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Das ehemalige Badhotel Niederlossnitz auch Badschlosschen genannt liegt in der Burgstrasse 2 fruhere Adresse Obere Bergstrasse 62 im Stadtteil Niederlossnitz der sachsischen Stadt Radebeul Im gleichen Hause befand sich Max Giessmanns Restaurant zum Badhotel Der Hotelbetrieb wurde 1914 aufgegeben Ehemaliges Badhotel Im Hintergrund die FriedensburgInzwischen ist das Gebaude ein Mehrfamilienwohnhaus Das nordlich der Oberen Bergstrasse gelegene Anwesen liegt im Denkmalschutzgebiet Historische Weinberglandschaft Radebeul Das Anwesen wurde von Gurlitt 1904 unter dem Namen Bad Hotel als Bau und Kunstdenkmal inventarisiert wobei insbesondere die Statuen beschrieben wurden 1 Das aus zwei ehemaligen verbundenen Winzerhausern entstandene Gebaude ist ein Kulturdenkmal 2 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Ost und Nordseite des Badhotels vom Aussichtspunkt unterhalb der Friedensburg nbsp Ehemaliges Badhotel NordseiteDie zweigeschossige Wohn Baugruppe steht auf einem abschussigen Eckgrundstuck fast direkt am Fussweg wahrend sich die Grun und Freiflachen im Osten und vor allem auf dem nach Norden ansteigenden Hang befinden Das untere Gebaude ist an der Oberen Bergstrasse sieben Fensterachsen lang und hat an der Burgstrasse drei Fensterachsen Durch den Zusammenbau mit dem zweiten Kernbau ergibt sich an der Burgstrasse insgesamt eine Lange von neun Achsen Der Eingang zwischen den beiden ehemaligen Winzerhausern erfolgt von Westen in den allseitig geschlossenen uberglasten Innenhof Dieser wird von einer Galerie umlaufen zu der eine gusseiserne Treppe hinauffuhrt Die Galerie dient zur Erschliessung des Obergeschosses Die beiden alten Kernbauten tragen abgeplattete Walmdacher mit Dachgauben im Keller finden sich noch alte tonnengewolbte Weinkeller In der Front zur Oberen Bergstrasse findet sich ein Korbbogenportal mit Schlussstein wohl noch vom ehemaligen Winzerhaus und ehemals oberhalb einer doppelseitigen Freitreppe der Eingang von der Strasse in das Restaurant Vor das Portal wurde in jungster Zeit ein aufgestanderter Balkon fur einen Austritt aus dem Obergeschoss gestellt Die Fassaden sind heute schlicht verputzt Die Fenster des sudlichen Baus werden von aufwendig profilierten Sandsteingewanden umfasst die im Obergeschoss durch horizontale Verdachungen erganzt werden Geschichte Bearbeiten nbsp Beschriftung Bad Hotel Niederlossnitz Restaurant 1905 nbsp Beschriftung Max Giessmann s Restaurant zum Badhotel 1911 Rechts an der Treppe stehen vier der von Gurlitt beschriebenen Statuen nbsp Giessmannscher Tunnel Ausgangs Mundloch zur BauzeitDas an der Oberen Bergstrasse stehende ehemalige Winzerhaus stammt von 1720 das nach Norden hin dahinterliegende von 1791 datiert zum Hof mit MDCCXCI Im Jahr 1818 zog dort der pensionierte Dresdner Stadtphysikus Friedrich August Rober ein der den Weinbergsbesitz bereits 1800 erworben hatte Rober starb 1827 1844 stand das Weinbergsanwesen im Eigentum des Apothekers Hager Der Rentier Traugott Leberecht Giessmann erwarb das Weingut 1849 1851 wurde das sudliche Vordergebaude wurde um elf Ellen verbreitert 1853 das nordliche Winzerhaus uberbaut 1858 erfolgte der Bau einer Scheune Der Umbau der beiden nebeneinanderstehenden Bauten zum Hotel erfolgte durch Giessmann im Jahr 1862 Im Folgejahr erhielt Giessmann die Konzession zum Weinschank und eroffnete seinen zugehorigen Weingarten In den folgenden Jahren war das Hotel auch als offentlicher Wannenbadbetrieb erfolgreich worauf der Name des Etablissements hinwies Hinzu kamen eine Gartenterrasse und eine Sommerkegelbahn Neben den preisgunstigen Speisen war Giessmann auch fur seine gepflegten eigenen Weine 3 bekannt Das Badhotel erhielt wie mehrere andere Gebaude in der Lossnitz vom Volksmund auch das Anhangsel schlosschen Bennoschlosschen Matressenschlosschen es wurde Badschlosschen genannt Der sogenannte Giessmann sche Weinberg reichte von der heutigen Burgstrasse nach Osten bis zur Einmundung der Bodelschwinghstrasse in die Obere Bergstrasse und er zog sich von der Oberen Bergstrasse bergan bis uber die Hangkante er bestand aus vier Weinbergen den beiden Krause schen Weinbergen dem Strauch schen Mittelberg und dem 1918 verkauften Hausberg Mitten im Weinberg zog sich die Kerbe bergan die