www.wikidata.de-de.nina.az
Barbara Ordeneck um 1600 in Wurges 9 Dezember 1659 in Camberg war Opfer der Camberger Hexenverfolgung und wurde am 9 Dezember 1659 hingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hexenprozesse Camberg 3 Hexenausschuss 4 Hexenprozess Barbara Ordeneck 5 Prozessverlauf 6 Verhore von Barbara Ordeneck 7 Gerichtstag 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Schulstrasse 6 in Bad CambergBarbara Ordeneck war die Tochter des Hans Kaspar Fleck der sich seit 1607 in Wurges nachweisen lasst Ihr Schwager war Enners Bermbach von Wurges Um 1625 heiratete sie Andreas Enners Ordeneck dem sie mindestens sechs Kinder gebar von denen der Sohn Simon sie uberlebte Andreas Ordeneck war 1635 nassauischer spater kurtrierischer Schultheiss von Wurges Die Familie wohnte in Wurges im Haus Schulstrasse 6 Hexenprozesse Camberg BearbeitenHexenprozesse in Camberg wurden durchgefuhrt besonders in den Jahren 1629 1631 1643 1644 und 1659 1660 14 Frauen und ein Mann wurden beschuldigt acht Frauen wurden hingerichtet eine starb in Haft 1 Die ubrigen Beschuldigten wurden oft nach Folterung entlassen 2 Hexenausschuss Bearbeiten1659 breitete sich unter der Einwohnerschaft Cambergs wie schon im Jahr 1629 Angst und Unruhe aus wegen des angeblich zunehmenden Hexenwesens Die Burger forderten in einer Initiative den nassauischen Keller Johann Weitzel auf Hexenverfolgungen einzuleiten Dieser schrieb an seinen Vorgesetzten Achatius von Hohenfeld den Statthalter des Grafen von Nassau Diez Dieser erlaubte der Burgerschaft einen Hexenausschuss zu bilden Trotz einiger Bedenken gab auch Kurfurst Karl Kaspar von der Leyen Erzbischof von Trier 1652 1676 dem Drangen seiner Untertanen nach Am 14 Juni 1659 fand eine Wahl und Vereidigung der zehn Anklager fur den Hexenausschuss statt mit Burgern aus Camberg Wurges Erbach Oberselters Dombach Schwickershausen und Haintchen Burgermeister und Gemeinde ermachtigten die Anklager Verhore Anklagen und Verurteilungen durchzufuhren Zur Deckung der Unkosten der Prozesse setzten Burgen darunter einige Schultheisse ihr Vermogen ein allerdings haftete die Gemeinde insgesamt als Ruckburge Im Falle einer Verurteilung wurden die Kosten gemass einer Gebuhrenordnung den Angeklagten auferlegt Infolgedessen hatte die Gemeinde ein Interesse an einer Verurteilung Hexenprozess Barbara Ordeneck BearbeitenAm Freitag den 4 Juli 1659 begannen die Anklager die Verhore in den Ermittlungen gegen Agathe die Frau des Jakob Pauli aus Erbach und gegen Barbara Ordeneck aus Wurges Akten zu diesem Prozess finden sich in Bad Camberg und in Wiesbaden Die Anklage gegen Barbara Ordeneck umfasste 38 Punkte darunter besonders Falle von Schadenzauber Sie habe den Tod eines Bullen des Peter Wunschmann bewirkt der ihrer Kuh zugetrieben werden sollte Sie habe zu dem Tier gesagt Nun spring in hundert Teufel Namen Sie habe im Haus des Peter Weber den Heinrich den Zimmermann beim Genuss von Tabak verzaubert und sei schuld an seinem Tod Sie sei an die Stalltur eines Pferdes von Adam Becker getreten welches bald darauf verendet sei Bei der Hinrichtung der Margarethe Stopp im Jahr 1643 habe sie geaussert wollte Gott dass dieses