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Der Bensberger Kreis wurde 1966 von den katholischen Publizisten Walter Dirks und Eugen Kogon gemeinsam mit Freunden aus der Pax Christi Bewegung zunachst unter dem Namen Freunde von Pax Christi in Bensberg gegrundet Der Kreis verstand sich als Zusammenschluss von deutschen Katholiken mit kritischem und reformerischem Engagement in Kirche und Gesellschaft 2004 beschloss der Kreis seine Auflosung was Zeitungsberichten nach vor allem mit der Uberalterung der Mitglieder sowie der geringen Resonanz bei jungeren katholischen Christen begrundet wurde Zuletzt hatte der Kreis noch 110 Mitglieder Der Bensberger Kreis setzte sich vor allem mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinander zu denen er immer wieder in Memoranden offentlich Stellung bezog Zu diesen Fragen gehorten unter anderen Friedenspolitik Demokratie Entwicklung Verstandigung mit Polen innerkirchliche Reformen wie Demokratisierung der Kirche und Gerechtigkeitsfragen Die Ziele werden in der Satzung von 1968 wie folgt umrissen Der Bensberger Kreis setzt sich mit Fragen auseinander die fur Kirche und Gesellschaft von Belang sind Er wendet sich mit Analysen und Stellungnahmen an die Offentlichkeit Schwerpunkt seiner Arbeit ist Theorien und Plane fur eine Friedenspolitik fur eine Fortentwicklung der Demokratie und fur eine Erneuerung der Strukturen der Kirche zu entwickeln Der Kreis beansprucht nicht fur die katholische Bevolkerung oder die katholische Kirche Deutschlands zu sprechen Er beabsichtigt vielmehr in eigener Verantwortung Konsequenzen aus den Appellen des II Vatikanischen Konzils zu ziehen Als dringendste Aufgabe sah es der Kreis zunachst an einen Beitrag zur Verstandigung und Versohnung zwischen Polen und Deutschen zu leisten Er forderte den deutschen Verzicht auf Ruckkehr in die nach der Vertreibung der Deutschen von Polen bewohnten und von Polen verwalteten Gebiete ferner eine Revision der Geschichtsbucher und die Wiedergutmachung an den Opfern des nationalsozialistischen Terrors Seine Beitrage galten vielen als wegbereitend fur die Neue Ostpolitik Daneben griff der Kreis unterschiedliche Themen auf wie das Verhaltnis der Christen zum Krieg in Vietnam die Notwendigkeit und Moglichkeiten der Reform kirchlicher Strukturen die Konzeption einer offenen christlichen Gemeinde Kriegsdienstverweigerung das Verhaltnis von Christentum und Sozialismus Friedenspolitik und Rustungsproblematik die Finanzierung der Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland und das Verhaltnis des Christentums zur Sexualitat Das Memorandum Demokratisierung der Kirche von 1970 fand in der katholischen Offentlichkeit viel Beachtung Es hat Grundgedanken zur Demokratie und Hierarchie auf die katholische Kirche bezogen und eine biblische Grundlegung zum Verstandnis kirchlicher Amter als korporativer Dienste gebracht und notwendige Schritte zur Verwirklichung der Demokratie in der Kirche gefordert Der Bensberger Kreis war damit bis in die 1990er Jahre so etwas wie eine Denkfabrik des Linkskatholizismus in Deutschland Literatur BearbeitenBensberger Kreis Hrsg Demokratisierung der Kirche in der Bundesrepublik Deutschland Ein Memorandum deutscher Katholiken Mainz Grunewald Verlag 1970 Manfred Hermanns Die Neue Linke im Katholizismus Sozialpadagogischer Verlag Seevetal 1977Weblinks BearbeitenDas Bensberger Memorandum Katholische Intellektuelle gegen Wunschdenken und Tabu Politik Kommentar von Heinrich Missalla in imprimatur 7 2004 zur Auflosung des Bensberger Kreises Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bensberger Kreis amp oldid 211433189