Bergschlucht durch die die Burgstrasse auf die Hochebene verlauft Das Weingut hatte um 1853 nach Hofmanns Meissner Niederland eine Grosse von 26 Acker 263 Quadratruten 4 knapp 15 Hektar davon ein Gutteil Steillagen In den Folgejahren wandelte Giessmann davon funf bis funfeinhalb Scheffelsaat knapp eineinhalb Hektar von Weinbergsflachen in Ackerland um 5 Traugott Leberechts Sohn Max Giessmann erbte das Badhotel wahrend bei der Aufteilung des sich weit nach Norden bis uber die Hangkante erstreckenden Weinbergs der obere Bereich an seinen Bruder Ernst Louis Giessmann ging der sich dort das Bergrestaurant Friedensburg baute Max liess sich sein Badehotel mit Restaurant 1874 75 im Inneren umbauen Zwischen 1876 und 1878 wurde zur Bewasserung des Hotelbetriebs der Giessmannsche Tunnel durch den Berg getrieben der Wasser von Schwarzes Teich auf der Hochflache heranfuhren sollte sich in der Folgezeit jedoch als nicht ausreichend darstellte Heute wird das Bergwasser in die Kanalisation eingeleitet Der strassenseitige Flugel wurde 1884 von dem neuen Eigentumer Ferdinand Emil Muller auch Emil Fr Muller durch den Baumeister Adolf Neumann aufgestockt Muller war auch Eigentumer der Friedensburg von Giessmanns Bruder In den Folgejahren wechselte das Badhotel mehrfach den Besitzer sowie den Pachter behielt jedoch seinen Namen Die das Anwesen ostlich begrenzende Bodelschwinghstrasse die nach Norden und dann rechtwinklig nach Westen abbiegend direkt nordlich des Badhotels verlauft wurde 1893 auf dem Grundstuck gebaut den untersten Teil mit dem Hotel vom nordlich gelegenen Weinberg abtrennend Die heute an dieser Strasse sowie an dem Teilstuck der Oberen Bergstrasse gelegenen Villen wurden zwischen 1895 und 1905 errichtet beispielsweise Villa Augusta Villa Luise auch die Villa fur Ernst Louis Kempe mehrheitlich durch Adolf Neumann In der Beschreibenden Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen inventarisierte Gurlitt 1904 als Teil des Anwesens eine originelle Sonnenuhr in Sandstein sowie vor der Eingangstur die kleine doppelseitige Freitreppe auf der Sudseite schmuckend und im Wirtschaftsgarten mehrere aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts stammende Statuen aus Sandstein thematische Kinderfiguren darstellend Malerei mit Palette und Leinwand Bildhauerei mit Buste Herbst mit Wein Winter mit Pelz und Kohlebecken Diese vier ca 1 m hoch Fischer mit einem Fisch Hirt ein Lamm tragend zwei Schnitter mit Aehren und ein Tuch uber den Kopf haltend Diese etwas kleiner Der Hotelbetrieb wurde 1914 6 1919 5 eingestellt Am Bau des Wasserturms beteiligte franzosische Kriegsgefangene waren wahrend dessen Bauzeit 1916 1917 im Seitengebaude untergebracht Nach 1919 wurde der geschlossene Bewirtschaftungsbetrieb zu einem Mehrfamilienwohnhaus umgebaut Literatur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Cornelius Gurlitt Niederlossnitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt C C Meinhold Dresden 1904 S 133 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Badhotel Niederlossnitz Sammlung von Bildern Manfred Richter Badhotel In Niederlossnitz von anno dazumal Abgerufen am 10 November 2012 Manfred Richter Der Giessmann sche Wassertunnel In Niederlossnitz von anno dazumal Abgerufen am 10 November 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Cornelius Gurlitt Niederlossnitz Bad Hotel In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt C C Meinhold Dresden 1904 S 133 Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 08950331 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 31 Marz 2021 Badhotel In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 12 f Karl Julius Hofmann Das Meissner Niederland in seinen Naturschonheiten und Merkwurdigkeiten oder das sachsische Italien in den Meissner und Dresdner Gegenden mit ihren Ortschaften Ein Volksbuch fur Natur und Vaterlandsfreunde topographisch historisch und poetisch dargestellt Louis Mosche Meissen 1853 S 710 Online Version a b Manfred Richter Badhotel In Niederlossnitz von anno dazumal Abgerufen am 10 November 2012 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 S 88 f 51 114444444444 13 635694444444 Koordinaten 51 6 52 N 13 38 8 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Badhotel Niederlossnitz amp oldid 229812758