die letzte ware Sie habe Drohungen ausgesprochen als die Nachbarin Margarethe Werner sie zur Rede stellte als sie Weizen vom Feld der Nachbarin abgeschnitten habe Sie habe die Beinschmerzen eines Mannes verursacht der bei einem Streitgesprach im Backhaus gesagt hatte wenn sie eine Hexe ware musste sie es selbst am besten wissen Die Angeklagte habe darauf erwidert Der Teufel wisse wo er hergekommen sei Zudem hatten drei der zuletzt als Hexe hingerichteten Frauen sie als Teilnehmerin an Hexentanzen benannt Dazu findet sich allerdings in den Akten kein Vermerk Der 18 jahrige Johannes Sandt hatte ein geschwollenes Knie Seine Mutter fuhrte das auf Schadenzauber von Barbara Ordeneck zuruck als sie in ihrem Haus Bier getrunken hatten Prozessverlauf BearbeitenMitte Juli kritisierte das zustandige Gericht am Oberhof in Koblenz im Gegensatz zu den Behorden von Nassau Diez die Protokolle der bisherigen Zeugenvernehmungen die Zeugen hatten vieles nur vom Horensagen gewusst Die Beschuldigungen reichten weder fur eine Gefangennahme noch die Folter aus Nun forderte die nassauische Regierung zu Diez mit Schreiben vom 6 August 1659 eine Stellungnahme der Juristischen Fakultat der Universitat Giessen an Diese sahen die vorliegenden Beweise als ausreichend fur einen Haftbefehl allerdings sollte ihr ein Verteidiger beigeordnet werden Weiteres Beweismaterial sollte gesammelt und im Ubrigen nach der kaiserlichen Halsgerichtsordnung von Kaiser Karl V verfahren werden Die kurtrierischen Behorden allerdings beharrten auf ihrer Auffassung so dass Barbara Ordeneck auf freiem Fuss blieb und nicht verhort wurde Die Anklager brachten neue Anschuldigungen vor die Abfassung der neuen Anklageschrift dauerte jedoch bis September Das Zeugenverhor fand am 23 September 1659 auf dem Rathaus zu Camberg statt durch den Keller Weitzel in Gegenwart des trierischen Amtmanns von Hattstein Die neuen Anschuldigungen betrafen Krankheiten von zwei Jungen Die Zeugen glaubten die Angeklagte hatte die Knaben behext Zudem sei sie schuld am Tod eines Rehs des Hauptmanns Webel der aus kurfurstlichen Diensten in Mainz war Der Tod des 18 jahrigen Zeugen Johannes Sandt nach langer Krankheit Anfang November 1659 brachte einen Wendepunkt in dem Prozess Wie die Familie waren der Arzt und die beiden behandelnden Chirurgen aus Limburg uberzeugt dass hier ein unnaturlicher Vorgang zugrunde gelegen haben musse Verhore von Barbara Ordeneck BearbeitenBarbara Ordeneck wurde am 18 November 1659 wegen Zauberey eingezogen und ins Gefangnis geworfen Am nachsten Tag begannen die Verhore in Gute durch Amtmann von Hattstein und Keller Weitzel auf dem Rathaus Barbara Ordeneck sagte sie wisse nichts Dann wurde sie dem Scharfrichter ubergeben Nach viermaligem Aufziehen legte sie ein Gestandnis des Teufelspaktes der Teufelsbuhlschaft der Teilnahme am Hexensabbat und des Schadenzaubers ab Sie gestand auch die Totung ihrer besten Kuh eines Kalbs und eines ihrer Schweine Dem Kind eines Niederlanders habe sie zudem Gift in den Brei gemengt und es dadurch umgebracht Als Teilnehmerinnen beim Hexentanz nannte sie unter anderem Kellers Leysen die Frau des Kellers Weitzel und die Obristin Frau von