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41 409444444444 2 1266666666667 Koordinaten 41 24 34 N 2 7 36 O GesamtansichtSitzbank am EingangBellesguard seltener auch Torre de Bellesguard ist ein von Antoni Gaudi entworfenes Landhaus in Barcelona Katalonien Haus und Grundstuck befinden sich in Privatbesitz und konnen seit September 2013 teilweise besichtigt oder gemietet werden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Vorgangergebaude 3 Baugeschichte 4 Stil 5 Besonderheiten 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDas Gebaude liegt im Nordwesten Barcelonas im Stadtteil Sant Gervasi la Bonanova zu Fussen des Berges Tibidabo in der Strasse Carrer de Bellesguard 20 nahe der Einmundung in die Ronda de Dalt Vorgangergebaude BearbeitenAn Stelle des heutigen Landhauses befand sich im Mittelalter ein Sommerpalast der Konige von Aragon dem aufgrund seiner Lage der Name Palau de bell Esguard Palast zur schonen Aussicht gegeben wurde Fur Konig Martin I besass dieser Ort schicksalhafte Bedeutung da er hier im Juli 1409 vom Tod seines Sohnes Martin erfuhr und am 17 September des gleichen Jahres im Beisein von Papst Benedikt XIII und von Vinzenz Ferrer Margarita de Prades heiratete Nachdem der Konig bereits im Mai 1410 ohne mannlichen Erben gestorben war wurde der Palast verlassen 1422 wurde das Gelande von der Krone veraussert der Palast verfiel Im 17 Jahrhundert diente das Gelande mit der Palastruine der Bande des Raubers Serrallonga als Unterschlupf Baugeschichte BearbeitenEnde des 19 Jahrhunderts gehorte das Grundstuck auf dem sich nur noch wenige Reste des gotischen Palastes befanden dem Bischof Juan Bautista Grau y Vallespinos fur den der aufstrebende Architekt Antoni Gaudi bereits den Bischofspalast von Astorga entworfen hatte Da jener in seinem Testament verfugt hatte all sein Eigentum fur die Stiftung einer Schule zu veraussern stand das Grundstuck zum Verkauf was Gaudi wissend um die Geschichte des Ortes dazu nutzte sich in die Verkaufsverhandlungen zwischen den Testamentsvollstreckern und der Erwerberin Maria Sagues Molins der Witwe des Mehlhandlers und Gaudi Bewunderers Jaume Figueras einzuschalten Er erhielt dann den Auftrag zur Errichtung eines reprasentativen Landhauses im damals noch dunn besiedelten Sant Gervasi den er von 1900 bis 1902 umsetzte Nach Gaudis Ruckzug ubernahm Domenec Sugranes i Gras 1878 1938 die Fertigstellung Im Jahr 1983 erfolgte eine umfassende Restaurierung des Gebaudes Im Mai 2008 musste das Turmkreuz zeitweilig entfernt werden da aufgrund des Baus einer Hauptwasserleitung in unmittelbarer Nahe akute Einsturzgefahr bestand Stil BearbeitenDas auf einem nahezu quadratischen Grundriss errichtete Gebaude Kantenlange jeweils rund 15 Meter verfugt uber Schraglinien die exakt auf die Kardinalpunkte ausgerichtet sind Zwei Anbauten der Treppenturm und die Galerie des Salons unterstreichen den wuchtigen und geschlossenen Eindruck dieser freien Interpretation der Gotik Die extreme Verlangerung der Fenster und die konische lang gezogene Turmhaube bewirken ein Gefuhl von Grosse was das Grundmass des Gebaudes vergessen lasst Bis zur Spitze des Turmkreuzes ist das Gebaude rund 33 Meter hoch Die Fassade besteht grosstenteils aus in der Umgebung anzutreffenden Bruchsteinen in Grau und Gruntonen Schiefer lediglich im Bereich der Turen und Fenster kam Bossenwerk aus mit Mortel vermengten Kieselsteinen zum Einsatz Das Gebaude selbst besteht aus verputztem Backstein wobei durch die Gestaltung der Decken in Form zarter parallel angeordneter und meist spitz zulaufender Boden auf die damals ubliche Verwendung von Tragbalken verzichtet werden konnte Das Gebaude verfugt uber einen Keller ein Untergeschoss zwei Wohngeschosse und einen zweistockigen Dachboden Das Kellergeschoss und die der Strasse abgewandten Teile des Untergeschosses dienten als Lager und Versorgungsraume das Kellergewolbe bilden zylindrische Saulen aus Ziegeln Das untere Hauptgeschoss enthielt das Wohn und das Esszimmer die daruber liegende Etage beherbergte die Schlafzimmer Der Dachboden war als Wasch und Trockenboden ausgelegt Das im angebauten Turm befindliche Treppenhaus ist mit einer lichten Hohe von 10 Metern der hochste Raum des Hauses da die umlaufende Treppe Zugang zu allen Etagen bot Im Kontrast zur duster wirkenden dunklen Aussenfassade und im Gegensatz zu den meisten anderen Gebauden welche Gaudi entwarf verzichtet das Treppenhaus auf jegliche Ornamente und Farben seine Wande sind lediglich mit Gips und weisser Kalkfarbe bedeckt was zur Reflexion des einfallenden Lichtes von den Wanden und intensivem Schattenwurf fuhrt Das schiefergedeckte Dach hat auf der Hohe des ersten Dachbodens einen mit Zinnen besetzten Umlauf oberhalb des oberen Dachbodens befindet sich eine kleine Aussichtsterrasse Besonderheiten BearbeitenWie viele andere Gebaude die Gaudi entwarf wird auch hier der Turm durch ein vierarmiges Kreuz abgeschlossen Dieses steht auf einer katalanischen Flagge Senyera aus Glas Elementen und einer Krone die der ehemaligen Konigskrone von Aragon ahnelt Da zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebaudes der Zugang zum Friedhof von Sant Gervasi nur uber das Gelande moglich war entwarf Gaudi einen Viadukt unter Verwendung der Reste der alten Palastmauer 1903 1905 Grosse Teile der Inneneinrichtung lassen im Gegensatz zum gotisch gepragten Ausseren einen starken Einfluss des Mudejarstils erkennen was darauf zuruckzufuhren ist dass diese weitestgehend erst nach dem Ruckzug Gaudis unter seinem Nachfolger Domenec Sugranes i Gras realisiert wurde Literatur BearbeitenCarles Rius Antoni Gaudi Casa Bellesguard as the Key to His Symbolism Publicacions i Edicions de la Universitat de Barcelona Barcelona 2014 ISBN 978 84 475 3791 4 Vorschau Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bellesguard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Hauses Beschreibung engl Beatriz Perez Una vasija romana aumenta el valor historico de la Torre Bellesguard In El Periodico 25 Dezember 2013 Normdaten Geografikum GND 1065696590 lobid OGND AKS VIAF 313450680 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bellesguard amp oldid 215750529