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Balthasar Gerard niederlandisch Balthasar Gerards um 1557 in Vuillafans in der Franche Comte 14 Juli 1584 in Delft war der Morder Wilhelms von Oranien Als Katholik und Bewunderer Philipps II fasste Gerard den Plan Wilhelm von Oranien zu ermorden Alexander von Parma kannte und billigte diesen Plan Gerard trat unter dem Namen Franz Guion in die Dienste Wilhelms und heuchelte den gluhendsten Hass gegen die Katholiken Am 10 Juli 1584 totete er Wilhelm von Oranien auf der Treppe seiner Residenz zu Delft durch drei Pistolenschusse Er versuchte nach dem Anschlag zu fliehen wurde aber gefasst und am 14 Juli 1584 gevierteilt Konig Philipp II von Spanien erhob die ganze Familie des Morders in den Adelsstand und schenkte ihr die Guter Oraniens in der Franche Comte Balthasar Gerard Inhaltsverzeichnis 1 Vorbereitungen 2 Das Attentat am 10 Juli 3 Verhor Folter und Hinrichtung 4 Nachwirkungen 5 Vermachtnis 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorbereitungen Bearbeiten nbsp Als Philipp II Konig von Spanien eine Belohnung auf die Ermordung Wilhelms I ausgesetzt hatte reiste Gerard nach Luxemburg wo er erfuhr dass Juan de Jauregui sich bereits auf ein Attentat vorbereitete Dessen Plan schlug aber fehl Im Marz 1584 ging er nach Trier und legte seinen Plan dem Oberhaupt der Jesuiten vor Man uberzeugte ihn aber seinen ursprunglichen Plan zu andern und zum Herzog von Parma zu gehen In Tournai schrieb Gerard nach Beratung mit dem Franziskaner Vater Gery einen Brief Eine Kopie davon blieb zur Aufbewahrung im Kloster Das Original ubergab er personlich dem Herzog von Parma Im Brief schrieb Gerard sinngemass ein Vasall sollte Gerechtigkeit und den Willen des Konigs stets hoher achten als sein eigenes Leben Zunachst hielt der Prinz ihn fur ungeeignet fur die Tat aber nach Rucksprache mit Haultepenne und anderen wurde er mit dem Brief zu Christoffel d Assonleville weitergeschickt Dieser sprach mit Gerard und bat ihn dies schriftlich zu fixieren was er am 11 April 1584 tat Er bat den Prinzen von Parma um Absolution weil er einige Zeit mit Ketzern und Atheisten zusammen sein musste und wahrend des entsprechenden Unternehmens sich an ihre Brauche zu halten habe Er bat fur seine ersten Ausgaben um 50 Kronen was jedoch abgelehnt wurde Ich werde mich aus meinem eigenen Geldbeutel versorgen ausserte Gerard gegenuber Assonleville und innerhalb von sechs Wochen werden Sie von mir horen Assonleville antwortete Geh hin mein Sohn und wenn Sie in Ihrem Unternehmen erfolgreich sind wird der Konig alle seine Verheissungen erfullen und Sie erhalten nebenbei einen unsterblichen Namen Um dicht an Wilhelm von Oranien heranzukommen gab sich Gerard als ein aus Frankreich gefluchteter Hugenotte aus In Wilhelms Auftrag brachte er Briefe nach Frankreich und gewann so dessen Vertrauen Als Wilhelm seine Dienste nicht mehr benotigte gab er ihm Geld fur die Weiterreise Von diesem Geld erwarb Gerard zwei Pistolen eine davon kaufte er einem Mitglied der Leibwache Wilhelms ab 1 Einer anderen Version zufolge schlenderte Gerard am Sonntag 8 Juli 1584 im Rathaushof und untersuchte die Raumlichkeiten Ein Hellebardier fragte ihn warum er dort wartete Er entschuldigte sich mit den Worten dass er in seiner schabigen Kleidung und ohne neue Schuhe die gegenuberliegenden Kirche nicht betreten konne Der Hellebardier arrangierte arglos eine Zuwendung von 50 Kronen fur Gerard der am nachsten Morgen mit dem Geld einem Soldaten ein Paar Pistolen abkaufte Das Attentat am 10 Juli BearbeitenAls Wilhelm der Schweiger die Treppe zum zweiten Stock hinaufging wurde er von dem walisischen Kapitan Roger Williams angesprochen der vor ihm kniete Wilhelm legte seine Hand auf den Kopf des alten Kapitans In diesem Moment sprang Gerard aus einer dunklen Ecke zog seine Waffe und feuerte drei Schusse auf den Statthalter