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Das Bergwerk von ar Raḍraḍ arabisch منجم الرضراض DMG Manǧam ar Raḍraḍ auch die Grube von al Yaman ist ein historisches Silberbergwerk das etwa 50 km nordostlich von Sanaa im Wadi Ḥarib Nihm nahe dem heutigen Dorf al Dschabali im Distrikt Nihm Richtung Strassengabelung fur Ma rib und Baraqisch im Jemen betrieben wurde das dem Abbaugebiet den heutigen Namen gibt 1 2 Die Grabungsstatte liegt im heutigen Gouvernement Sanaa tektonisch betrachtet in der Ubergangszone vom Hochlandbecken zum Ostlichen Gebirgshang Ar Raḍraḍ ist aus heutiger Sicht der grosste bekannte Silberbergbau der arabischen Halbinsel 3 Bergwerk von ar Raḍraḍ Jemen Bergwerk von ar RaḍraḍDas Bergwerk von ar Raḍraḍ im heutigen Jemen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kapazitaten 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Datierung des Bergwerksbetriebs kann bis heute nicht zuverlassig vorgenommen werden Es wird vermutet dass schwerpunktmassig vom 6 bis zum 9 Jahrhundert n Chr abgebaut wurde In Laboratorien in Orleans konnte zur absoluten Zeitbestimmung von Holzkohlenmaterial aus dem Grund eines der Abraumhugel sichergestellt werden dass Abraum jedenfalls zum Ende der vorislamischen Zeit um 613 bis 670 n Chr stattgefunden hat Hierzu bediente man sich der von Willard Libby entwickelten 14C Datierung 4 Mit dieser Erkenntnis stimmt eine Uberlieferung des im 10 Jahrhundert tatigen jemenitischen Gelehrten al Hamdani uberein der geschrieben hatte dass der Bergbau in vorislamischer Zeit in ar Raḍraḍ begonnen habe und kurz nach 883 n Chr eingestellt worden sei Dieses exakte Enddatum nennt al Hamdani weil damals alle persischen Bergarbeiter bei den Einheimischen Grubenperser genannt bei einem Aufstand gegen den lokalen Scheich getotet worden oder geflohen seien sie allein aber im gesamten arabischen Raum das Monopol uber den Metall Bergbau innegehabt hatten Hierzu konnte al Hamdani laut seiner Ausfuhrungen noch Augenzeugen befragen Von 570 bis 627 war der Jemen auf Bitten Himyars ihren ursprunglichen Machtbereich vom zwischenzeitlich oktroyierten Joch Aksums zu befreien kurzerhand unter die Herrschaft der Sassaniden geraten die Himyar zu einer Provinz des Persischen Reiches degradierten Das wiederum legt nahe dass die Perser bereits fruher als um 613 begonnen hatten Silber im Bergwerk abzubauen Tatsachlich unterhielten sie in jener Epoche die bedeutendsten Bergwerke der Zeit Sie lagen vornehmlich in der iranischen Provinz Chorasan sowie im saudi arabischen Nadschd 5 4 Paul Yule beschreibt in seinen Ausfuhrungen zur Geschichte Himyars dass der sassanidische Einfluss nicht allein auf die Stadte des Reiches Himyar beschrankt gewesen war sondern auch der Silbermine in ar Raḍraḍ gegolten habe um dort das wirtschaftlich attraktive Abgabenwesen zu kontrollieren 2 Al Hamdani fuhrte aus Die Grube von al Yaman d h die Grube von ar Raḍraḍ liegt an der Grenze der Nihm und des Bezirks von Yam von dem Lande der Hamdan Und sie liegt in Trummern seit 270 entspricht 883 n Chr 6 Nachdem die Geologen zudem einen Stollen Wohnplatz analysiert hatten kam die Frage auf ob die Nutzung der Abraumstatten wieder aufgegriffen wurde Mittels 14C Methode konnte das Material namlich auf den Zeitraum zwischen 1052 und 1069 datiert werden Gesicherte Erkenntnisse dazu liegen jedoch nicht vor und stehen unter dem Vorbehalt objektiver Hinderungsgrunde wie die Erschopfung der oberirdisch anstehenden Mineralfundstatten oder der Mangel an Brennholz um die Schmelzofen zu betreiben 4 Das vollig in Vergessenheit geratene Bergwerk von dem das moderne Bewusstsein nicht einmal den Namen mehr prasentierte wurde im Fruhwinter 1980 anlasslich einer gezielten archaologischen Nachspuraktion wiederentdeckt Franzosen hatten die Aktion finanziert weil man dem Hinweis al Hamdanis hohe Bedeutung zumass und davon ausging dass ein