Fliessgewassern sind sie auf stark verkrautete und ruhige Bereich beschrankt Das Wasser ihrer Lebensraume stammt aus Sumpf und Moorwaldern mit sehr mineralarmen Boden und fuhrt deshalb Schwarzwasser grosstenteils ohne messbare Hartegrade und mit pH Werten deutlich unter 5 Hierbei handelt es sich um ein bereits lebensfeindliches Milieu was auch die Verfugbarkeit von tierischer Nahrung einschrankt Betta coccina ernahren sich von Kleinkrebsen Insektenlarven und Insekten die ins Wasser gefallen sind Anflugnahrung Die naturlichen Lebensraume in Malaysia sind durch die rasche Ausbreitung von Agrarflachen Olpalmenplantagen extrem gefahrdet und damit auch der Weinrote Kampffisch selbst Fortpflanzung BearbeitenDas Mannchen errichtet zwischen oder unter an der Wasseroberflache treibendem Substrat Pflanzenblatter Geast Algen ein relativ grossflachiges Schaumnest Die Fortpflanzung beginnt mit einer ruhigen Balz wahrend der das werbende Mannchen imponiert und seine hellen Langsstreifen zeigt Die leuchtend rote Prachtfarbung erscheint erst nachdem sich ein Paar gefunden hat und die Laichvorbereitungen bereits begonnen haben Einem nicht besonders ausgepragtes Fuhrungsschwimmen mit dem das Mannchen das Weibchen unter das Schaumnest lockt erfolgt das fur Kampffische typische Kreisschwimmen in dessen Verlauf das Weibchen einige Eier in seine zum Korper hin gefalteten Bauchflossen legt wonach umgehend die Befruchtung durch das Mannchen erfolgt Die nicht schwimmfahigen Eier werden von beiden Geschlechtern ins Maul aufgenommen in das Schaumnest gespuckt und nach Abschluss des Laichvorgangs zwei bis drei Tage bis zum Freischwimmen der Larven ausschliesslich durch das Mannchen bewacht Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung durch Jorg Vierke erfolgte 1979 in der Liebhaberzeitschrift Das Aquarium und zwar auf der Grundlage von Aquarienfischen Erst durch spatere Nachforschungen beim Importeur konnte der Fangort Jambi auf Sumatra ermittelt werden Die meisten spateren Importe kamen aus dem relativ grossen Verbreitungsgebiet auf der malaiischen Halbinsel insbesondere aus der Umgebung von Muar im Westen Die im Bereich von Ayer Hitam verbreiteten Weinroten Kampffische wurden 1992 als eigene Art Betta livida beschrieben die von Betta coccina weder mit klassischen Methoden noch molekularbiologisch zu unterscheiden sind Der Weinrote Kampffisch ist namensgebend fur den Betta coccina Formenkreis in dem neun oder zehn sehr ahnliche Arten zusammengefuhrt werden Betta brownorum Witte amp Schmidt 1992 Betta burdigala Kottelat amp Ng 1994 Betta coccina Vierke 1979 Betta hendra Schindler amp Linke 2013 Betta miniopinna Tan amp Tan 1994 Betta persephone Schaller 1986 Betta rutilans Witte amp Kottelat 1991 Betta tussyae Schaller 1985 Betta uberis Tan amp Ng 2006und je nach Ansicht uber den Artstatus Betta livida Ng amp Kottelat 1992Bedeutung fur den Menschen BearbeitenDas Interesse an diesen kleinen Fischen ist auf Ichthyologen und spezialisierte Aquarianer begrenzt Aufgrund seiner Gefahrdung wurde Betta coccina Population malaiische Halbinsel 1996 Gegenstand des ersten internationalen Zuchtbuchs fur einen Fisch das von der Internationalen Gemeinschaft fur Labyrinthfische mit Unterstutzung des Zoologischen Gartens Koln ins Leben gerufen wurde Der Koordinator Robert Donoso Buchner schloss das Projekt 2006 nachdem sich herausgestellt hatte dass lediglich der Phanotyp erhalten werden konnte Literatur BearbeitenDonoso Buchner R amp J Schmidt 1999 Ihr Hobby Kampffische Wildformen Bede Verlag Ruhmannsfelden ISBN 3 933646 09 X Michael Kokoscha Labyrinthfische Ulmer Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 7431 6 Vierke J 1979 Betta coccina nov spec ein neuer Kampffisch aus Sumatra Das Aquarium 121 288 289 Ng P K L and M Kottelat 1992 Betta livida a new fighting fish Teleostei Belontiidae from blackwater swamps in Peninsular Malaysia Ichthyological Exploration of Freshwaters 3 2 177 182 Tan H H and P K L Ng 2005 The fighting fishes Teleostei Osphronemidae Genus Betta of Singapore Malaysia and Brunei Raffles Bulletin of Zoology Supplement 13 43 99 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weinroter Kampffisch Betta coccina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weinroter Kampffisch auf Fishbase org englisch 2006 IUCN Red List of Threatened Species Betta coccina malaiische Halbinsel auf der Roten Liste der IUCN als B livida Gefahrdet Downloaded on 19 May 2013 Betta coccina auf der Homepage der IGL Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weinroter Kampffisch amp oldid 202125714