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Bernhard Beer geboren 20 Juli 1801 in Dresden gestorben 1 Juli 1861 ebenda war der erste Gemeindevorsteher der 1837 gegrundeten Judischen Religionsgemeinde zu Dresden Gelehrter Grunder des Moses Mendelssohn Vereins und Ehrendoktor der Universitat Leipzig Bernhard Beer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp nbsp nbsp Grab von Bernhard BeerIn Dresden als Sohn von Hirsch Beer 1770 1837 und seiner Frau Clara geb Bondi 1767 1838 geboren folgte er bereitwillig dem Wunsch seiner Eltern sich neben dem religiosen auch sakulares Wissen anzueignen Dies war zur damaligen Zeit fur Juden in Dresden nur im Selbststudium moglich Dabei erhielt er Unterstutzung durch den Sprachlehrer Rudolph Meyer und vor allem die Unterstutzung der Familie Bondi Erst 23 jahrig begann er 1824 mit der Abhaltung wissenschaftlicher Abendunterhaltungen in denen sich vor allem die jungere Generation uber religionsphilosophische Werke austauschte 1826 fuhrte er erste Neuerungen ein wie die deutschsprachige Predigt oder die Konfirmation Dabei war er bei allen Reformbestrebungen stets auf einen Ausgleich mit dem orthodoxen Judentum bedacht und erarbeitete sich dadurch ein hohes Mass an Ansehen 1829 wurde auf seine Initiative hin der Dresdner Mendelssohn Verein gegrundet der die Hinwendung junger Juden zu Wissenschaft Kunst und Handwerk fordern sollte Seine zum 100 Geburtstag von Moses Mendelssohn gehaltene Predigt gilt als Stiftungsurkunde des Vereins 1 Von 1837 bis 1848 und von 1853 bis 1861 war er Gemeindevorsteher der Judischen Gemeinde zu Dresden 2 Er gilt als wesentlicher Initiator der Berufung von Zacharias Frankel als Oberrabbiner nach Dresden Beer publizierte seine Forschungsarbeit Das Buch der Jubilaen und sein Verhaltnis zu den Midraschim Ein Beitrag zur orientalischen Sagen und Alterthumskunde Leipzig Verlag von Wolfgang Gerhard Weiter analysierte Beer die judische Literatur und ihre halachischen Schriften die mystisch kabbalistischen Werke Erzahlungen Sagen moralischen Lehrbucher und die hebraische Poesie bis zum Jahr 1840 3 Fur diese Werke erhielt er angeregt wohl durch Wilhelm Traugott Krug 1770 1842 1834 die Verleihung der Ehrendoktorwurde der Leipziger Universitat als Dr phil h c Beer setzte sich bei seiner ausgesprochen umfangreichen publizistischen Tatigkeit und Beteiligung an fast allen fruhen judischen Presseunternehmungen besonders fur die Emanzipation der Juden in Sachsen ein und sah sich einerseits grossen Widerstanden ausgesetzt andererseits fand er Mitstreiter wie eben genannten Wilhelm Krug 1830 31 gehorte er auch zu den Ersten die trotz bislang verweigerter Burgerrechte seine Burgerpflicht erfullte und der Dresdner Kommunalgarde beitrat 4 Aber auch politisch war er aktiv So fragte er am 15 Mai 1837 bei der zweiten Kammer der Standeversammlung an ob Sachsen fur seine Glaubensgenossen ein Vaterland sei 5 Beer kritisierte auch Sachsen dahingehend dass ein Land welches die volle Staatsangehorigkeit der Juden nicht anerkennt ihren Aufenthalt auf zwei Orte beschrankt sie von jedem Grundbesitz ausschliesst und ihnen alle ehrenvollen Amter und Gewerbe untersagt die notige Freiheit gewahrt um die im Gesetzentwurf geforderten wesentlichen Veranderungen in Hinblick auf Bildung und Religion vornehmen zu konnen 5 Sein Haus entwickelte sich zu einem Mittelpunkt des geistig kunstlerischen Lebens was auch seiner asthetisch und kunstlerisch gebildeten Frau Berta zu verdanken war Sein Grab befindet sich auf dem Alten judischen Friedhof in Dresden Seine umfangreiche Bibliothek schenkte er im Nachlass zu gleichen Teilen den Universitaten in Leipzig und Breslau Literatur BearbeitenAbraham Geiger Beer Bernhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 246 f Ernst Gottfried Lowenthal Beer Bernhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 734 f Digitalisat Gunda Ulbricht Beer Bernhard hebr Jissachar In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Kerstin Hagemeyer Judisches Leben in Dresden Ausstellung anlasslich der Weihe der neuen Synagoge Dresden am 9 November 2001 Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Berlin 2002 ISBN 3 910005 27 6 Simone Lassig Bernhard Beer In Judische Gemeinde zu Dresden Landeshauptstadt Dresden Hrsg Einst amp Jetzt Zur Geschichte der Dresdner Synagoge und ihrer Gemeinde ddp goldenbogen Dresden 2003 ISBN 3 932434 13 7 S 140 141 Weblinks BearbeitenBiographie Bernhard Beers auf Juden in Mittelsachsen Literatur von und uber Bernhard Beer in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Hagemeyer S 79 80 Hagemeyer S 79 Hagemeyer S 92 94 Lassig S 140 a b Hagemeyer S 90Normdaten Person GND 11809503X lobid OGND AKS LCCN n87847701 VIAF 12385821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beer BernhardKURZBESCHREIBUNG GelehrterGEBURTSDATUM 20 Juli 1801GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 1 Juli 1861STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Beer amp oldid 190305198