Wilhelm der Schweiger brach getroffen zusammen Seine Schwester wollte ihm aufhelfen aber es war zu spat Mon Dieu ayez pitie de moi et de mon pauvre peuple mein Gott habe Erbarmen mit mir und meinem armen Volk waren angeblich die letzten Worte Wilhelms Gerard floh verfolgt von Roger Williams Gerard erreichte fast die Walle von denen er in den Graben springen sollte Auf der anderen Seite stand ein gesatteltes Pferd bereit Eine Schweinsblase um die Hufte sollte ihn uber Wasser halten Von seinen Haschern als Verrater bezichtigt soll er geantwortet haben Ich bin kein Verrater ich bin ein treuer Diener meines Herrn Welches Herrn fragten sie Der mein Herr und Meister ist der Konig von Spanien Zur gleichen Zeit erschienen von mehreren Seiten Hellebardiere des Fursten schleppten ihn zuruck zu dem Haus und schlugen ihn mit Fausten und einem Schwertknauf Als er horte der Prinz sei noch am Leben schrie er Verflucht sei die Hand die verfehlt hat Verhor Folter und Hinrichtung BearbeitenNoch im Haus wurde er sofort zu einem Verhor vor den Stadtmagistrat gefuhrt Wahrend er von den Richtern verhort wurde zeigte er angeblich weder Verzweiflung noch Reue sondern eher eine ruhige Gelassenheit Er sagte Wie David der Goliath von Gath getotet hat Der Richter verfugte eine bei Konigsmord ubliche Hinrichtung Die rechte Hand Gerards solle mit einem gluhenden Eisen verbrannt werden sein Fleisch mit Zangen an sechs verschiedenen Stellen von seinen Knochen abgerissen werden er lebend ausgeweidet werden sein Herz aus seiner Brust gerissen und ihm ins Gesicht geschleudert werden gevierteilt und der Kopf abgeschlagen werden Auch die Folterung war besonders brutal In der ersten Nacht seiner Gefangenschaft wurde Gerard an einer Stange aufgehangt und ausgepeitscht Nach verschiedenen anderen Folterungen wurde er fur den Rest der Nacht mit seinen Handen und Fussen wie ein Ball zusammengebunden Er wurde in den folgenden drei Tagen wiederholt mit den hinter dem Rucken zusammengebundenen Handen an einer Stange aufgehangt Gerard soll wahrend seiner Folter ruhig geblieben sein Am 14 Juli 1584 wurde Gerard hingerichtet Nachwirkungen Bearbeiten nbsp Belohnungbrief von Philipp II von Spanien fur die Familie Gerards 1590Philipp II gab Gerards Eltern statt der Belohnung von 25 000 Kronen drei Landguter in Lievremont Hostal und Dampmartin in der Franche Comte und erhob die Familie in den Adelsstand Philipp II bot dem Fursten von Oranien spater die Ruckgabe der Landereien an der Furst sollte aber weiterhin einen festen Teil der Einnahmen an die Familie des Morders seines Vaters zahlen Das lehnte er jedoch emport ab Daher blieben die Landereien bei der Familie Gerards Der apostolische Vikar Sasbout Vosmeer betrieb die Heiligsprechung Gerards und reiste hierzu mit dem Kopf des Toten nach Rom Sein Ansinnen wurde dort aber abgelehnt Vermachtnis BearbeitenDas Dorf Vuillafans hat die Strasse in der Gerard geboren wurde zu seinem Gedachtnis in Rue Gerard umbenannt Quellen BearbeitenJohn Lothrop Motley The Rise of the Dutch Republic Lisa Jardine The Awful End of William the Silent The First Assassination of a Head of State with a Handgun HarperCollins London 2005 ISBN 0 00 719257 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Balthasar Gerard Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Museum Prinsenhof Delft Museumgids Willem van Oranje 2013 S 57 niederlandisch abgerufen am 14 Februar 2018Normdaten Person GND 1034212060 lobid OGND AKS LCCN n82255368 VIAF 60447373 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerard BalthasarALTERNATIVNAMEN Gerards Balthasar Gerards BalthazarKURZBESCHREIBUNG franzosischer Attentater Morder Wilhelm von OraniensGEBURTSDATUM um 1557GEBURTSORT Vuillafans Franche ComteSTERBEDATUM 14 Juli 1584STERBEORT Delft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balthasar Gerard amp oldid 233439652