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Die Artikel Begleitalkohol und Fuselol uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Begleitalkohole auch Fuselalkohole entstehen neben Ethanol als Teilfraktion der Fuselole bei Garungsprozessen zur Getrankeerzeugung Typische Begleitalkohole sind Methanol n Propanol und Isobutanol die Butanole die Amylalkohole sowie Hexanol In der Rechtsmedizin wurde in den letzten Jahrzehnten der Begriff Fuselalkohole durch den Begriff Begleitalkohole ersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Konzentration in alkoholischen Getranken 3 Bestimmung 4 Medizinische Bedeutung 5 Einzelnachweise 6 QuellenEntstehung BearbeitenDie meisten der Begleitalkohole wie n Propanol und Isobutanol entstehen wahrend der alkoholischen Garung durch Prozesse an denen Hefen und Bakterien beteiligt sind Dabei sind anders als bei Ethanol nicht Zucker sondern Aminosauren die Ausgangsprodukte Methanol dagegen bildet sich bei der Getrankeherstellung nicht durch Garung sondern durch Spaltung von Pektinen die vor allem in den Schalen von Fruchten enthalten sind Konzentration in alkoholischen Getranken BearbeitenWahrend der Ethanolgehalt je nach Getrank zwischen 4 und 400 g l liegt sind die Konzentrationen der Begleitalkohole in den Getranken im Vergleich zur Ethanolkonzentration erheblich geringer und reichen meist von weniger als 1 mg l bis zu 6000 mg l Bei Wodka liegt das Verhaltnis meist uber dem Faktor 1 1000 Begleitalkohole Ethanol Obsttresterbrand darf dagegen nach der Verordnung EG Nr 110 2008 Spirituosenverordnung bis zu 15 g Methanol pro Liter Reinalkohol enthalten was etwa 6 g Methanol pro Liter Obsttresterbrand entspricht 1 Hier liegt das Verhaltnis Begleitalkohole Ethanol bei etwa 1 50 Verschiedene Getrankesorten unterscheiden sich ausser im Gehalt an Ethanol auch im Muster und in den Konzentrationen der Begleitalkohole Bei Obstbranden konnen zum Beispiel Methanolgehalte bis 5000 mg l erreicht werden wahrend etwa Wodka praktisch frei von Begleitalkoholen ist Der hohe Methanolgehalt von Obstbrand ist darauf zuruckzufuhren dass nicht nur der ausgepresste Saft sondern ganze Fruchte inklusive der Kerngehause und Schalen zerkleinert eingemaischt und vergoren werden Auch Fruchtsafte die nach Lebensmittelrecht als alkoholfrei gelten konnen bis zu 180 mg l Methanol enthalten Folgende Tabelle zeigt exemplarisch den Ethanol und Begleitalkoholegehalt einzelner Getrankeproben verschiedener Getranke Getrank Ethanol g L Methanol mg L n Propanol mg L Isobutanol mg L Williamsbirne 316 5140 173 194Wodka 300 22 n n n n obergariges Bier 37 9 2 13 7Prosecco 86 9 38 32 44Weisswein 94 8 51 34 29Rotwein 98 8 120 34 43Bestimmung BearbeitenDie Bestimmung von Begleitalkoholen geschieht in der Regel gaschromatographisch Medizinische Bedeutung BearbeitenObwohl die Einnahme hoherer Dosen der genannten Alkohole zu Vergiftungen mit zum Teil todlichem Ausgang fuhren kann sind akute Vergiftungen durch gangige oder auch selbst gebrannte alkoholische Getranke eher selten Eine Ausnahme stellt allenfalls die Methanolvergiftung dar die im Wesentlichen durch das Panschen von Spirituosen mit industriellem Methanol auftreten kann In einigen Landern werden aus forensischen Grunden gelegentlich Begleitalkohole bzw Begleitstoffe im Blutserum bestimmt Die sog Begleitalkoholanalyse soll hier Aussagen zur Plausibilitat einer geausserten Nachtrunkbehauptung