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Die Baynunah Klasse ist ein Projekt der Marine der Vereinigten Arabischen Emirate VAE zum Bau von hochseefahigen Kampfschiffen mit einem variablen Einsatzspektrum Es ist die Beschaffung von sechs Einheiten vorgesehen die zum Ruckgrat der neuen VAE Marine gehoren sollen Ihre Hauptaufgaben liegen bei Seeraumuberwachung Minenkrieg und Uberwasserkriegfuhrung innerhalb der Gewasser der Emirate Baynunah Klasse Die Al Dhafra auf der NAVDEX Die Al Dhafra auf der NAVDEXSchiffsdatenLand Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische EmirateSchiffsart KorvetteBauwerften CMN Cherbourg ADSB Abu DhabiBauzeitraum 2005 bis 2017Stapellauf des Typschiffes Juni 2009Gebaute Einheiten 6Dienstzeit seit 2011Schiffsmasse und BesatzungLange 70 m Lua Breite 11 mTiefgang max 2 8 mVerdrangung 770 t Besatzung 37 MannMaschinenanlageMaschine 3 KaMeWa Wasserstrahlantriebe4 MTU 16V 595 TE90 MW 4 4 3 Diesel Maschinen CODADMaschinen leistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 17 200 kW 23 385 PS Hochst geschwindigkeit 32 kn 59 km h Bewaffnung1 76 mm L 62 Geschutz Oto Melara Super Rapido 2 MLG 27 Rheinmetall Geschutze 2 4 MM 40 Seezielflugkorper Exocet 1 Raytheon Mk 144 Guided Missile Launcher GML RAM Launcher fur 21 RIM 116 Rolling Airframe Missile 8 Raytheon MK 56 VLS fur ESSM 2 Tauschkorperwerfer MASS 1 Hubschrauber 4 5 t Minen optional Sensoren3D Uberwachungsradar Sea Giraffe AMB Feuerleitradar NA 25X Fuhrungs und Waffeneinsatzsystem IPN S Link 11 Link Y Mk2 Laserwarnempfanger ESM Ausrustung Inhaltsverzeichnis 1 Projektphase 2 Konzeption 2 1 Allgemeine Schiffsdaten 2 2 Antrieb 2 3 Sensoren und Schiffssysteme 2 4 Waffensysteme 3 Einheiten 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 Siehe auchProjektphase BearbeitenAls mit dem Sturz des Regimes Saddam Husseins im Irak die dringlichste Bedrohung fur die Vereinigten Arabischen Emirate weggefallen war stellte sich bald heraus dass die von der VAE Marine betriebenen uberalterten sechs Patrouillenboote der Ardhana Klasse 175 t nicht mehr den Anforderungen der Kriegfuhrung des 21 Jahrhunderts genugen konnten Schon 1996 lief deshalb bei der Marine unter dem Namen LEWA 1 eine Studie zum Bau eines geeigneten Ersatzes an Im Zuge der Bestrebungen der Flotte gab man 2001 im Rahmen der International Defence Exhibition schliesslich den Bau von sechs Einheiten unter der offiziellen Klassenbezeichnung Baynunah nach einer Region bei Abu Dhabi bekannt Dabei hielt man sich die Option auf die Kiellegung einer zweiten ebenso grossen Bauserie offen Den Zuschlag erhielt die Werft ADSB Abu Dhabi Ship Building in Mussafah Bald erwies sich dass man aufgrund mangelnder Kapazitaten der einheimischen Werftindustrie nicht auf auslandische Mithilfe verzichten konnte Auf der Euronaval 2002 wurde eine Absprache der ADSB mit der franzosischen Constructions Mecaniques de Normandie CMN in Cherbourg bekanntgegeben Der Vertrag der im Dezember 2003 zum Abschluss kam sah zunachst den Bau von vier Einheiten auf der Basis des franzosischen Systems Combattante BR 70 im Umfang von 540 Mio US Dollar vor Weiterhin wurde ein Technologietransfer zwischen beiden Unternehmen vereinbart Die franzosische Firma stellte dabei personelle und technische Hilfe sowie Unterstutzung in der Ausbildung der arabischen Fachkrafte zur Verfugung Zusatzlich sollte die CMN Tochter CMN Divisions Systems fur die Installation des Waffensystems verantwortlich zeichnen Das Typschiff wurde bei CMN in Cherbourg gefertigt wahrend die ubrigen Schiffe von ADSB abgeliefert werden sollten Die Konstruktion begann im Mai 2005 Im Juli 2005 erfolgte die Bestatigung der optionalen zwei Einheiten Die Auslieferung der ersten Einheit war fur 2008 geplant und anschliessend sollte alle sechs Monate eine weitere Einheit abgeliefert werden Im August 2008 wurde jedoch bekannt dass sich das Programm uber ein Jahr im Verzug befand Die Auslieferung des Typschiffs erfolgte erst im Jahr 2011 2010 lief in Mussafah die zweite Einheit der Klasse vom Stapel und im Februar 2014 die