altes Bergwerk regelmassig auf bedeutende Lagerstatten hindeutet 4 siehe auch Artikelabschnitt Architekturgeschichte SudarabienKapazitaten BearbeitenFunde an Bodenschatzen im Jemen waren rar In der Gegend um Sa da konnte frei anstehendes Eisen gefunden werden bei Taizz waren es Kupferquellen vergesellschaftet mit Nickelvorkommen Im Sudosten des Landes traf man auf weitere Kupferadern 7 In ar Raḍraḍ waren Zink Blei und Silbervorkommen vorhanden Die Halden enthielten davon zu 24 Zink zu 3 5 Blei und zu 0 016 Silber In den Schlacken waren annahernd 23 6 5 und 0 004 gebunden Zink konnte in der Antike noch nicht getrennt werden Der Abbau hatte zudem ausschliesslich Silber zum Ziel In Spitzenwochen sollen bis zu 60 kg Silber produziert worden sein was bei einheitlicher Ergebniserzielung einer Jahresproduktion von 3 Tonnen entsprache Eine Handschrift behauptet Es wurde durch sie in einer Woche eine Kamellast Silber gefordert d h 20 000 Dirham Und Die Silbergrubenarbeiter sagen Es gibt nicht in Ḥurasan oder anderswo eine Grube wie diejenige von al Yaman 6 Um die Grube war ein grosses Dorf angelegt es gab Wasser und Palmen aus Basra im Irak kam alles Notwendige Die Reste von antiken Abbau und Schmelzvorgangen liess sich an der Nordseite des Dschabal Salab 4 bis 2004 unschwer ausmachen bevor moderner kommerzieller Abbau diese zerstorte Schlackefelder lagen im Umkreis von bis zu 5 km 2 Je nach Vorkommen wurde in unterschiedlicher Weise abgebaut Teils wurde der Boden einfach weggekratzt teils wurden kleinere Steinbruche angelegt auch fanden sich etwa 30 Stollen von mehr als 10 Metern Lange Im sudlichen Abbaugebiet wurde ein heute eingefallener Stollen von 150 Metern Lange angelegt mit uber 30 Metern Breite und mehreren Metern Hohe Durch das Felsgestein geschlagen wurde eine Vielzahl von Abraum und Beluftungsschachten angelegt Einige Arbeitsgerate wie geflochtene Korbe Ledersacke Keramikgefasse und Fackeln fand man vor Ort vor nicht hingegen Werkzeuge trotz Hunderter von Pickelhiebnarben im Gestein Eisen war allerdings zu kostbar als dass man die Werkzeuge einfach liegen liess 4 Literatur BearbeitenChristian Robin Das Bergwerk von ar Raḍraḍ Al Hamdani und das Silber des Jemen In Werner Daum Jemen Umschau Verlag Frankfurt Main 1991 ISBN 3 7016 2251 5 S 129 131 Beschreibung der Arabischen Halbinsel Ṣifat Ǧazirat al ʿArab Das Werk wurde von David Heinrich Muller unter dem Titel Al Hamdani s Geographie der Arabischen Halbinsel bei Brill in Leiden ediert Band I 1884 Horst Kopp Herausgeber Landerkunde Jemen Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 2005 ISBN 3 89500 500 2 Paul Yule Himyar Spatantike im Jemen Late Antique Yemen Linden Soft Verlag Aichwald 2007 ISBN 978 3 929290 35 6 Einzelnachweise Bearbeiten vgl hierzu Patrice Christmann Phillippe Lagny Jean Luc Lescuyer Ahmad Sharaf ad Din Resultats des trois annees de prospection en Republique arabe du Yemen Deecouverte du gisement de Jabali Zn Pb Ag dans la couverture jurassique in Chronique de la Recherche miniere No 473 1983 Seite 25 38 a b c Paul Yule Himyar Spatantike im Jemen Late Antique Yemen S 53 s Lit Silberpfade zwischen Orient und Okzident a b c d e f Christian Robin Das Bergwerk von ar Raḍraḍ Al Hamdani und das Silber des Jemen In Werner Daum Jemen Umschau Verlag Frankfurt Main 1991 ISBN 3 7016 2251 5 S 129 131 Die Geschichte des Silbers Silber des mittelalterlichen Islam 560 1125 a b Christopher Toll Herausgeber und Ubersetzer des Werks von Al Hamdani Kitab al Ǧauharatain al ʿatiqatain al maʾiʿatain as safraʾ wa l baiḍaʾ Die beiden Edelmetalle Gold und Silber Uppsala 1968 Zitatubersetzung Internet Ressource Computer Datei Remote Sensing Study of the Ancient Jabali Silver Mines Yemen From Past to Present15 545833 44 656944 Koordinaten 15 32 45 N 44 39 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergwerk von ar Radrad amp oldid 229877506