www.wikidata.de-de.nina.az
Die Berg Glasschnecke 1 Hessemilimax kotulae Syn Semilimax kotulae ist eine Halbnacktschnecke aus der Familie der Glasschnecken Vitrinidae die zu den Landlungenschnecken Stylommatophora gerechnet wird Die Tiere konnen sich nicht mehr ganz in das kleine Gehause zuruckziehen Hessemilimax kotulae ist die Typusart und einzige Art der Gattung Hessemilimax Schileyko 1986 Berg GlasschneckeBerg Glasschnecke Hessemilimax kotulae SystematikUnterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie LimacoideaFamilie Glasschnecken Vitrinidae Unterfamilie VitrininaeGattung HessemimilaxArt Berg GlasschneckeWissenschaftlicher Name der GattungHessemimilaxSchileyko 1986Wissenschaftlicher Name der ArtHessemilimax kotulae Westerlund 1883 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum 4 Lebensweise 5 Taxonomie 6 Gefahrdung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 AnmerkungMerkmale BearbeitenDas rechtsgewundene Gehause ist sehr flach ohrformig oder auch breit eiformig In der Seitenansicht ist es sehr flach und das Gewinde ist nicht zu sehen ja sogar leicht eingetieft Es hat eine Breite von 4 3 bis 6 mm Es sind 1 75 bis 1 8 Windungen vorhanden die letzte Windung verbreitert sich sehr rasch An der Mundung nimmt die Endwindung etwa drei Viertel des Gesamtdurchmessers ein Die Windungen sind oben sehr flach entsprechend ist die Naht nur schwach ausgepragt Auf der Unterseite sind die Windungen offen es gibt daher im Grunde keine Gehauseunterseite Die Mundung steht sehr schief bzw ist fast waagrecht Der Hautsaum am Basal und Spindelrand der Mundung ist sehr breit Er erstreckt sich spiralig sehr weit nach hinten Dadurch sind alle Windungen sichtbar Die Schale ist sehr dunn und zerbrechlich Sie ist durchscheinend und farblos bis leicht grunlich Der Protoconch ist im Wesentlichen glatt mit vielen regelmassig angeordneten Reihen von sehr kleinen Grubchen Die Oberflache des Teleoconchs weist sehr feine Anwachsstreifen und stellenweise eine schwache Runzelung auf ansonsten ist die Oberflache glatt und stark glanzend Der Weichkorper ist einheitlich grau der Mantel vor dem Gehause sehr breit er erstreckt sich bis auf den Nacken Ausgestreckt ist das Tier 12 bis 15 mm lang Es kann sich nicht mehr in das Gehause zuruckziehen Der lange und schmale Mantellappen bedeckt den Apex bzw bedeckt fast das gesamte Gehause Von der schlitzformigen Atemoffnung verlauft eine Mantelrinne auf den Rucken Die Sohle zeigt in Langsrichtung eine Dreiteilung Die ausseren Felder sind dunkler gefarbt als das mittlere Feld Die Radula hat 47 Elemente pro Querreihe der mittlere Zahl ist dreispitzig die Seitenzahne zweispitzig und der Randzahn einspitzig Im zwittrigen Geschlechtsapparat ist die Eiweissdruse Albumindruse vergleichsweise klein und kugelig Der Eisamenleiter Spermovidukt ist langlich der untere Teil ist aufgeblaht Im mannlichen Trakt des zwittrigen Geschlechtsapparates ist der Samenleiter massig lang Er verlauft unter der Penishulle und dem Penis entlang und dringt subapikal in den Penis ein Der Penis ist vergleichsweise lang und schlank Der Penisretraktormuskel setzt subapikal neben der Einmundung des Samenleiters am Penis an Das andere Ende des Muskels beginnt am Diaphragma verlauft vor dem rechten optischen Nerv und unter dem rechten Augentragerretraktormuskel Im weiblichen Teil des Geschlechtsapparates ist der freie Eileiter Ovidukt kurz Die Vagina ist vergleichsweise sehr kurz da die Spermathek fast auf gleicher Hohe wie die Vagina in das breite Atrium mundet Anmerkung 1 Die Spermathek besitzt einen kurzen Stiel der an der Basis verbreitert und dickwandig ist Die Blase ist eiformig Das Sarcobelum auch Stimulator ist ein grosses blindsackartiges Gebilde das durch eine starke Einschnurung in zwei Abschnitte gegliedert ist Penis Sarcobelum und Vagina munden in etwa auf