sechste Am 10 Mai 2015 wurde das vierte Schiff an die Marine der VAE ubergeben Konzeption BearbeitenDie Anforderungen an den Entwurf sahen ein Kleinkampfschiff vor das sowohl auf hoher See und der Ausschliesslichen Wirtschaftszone der Emirate operieren konnen gute Manovrierfahigkeit bis Seegang 5 als auch einen so geringen Tiefgang aufweisen sollte um in Kustengewassern voll kampffahig zu sein Das Aufgabenspektrum reicht dabei von der Bekampfung von Uberwasser Luft und Landzielbekampfung bis hin zur Seeraumuberwachung und Aufklarung U Jagd hat im Rahmen der Sensoren Effektoren Konzeption keinen Platz Ebenfalls Teil der Ausstattung sollen Stealth Eigenschaften sein Der Schiffsentwurf wird aufgrund der Verdrangung und des Einsatzspektrums als Korvette bezeichnet Allgemeine Schiffsdaten Bearbeiten Das Schiff ist mit 70 m Lange 11 m Breite und 2 8 m Tiefgang sowie etwa 770 t Verdrangung grosser als ubliche Flugkorperschnellboote der Um Almaradim Klasse Combattante I und kann als Korvette charakterisiert werden Der Stahlrumpf weist mit seiner V formigen Konstruktion und den glatten strukturarmen Aufbauten aus Aluminium Stealth Fahigkeiten auf Die durch die hohe Automatisierung der Schiffssysteme erreichte Reduzierung der Besatzung auf 37 Personen fur weitere sieben sind Unterbringungsmoglichkeiten vorhanden gewahrleistet hinsichtlich Wasserreserven Vorraten und Treibstoff eine Seeausdauer von zwei Wochen Die gesamte Ausstattung ist modular aufgebaut und erlaubt die Aufwertung mit zusatzlichen Technologien wie Installationen zum Ausbringen von Minen bzw zu deren Abwehr Auf dem Helikopterlandeplatz konnen Schienen zur Aufhangung von Minen angebracht werden ausserdem konnen ein spezielles Kollisionssonar und eine ROV nachgerustet werden Antrieb Bearbeiten Aufgrund der Forderung nach Kampffahigkeit in flachen Gewassern entschied man sich bei der Wahl des Antriebssystems fur eine Kombination aus drei Wasserstrahlantrieben des Typs KaMeWa 112SII die dem Schiff eine hohe Wendigkeit verleihen Die zugehorige Maschinenanlage besteht aus vier Dieselmotoren MTU 16V 595 TE90 zu je 4 3 MW Die installierte Anlage sieht das sogenannte CODAD Prinzip Combined Diesel and Diesel vor wobei die beiden ausseren Wasserstrahlantriebe von je einer das innere Triebwerk von zwei Maschinen angetrieben werden Dadurch ist die gesamte Maschinenanlage in zwei Sektionen hintereinander geschaltet und ihre Einzelkomponenten konnen unabhangig voneinander betrieben werden Dieses System verleiht dem Schiff eine Geschwindigkeit von 32 Knoten und eine Reichweite von uber 2400 Seemeilen bei einer Marschfahrt von 15 Knoten Sensoren und Schiffssysteme Bearbeiten Die beiden Systeme zur Zielerfassung und Zielbekampfung sind das 3D G Band Phased Array Seeraumuberwachungsradar Ericsson Sea Giraffe AMB Agile Multi Beam und das Feuerleitradar NA25X Selex Orion RTN 25 X von Selex Sistemi Integrati ehem Alenia Marconi Systems AMS Die Orientierung auf See erfolgt mit einem Terma I Band Navigations Radar Die Sensoren speisen das bzw werden vom IPN S Fuhrungs und Waffeneinsatzsystem FuWES gesteuert welches unabhangig von den Wetterbedingungen eine Verarbeitung von bis zu 200 Tracks gleichzeitig in einem Umkreis von 200 km ermoglicht Zur erweiterten Zielerfassung verfugt das Schiff uber eine Sagem Vigy EOMS Optronic Anlage die auch die Beobachtung der eigenen Waffenwirkung auf den Gegner ermoglicht Die Gefechtsfuhrung wird von einer bordeigenen Operationszentrale gefuhrt in der auf sechs Konsolen und einem Grossbildschirm das Lagebild aufgebaut werden kann Erganzt wird das von den Schiffssystemen selbst erstellte Informationsbild durch externe Quellen wie Kommandozentralen an Land Aufklarungseinheiten und anderen Schiffen Die Kommunikation mit diesen Unterstutzungskraften erfolgt uber Link 11 und Link Y MK2 Ein Platform Management System von MTU sowie ein Integrated Bridge System von CAE zur Uberwachung aller Schiffssysteme vervollstandigen die Ausrustung Schliesslich verfugt das Gefechtsfuhrungssystem uber die Option auf eine nachrustbare Software