oder einer moglichen Alkoholkrankheit treffen Der Einfluss von Begleitalkoholen sowie den restlichen Fuselolen siehe dort auf das Allgemeinbefinden Mudigkeit Ubelkeit Kopfschmerzen u a nach ubermassigem Genuss alkoholischer Getranke der sog Kater ist umstritten es wird aber allgemein als gegeben angenommen dass sie im Korper des Menschen zu Giftstoffen abgebaut werden die zu einer Belastung der Organe insbesondere Herz Leber Nieren und Nervensystem fuhren Fuselalkohole spielen deshalb fur die Vertraglichkeit von alkoholischen Getranken eine entscheidende Rolle Aus diesem Grund sollte der gesamte Fuselolgehalt von Spirituosen auch nicht uber 0 1 liegen 2 Die Studienlage zu diesem Thema ist allerdings eher durftig Stand 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Verordnung EG Nr 110 2008 des Europaischen Parlaments und des Rates vom 13 Februar 2008 Manfred V Singer Stephan Teyssen Alkohol und Alkoholfolgekrankheiten 2005 II S 55 88 doi 10 1007 3 540 26446 9 7 Quellen BearbeitenWolfgang Bonte Begleitsubstanzen in Wein und weinahnlichen Getranken In Blutalkohol 15 1978 ISSN 0006 5250 S 392 404 Wolfgang Bonte J Decker J Busse Begleitsubstanzen hochprozentiger alkoholischer Getranke In Blutalkohol 15 1978 ISSN 0006 5250 S 323 337 Wolfgang Bonte Begleitsubstanzen deutscher und auslandischer Biere In Blutalkohol 16 1979 ISSN 0006 5250 S 108 124 Wolfgang Bonte B Kuhnholz Zur Stabilitat des Begleitstoffgehalts alkoholischer Getranke In Beitrage zur gerichtlichen Medizin 42 1984 ISSN 0067 5016 S 395 401 Wolfgang Bonte P Russmeyer Zur Frage der Normalverteilung von Begleitstoffen in alkoholischen Getranken In Beitrage zur gerichtlichen Medizin 42 1984 ISSN 0067 5016 S 387 394 Wolfgang Bonte Begleitstoffe alkoholischer Getranke Biogenese Vorkommen Pharmakologie Physiologie und Begutachtung Schmidt Romhild Verlag Lubeck 1987 ISBN 3 7950 0623 6 Arbeitsmethoden der medizinischen und naturwissenschaftlichen Kriminalistik 17 F Drawer A Rapp H Ullenmeyer Radio gas chromatografische Untersuchung der Stoffwechselleistung von Hefen Saccharomyces und Schizosaccharomyces in der Bildung von Aromastoffen In Vitis 6 1967 ISSN 0042 7500 S 177 197 O Gruner N Bilzer Zum Methanolgehalt von Fruchtsaften Seine Bedeutung bei der Begleitstoffanalyse In Blutalkohol 20 1983 ISSN 0006 5250 S 241 252 W Huckenbeck W Bonte Alkohologie In Burkhard Madea B Brinkmann Handbuch gerichtliche Medizin Band 2 Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 66447 5 S 379 636 R Iffland Todliche Isopropanolvergiftung In J Barz J Bosche H Frohberg H Joachim R Kappner R Mattern Hrsg Fortschritte der Rechtsmedizin Festschrift fur Georg Schmidt Springer Verlag Berlin u a 1983 ISBN 3 540 12152 8 S 324 328 R Iffland P Balling G Borsch C Herold W Kaschade T Loffler U Schmidtmann J Stettner Zur Wertung erhohter Spiegel von GGT CDT Methanol Aceton und Isopropanol im Blut alkoholauffalliger Kraftfahrer In Blutalkohol 31 1994 ISSN 0006 5250 S 273 314 R Iffland A W Jones Evaluating alleged drinking after driving the hip flask defence Part 2 Congener analysis In Medicine science and the law 43 2003 ISSN 0025 8024 S 39 68 D W Lachenmeier F Musshoff Begleitstoffgehalte alkoholischer Getranke Verlaufskontrollen Chargenvergleich und aktuelle Konzentrationsvergleiche In Rechtsmedizin 14 2004 ISSN 0937 9819 S 454 462 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Begleitalkohol amp oldid 229496639