Hattstein vielleicht in der Hoffnung dass das Verfahren niedergeschlagen werden konnte Am 23 November wurde sie erneut in Gute verhort Sie sagte sie bereue ihre Taten und hoffe auf ein gnadiges Urteil Es fallt auf dass sie bei ihren Aussagen uberhaupt nicht auf die Anklagepunkte gegen sie einging Der Wachter der sie ins Gefangnis zuruckbringen sollte berichtete dass die Angeklagte erklart habe dass sie bereue so viel bekannt zu haben Von allem was sie bekannt habe wisse sie nichts Auf Befehl des Oberhofes in Koblenz Schreiben vom 28 November und der furstlich nassauischen Regierung Schreiben vom 29 November 1659 wurde sie erneut uber die verschiedenen Anklagepunkte verhort Die Angeklagte stritt alle Vorwurfe ab Erneut wurde sie der Folter unterworfen Aufziehen und Daumenschraube Danach wiederholte sie ihr Gestandnis vom 22 November und beschuldigte ein weiteres Mal Kellers Leysen Dann sagte sie were ehrbietig auf diesse ihre bekendtniss Christ und reuhmutig zu sterben Gerichtstag BearbeitenAm 9 Dezember 1659 fand der Gerichtstag statt Der nassauische Schultheiss verlas das Urteil der trierische Schultheiss zerbrach den Stab Als besondere Gnade wurde der Angeklagten die Hinrichtung mit dem Schwert gewahrt weil sie gestandig und reuig war Die Urteilsverkundigung fand vor dem Rathaus statt Ihren letzten Gang zum Galgenfeld an der Hohen Strasse legte die Angeklagte zu Fuss zuruck Kurz vor der Hinrichtung machte sie einen Versuch ihr Gestandnis zu widerrufen Der Amtmann und der Keller Weitzel ritten zu ihr hin um sie zu fragen was sie da rede Schliesslich bestatigte die Verurteilte doch ihr Bekenntnis und wurde vom Scharfrichter Meister Niklas von Limburg enthauptet Ihr Korper wurde verbrannt Die Kosten des Verfahrens beliefen sich auf 360 Gulden und 23 Albus Der Witwer der Hingerichteten der trierische Schultheiss Andreas Ordeneck erkannte am 17 Januar 1660 diese hohe Summe an und bezahlte sie Umgehend ging er eine neue Ehe ein verstarb aber schon 1661 Uber die zwei Tochter ihres Sohnes Simon hatte Barbara Ordeneck zahlreiche Nachkommen Literatur BearbeitenRudolf Wolf Hexenprozesse in Camberg in Camberg 700 Jahre Stadtrechte Herausgeber Magistrat der Stadt Bad Camberg Camberger Verlag Ulrich Lange 1991 S 55 63 Rudolf Wolf Hexenprozesse im zweiherrischen Amt Camberg in Nassauische Annalen 93 Wiesbaden 1982 S 247 257 Weblinks BearbeitenHexenprozesse Hexenverfolgung Bad Camberg und die Namen der Opfer PDF 93 kB abgerufen am 9 Mai 2016 https www myheritage de names andreas ordeneck http www genios de presse archiv artikel FNP 20090304 die hexen prozesse in camberg und i FA039E29848637223000 htmlEinzelnachweise Bearbeiten Hexenprozesse Hexenverfolgung Bad Camberg und die Namen der Opfer PDF 93 kB abgerufen am 9 Mai 2016 Rudolf Wolf Hexenprozesse in Camberg in Camberg 700 Jahre Stadtrechte Herausgeber Magistrat der Stadt Bad Camberg Camberger Verlag Ulrich Lange 1991 S 55PersonendatenNAME Ordeneck BarbaraKURZBESCHREIBUNG Opfer der Hexenprozesse in Bad CambergGEBURTSDATUM um 1600GEBURTSORT WurgesSTERBEDATUM 9 Dezember 1659STERBEORT Bad Camberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbara Ordeneck amp oldid 208874293