Anlage eines Minenfelds Waffensysteme Bearbeiten Die Primarbewaffnung des Schiffs besteht aus verschiedenen Lenkwaffen zur Bekampfung von See und Luftzielen Zur Seezielbekampfung fuhren die Boote acht 2 4 der in der VAE Marine bereits eingefuhrten Flugkorper MBDA MM40 Block 3 Exocet mit Die Exocet MM40 tragt einen 165 kg Gefechtskopf hat eine Reichweite von bis zu 180 km und kann See und auch Landziele bekampfen Zur weiterreichenden Luftverteidigung gegen Flugkorper und Luftfahrzeuge sind im Bereich des Hangars zwei 2 Zellen Starter Mk 56 montiert die insgesamt acht 4 2 Flugkorper ESSM im Doppelpack DP48 enthalten Das Schiff hat damit nicht nur die Fahigkeit zum Selbstschutz sondern ist auch begrenzt zum Verbandsschutz befahigt Erganzend dazu verfugt die Baynunah Klasse auf dem Hangar uber einen 21 Zellen Starter fur RIM 116 Rolling Airframe Missile zur Selbstverteidigung im Nahbereich gegen anfliegende Flugkorper und Hubschrauber Als Rohrwaffe verfugt die Baynunah Klasse standardmassig uber das Schnellfeuergeschutz Oto Melara Super Rapido Kadenz 120 Schuss min das zum Einsatz gegen See Luft und Landziele geeignet ist Leichtere Ziele konnen mit dem hinter der Brucke aufgestellten Marineleichtgeschutz MLG 27 mm mit einer Schussfolge von 1 700 Schuss pro Minute bekampft werden Ursprunglich waren zu diesem Zweck 30 mm Geschutze von Oto Melara vorgesehen Im Laufe der Entwicklung kam die Marine der VAE jedoch zum Schluss dass die Rheinmetall Geschutze ihren Anforderungen besser entsprechen Der Selbstschutz durch Flugkorper und Rohrwaffen wird erganzt durch den rundum schwenkbaren MASS Tauschkorperwerfer Multi Ammunition Softkill System von Rheinmetall der 32 omnispektrale Geschosse verschiedenster Art gegen Waffen mit Suchkopfen mit ultravioletter optischer lasergestutzter infrarot oder radargestutzter Detektion zum Einsatz bringen und von ihrem Ziel ablenken kann Elektronische Gegenmassnahmen konnen mittels eines NLWS310 Laser Warnempfangers des Herstellers Saab Avitronics of South Africa eines Elettronica SLR 736E Electronic Support Measures System ESM und eines Thales Altesse Communications ESM getroffen werden Schliesslich ist es moglich in einem bordeigenen Hangar am Heck des Schiffes einen Hubschrauber der 4 5 t Kategorie einzuschiffen der zu Verbindungsmissionen Bekampfung von Oberflachenzielen Boarding oder Seenotrettung herangezogen werden kann Moglicherweise soll der bereits in der Marine eingesetzte Eurocopter AS 565 Panther auf den zukunftigen Korvetten stationiert werden Denkbar ist ferner der Einsatz von in den VAE eingefuhrten Hubschrauberdrohnen Camcopter S 100 Einheiten BearbeitenKennung Name Bauwerft Stapellauf Indienststellung StatusP171 Baynunah CMN Cherbourg 25 Juni 2009 2011 AktivP172 Al Hesen ADSB Abu Dhabi 2010 2012 Aktiv 1 P173 Al Dhafra ADSB Abu Dhabi April 2011 24 Dezember 2013 Aktiv 2 P174 Mezyad ADSB Abu Dhabi 15 Februar 2012 2014 Aktiv 3 P175 Al Jahili ADSB Abu Dhabi 2013 April 2015 Aktiv 4 P176 Al Hili ADSB Abu Dhabi 06 Februar 2014 20 Februar 2017 Aktiv 5 Weblinks BearbeitenBaynunah Klasse bei GlobalDefence net deutsch Baynunah Klasse bei naval technology com englisch Baynunah Klasse bei marinelog com englisch Baynunah Klasse bei www navyrecognition com englisch Einzelnachweise Bearbeiten ADSB launches third naval ship Khaleej Times 6 April 2011 abgerufen am 28 September 2021 ADSB launches third naval ship Khaleej Times 6 April 2011 abgerufen am 28 September 2021 Fourth vessel made in UAE joins Navy Khaleej Times 16 Februar 2012 abgerufen am 28 September 2021 ADSB seeks new deals at defence show Khaleej Times 24 Februar 2015 abgerufen am 28 September 2021 United Arab Emirates Navy Patrol boats of United Arab Emirates Navy milpower org abgerufen am 28 September 2021 Siehe auch BearbeitenBraunschweig Klasse Deutschland La Fayette Klasse Frankreich Sa ar 5 Klasse Israel Visby Klasse Schweden Abu Dhabi Klasse Vereinigte Arabische Emirate Falaj 2 Klasse Vereinigte Arabische Emirate Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baynunah Klasse amp oldid 218250500