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Das Bayrische Platzl ist kein Platz im stadtebaulichen Sinne sondern erinnert an einen gleichnamigen Flurnamen und befindet sich in der Elisabeth Vorstadt von Salzburg an der Ecke Plainstrasse und Bayrisch Platzl Strasse Die Stelle hatte vom 16 bis ins 19 Jahrhundert angeblich fur Vertreter der bayerischen Herzoge eine rechtliche Bedeutung die in dieser Zeit von bayrischer Seite aber nie wirklich beansprucht worden ist Am heute dicht bebauten Ort mitten in der Stadt befindet sich seit dem spaten 18 Jahrhundert ein Bildstock der eine Kopie des Gnadenbildes aus der Wallfahrtskirche Maria Plain enthalt Bildstock am Bayerischen PlatzlBayrisches Platzl MarienbildGeschichte BearbeitenUrsprunglich war dieser Bildstock aus dem spaten 18 Jahrhundert vor den Toren der Stadt auf freiem Felde errichtet worden und stellte ein angebliches Reichsaltertum dar Er markierte eine angebliche Freistatte der Bayernherzoge oder ihrer Gesandten Laut einer Urkunde von 1594 kommt dem Ort folgende angebliche Bedeutung zu Es ligt ain unangebauter Grundt Im Erzstifft nebst bey Salzburg der Rattenpach genannt der solle also unangepaut sein und in mittel des grundts eingegrabene Seilen Saule mit einer umbdrehenden Hofft haben daran man einen Schlagenden Gaul hofften khan und dannacht ohne Schaden des Gauls auf den unangepauten grundt zwayundsibenzigkh gerusste Pferdt halten khan Urkunde Kurbayern 1594 XI 22 zit nach Herbert Dorn 1996 S 109 An dem Bildstock war bzw ist ein Ring zu sehen an den man einen schlagenden Gaul hofften anbinden konnte In der Folge wird im Dokument angeblich ausgesagt dass dem bayerischen Herzog das Recht zukomme mit 72 Reitern vor die Tore der Stadt Salzburg zu ziehen um dort eine malefizische todeswurdige Person einzufordern die ihm dann am Bayrischen Platzl zu ubergeben sei Der Ort wurde 1694 angeblich als Herzogschranne bezeichnet wobei ein Bezug zu einer Schranne Gerichtsstatte nicht erkennbar wird Dieses angebliche Recht wurde u a von dem Salzburger Rechtsgelehrten und Archivar Johann Franz Thaddaus von Kleimayrn in seiner 1770 erschienenen Schrift Unparteiische Abhandlung von dem Staate des hohen Erzstiftes Salzburg und dessen Grundverfassung zur rechtlich und geschichtsmassigen Prufung des sogenannten juris regii der Herzoge in Bayern zu widerlegen versucht ein solches Recht ware als kecke Verletzung der salzburgischen Souveranitatsrechte zu kennzeichnen Da Salzburg im Zuge der napoleonischen Kriege als Salzburgkreis zwischen 1810 und 1816 dem Konigreich Bayern zugeschlagen wurde war dieses angebliche und zudem in der gesamten Neuzeit von bayrischer Seite nie beanspruchte Recht ohnedies erledigt Der dortige Bildstock aus dem spaten 18 Jahrhundert zeigt eine Kopie des Gnadenbildes von Maria Plain Er ist Teil eines Wallfahrtsweges nach Maria Plain und zahlt zu den Geheimnissaulen Seit 1935 ist die zur Salzach zum Josef Mayburger Kai fuhrende Strasse als Bayrisch Platzl Strasse benannt Literatur BearbeitenHerbert Dorn Spurensuche in Salzburg Museum Carolino Augusteum Salzburg 1996 ISBN 3 901014 49 7 Nachweise BearbeitenBayrisches Platzl In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki Bayrisch Platzl Strasse In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki 47 817777777778 13 033888888889 Koordinaten 47 49 4 N 13 2 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bayrisches Platzl amp oldid 231784034