gleicher Hohe in das lange Atrium 2 3 Ahnliche Arten BearbeitenDas Gehause ahnelt dem der Weitmundigen Glasschnecke Semilimax semilimax letztere hat aber ein erhabenes wenn auch sehr flaches Gewinde Auf der Unterseite ist der Hautsaum breiter und reicht in einer Spirale viel weiter nach hinten Die Oberflache des Gehauses der Berg Glasschnecke ist glatter und glanzt mehr als das Weitmundigen Glasschnecke Semilimax semilimax nbsp Verbreitung der Art nach Welter Schultes 2012 4 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von den schweizerischen Alpen Wallis Waadt uber die bayerischen und osterreichischen Alpen mit Lucken zu den Karpathen Isolierte Vorkommen gibt es im Bohmerwald Fichtelgebirge Erzgebirge und Sudeten sowie im Lysa Gora Gebirge in Mittelpolen Die Tiere leben sehr versteckt in kuhlen feuchten schattigen Standorten in Waldern unter Steinen im feuchten Moos und der Bodenstreu In der Schweiz steigt die Art bis auf 2 600 m uber Meereshohe an Dort lebt sie unter den Zwergbuschen im Moos oder auf Almwiesen unter Steinen In den Alpen ist sie unter 1 300 m nur selten zu finden In den Mittelgebirgen kommt sie von etwa 500 m bis in die hochsten Lagen vor Lebensweise BearbeitenUber den Lebenszyklus ist wenig bekannt Lothar Forcart fand in der Schweiz in den Monaten August und September nur erwachsene Exemplare was auf einen jahrlichen Zyklus hindeuten wurde 2 Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1883 von Carl Agardh Westerlund als Vitrina Kotulae aufgestellt 5 Es ist die Typusart und einzige Art der Gattung Hessemilimax Schileyko 1986 6 Wahrend MolluscaBase die Gattung Hessemilix als gultig anerkennt 7 fuhrt Welter Schultes die Art unter der Gattung Semilimax Stabile 1859 8 4 Gefahrdung BearbeitenNach Vollrath Wiese ist der Gefahrdungsgrad unbekannt 9 In Sachsen scheint sie nicht gefahrdet zu sein 10 In Bayern ist sie vom Aussterben bedroht und in Osterreich gilt sie als gefahrdet 4 In der Schweiz ist die Art dagegen nicht gefahrdet 4 Nach der Einschatzung der IUCN ist der Bestand der Art ungefahrdet 11 Literatur BearbeitenMichael P Kerney R A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg S 153 Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen H Jungbluth Dietrich von Knorre Trivialnamen der Land und Susswassermollusken Deutschlands Gastropoda et Bivalvia Mollusca 26 1 105 156 Dresden 2008 ISSN 1864 5127 S 124 a b Lothar Forcart Monographie der schweizerischen Vitrinidae Moll Pulm Revue Suisee des Zoologie 51 629 678 1944 Online bei Biodiversity Heritage Library S 66 669 Folco Giusti Viviana Fiorentino Andrea Benocci Giuseppe Manganelli A Survey of Vitrinid Land Snails Gastropoda Pulmonata Limacoidea Malacologia 53 2 279 363 2011 Academia edu S 336 a b c d Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Planet Poster Ed Gottingen 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 S 430 Carl Agardh Westerlund Malakologische Miscellen Jahrbucher der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 10 51 72 Frankfurt am Main 1883 Online bei Biodiversity Heritage Library S 54 Anatolij A Schileyko Treatise on Recent Terrestrial Pulmonate Molluscs Part 11 Trigonochlamydidae Papillodermidae Vitrinidae Limacidae Bielziidae Agriolimacidae Boettgerillidae Camaenidae Ruthenica Supplement 2 11 1467 1626 Moskau 2003 ISSN 0136 0027 S 1485 MolluscaBase Hessemilimax kotulae Westerlund 1883 bzw Hessemilimax Schileyko 1986 AnimalBase Semilimax kotulae Westerlund 1883 Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 S 233 Berg Glasschnecke Semilimax kotulae Westerlund 1883 von Katrin Schniebs Version vom 20 Juni 2019 The IUCN Red List of Threatened Species Semilimax kotulaeAnmerkung Bearbeiten Lothar Forcart schreibt sogar ausdrucklich eine Vagina fehlt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berg Glasschnecke amp oldid 237568221