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Der Betriebshof Reinickendorf anhoren ist ein ehemaliger Betriebshof der Berliner Verkehrsbetriebe BVG der im Juni 1900 von der Grossen Berliner Strassenbahn GBS eroffnet wurde Er wurde im Oktober 1960 im Zuge der Stilllegung des West Berliner Strassenbahnnetzes geschlossen und wird seitdem verschiedenartig genutzt Ehemalige Wagenhalle mit GleisrestenGleisplan des Betriebshofs 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Aufbau 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Aufbau BearbeitenDer Hof liegt an der Pankower Allee 47 51 im Ortsteil Reinickendorf des Berliner Bezirks Reinickendorf Das Grundstuck hat eine Grundflache von 11 517 Quadratmetern 1 auf ihm befanden sich noch eine ursprunglich dreischiffige heute einschiffige Wagenhalle sowie ein dreigeschossiges Verwaltungsgebaude Die Halle weist sieben Rundbogentore auf Die Konstruktion besteht aus Eisenfachwerk und ist mit einer roten Ziegelfassade im romanischen Stil verblendet 2 Der Verwaltungsbau lehnt sich stilistisch an die Halle an Die gesamte Halle bot ursprunglich Platz fur insgesamt 240 Strassenbahnwagen der damaligen Lange Gleisverbindungen bestanden uber die Pankower Allee zur Residenz und Markstrasse sowie zur Provinzstrasse 3 Das Gelande ist als Baudenkmal in der Berliner Landesdenkmalliste eingetragen 2 Geschichte BearbeitenDie GBS schloss anlasslich der bevorstehenden Elektrifizierung im Juni 1898 einen Vertrag mit der Gemeinde Reinickendorf Gegenstand der Verhandlungen waren die Elektrifizierung der bestehenden Strecke vom Nettelbeckplatz zur Residenzstrasse der Neubau weiterer Strecken im Gemeindegebiet sowie die Errichtung eines Betriebshofes an der Pankower Allee Parallel baute die GBS weitere sieben Betriebshofe nach gleichen Merkmalen Der Entwurf und die Ausfuhrung dieser Anlagen oblagen der Bauabteilung der GBS unter Leitung von Joseph Fischer Dick 4 Der Hof I in Reinickendorf konnte am 1 Juni 1900 eroffnet werden Er ersetzte den bisherigen Hof I in der Uferstrasse der fortan als Hauptwerkstatt der Strassenbahn diente Zunachst stand nur die westliche Halle I mit den Gleisstrangen 1 bis 7 zur Verfugung die beiden ostlich anschliessenden Hallen II und III folgten kurze Zeit darauf 5 Nach seiner Eroffnung bot er Kapazitaten fur 300 Elektro Motorwagen und bedienstete 300 Beamte 6 Ende der 1920er Jahre war ein Neubau des Betriebshofes an gleicher Stelle mit umschliessender Wohnbebauung vorgesehen die Entwurfe hierfur lieferte der Hausarchitekt der Berliner Strassenbahn Jean Kramer Lediglich die Randbebauung an der angrenzenden Reginhardstrasse wurde nach Planen von Franz Fedler und Hans Kraffert umgesetzt 2 Um 1934 erhielt der Hof das Kurzel Rei Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Hof schwere Schaden Beim ersten Luftangriff im Marz 1943 wurde die Montagehalle im hinteren Teil von Halle II zerstort In der Nacht vom 24 auf den 25 Juni 1944 wurden dann die Hallen II und III zerstort Die BVG stellte den Betrieb daraufhin ein und setzte das Personal auf dem benachbarten Betriebshofen Niederschonhausen und Mullerstrasse ein Am 4 Dezember 1944 konnte der Betrieb auf dem notdurftig hergerichteten Hof wieder aufgenommen werden Bis zum Kriegsende entstanden keine weiteren Schaden durch Luftangriffe 5 Am 5 Mai 1945 begannen die Aufraumarbeiten auf dem Hof drei Monate spater konnte der Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden Der Wiederaufbau der Hallen II und III unterblieb die Wagen soweit moglich im Freien angestellt Mit der Einstellung der Strassenbahn im Raum Tegel und der Schliessung der Betriebshofe Tegel und Mullerstrasse am 1 Juni 1958 stiegen die Leistungen des Hofs vorubergehend an Bereits zwei Jahre darauf ereilte ihn das gleiche Schicksal Mit der Einstellung der West Berliner Strassenbahnlinien 23 24 und 36 am 2 Mai 1960 wurde nur noch die verbliebene Halle des Hofes genutzt die endgultige Schliessung erfolgte am 1 Oktober 1960 mit der Stilllegung der letzten Reinickendorfer Linie 35 Die noch auf dem Hof stationierten Wagen wurden auf andere Betriebshofe verlegt Einen Monat darauf ubernahm die BEHALA das Gelande zur Lagerung verschiedener Materialien im Rahmen der Senatsreserve 3 Zuletzt waren vor allem die Triebwagen der Typen T 24 T 24 49 sowie T 33 U sowie die Beiwagen der Typen B 24 und BDM 26 auf dem Hof beheimatet 5 Im Sommer 2006 wurde das bis dahin als Lager genutzte Gelande weitgehend geraumt Die zuruckgesetzten Hallen im hinteren Bereich wurden ebenso wie die dort noch befindlichen Gleise abgerissen Die Halle I samt deren Gleisvorfeld und der Verwaltungsbau blieben bestehen 5 Die Arbeiten waren 2007 abgeschlossen 7 Seitdem sind auf dem fruheren Betriebshof mehrere Einzelhandelsgeschafte untergebracht Der Verwaltungsbau dient unter anderem als Kinderzentrum 8 Literatur BearbeitenReinhard Arf Richtung Reinickendorf Residenzstrasse Zur Geschichte des Strassenbahndepots Reinickendorf In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 2 2007 Siegfried Munzinger Strassenbahnhof Reinickendorf In Berliner Verkehrsblatter Heft 12 1960 Weblinks BearbeitenEintrag zu Betriebshof Reinickendorf Obj Dok Nr 09012233 in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren InformationenEinzelnachweise Bearbeiten Siegfried Munzinger Die Betriebshofe der Berliner Strassenbahnen In Berliner Verkehrsblatter Nr 6 1969 S 89 103 a b c Eintrag zu Betriebshof Reinickendorf Obj Dok Nr 09012233 in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen a b Siegfried Munzinger Strassenbahnhof Reinickendorf In Berliner Verkehrsblatter Nr 12 1960 S 61 Reinhard Demps 100 Jahre Strassenbahn Betriebshof Niederschonhausen In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 5 2001 S 79 82 a b c d Reinhard Arf Richtung Reinickendorf Residenzstrasse Zur Geschichte des Strassenbahndepots Reinickendorf In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 2 2007 S 30 38 Das Grosse Strassenbhandepot in Reinickendorf In Berliner Volks Zeitung 12 Mai 1900 abgerufen am 30 April 2021 Einkaufszentrum im ehemaligen Strassenbahndepot Pankower Allee Planer in der Pankemuhle archiviert vom Original am 28 Oktober 2013 abgerufen am 9 Marz 2013 Kinderzentrum Pankower Allee In berlin de Bezirksamt Reinickendorf von Berlin abgerufen am 20 Februar 2016 52 564883 13 371054 Koordinaten 52 33 53 6 N 13 22 15 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Betriebshof Reinickendorf amp oldid 221401203