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Die Burgerwehr ist eine Befestigungsanlage auf dem Monchsberg in Salzburg Sie stammt in wesentlichen Teilen aus der Zeit der zweiten Stadtbefestigung etwa 1465 1480 und trennt den Monchsberg in einen sogenannten inneren und einen ausseren Teil Sie gehort der Stadt Salzburg Burgerwehr mit Tordurchgang vom alten Zwinger aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Burgerwehr heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 NachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Marienturm von der Riedenburg aus gesehen nbsp Blick auf das ostliche Ende der Burgerwehr vom Universitatsplatz ausDie Burgerwehr bildet die Querverbindung zwischen den am Westrand des Monchsberges verlaufenden Stadtmauer und dem Mauerzug um die mittelalterliche Altstadt mit dem Klausentor am Monchsbergfuss Sudlich der Burgerwehr befand sich der Bereich des inneren Monchsbergs der Teil der Stadt Salzburg war Der Teil nordlich davon gehorte zu Mulln was auch heute noch den Pfarrgrenzen entspricht Daher kommt auch die Bezeichnung MUNIMENTUM DIUIDENS MONTEM Bollwerk das den Berg teilt Wegen der ersten Bauernunruhen wegen der zunehmenden Turkengefahr aber auch wegen drohender kriegerischen Auseinandersetzungen im 15 Jahrhundert zwischen Kaiser Friedrich III und Erzbischof Bernhard von Rohr sah sich die Stadt zu einer Verstarkung der Befestigungsanlagen genotigt Letzterer unterstutzte Matthias Corvinus den Konig von Ungarn die Burgerschaft stand hingegen auf der Seite des Kaisers Es wurde dabei in der Amtszeit des Burgermeisters Hans Glavenberger ab 1482 als Teil der neuen Stadtmauer auf dem Monchsberg eine Mauer mit vorerst zwei Turmen und mit einem vorgelagerten Zwinger errichtet diese Mauer wurde wenige Jahrzehnte spater zu einer achtturmigen Anlage ausgebaut Die Ruckseite der sechs neueren Turme wurde aus Holz ausgefuhrt wie man dies auch noch heute an der Innenseite einiger Turme sehen kann Auf den Wehrmauern verlief ein holzerner gedeckter Wehrgang der aber bei einem Brand 1822 grossteils zerstort wurde Der westlichste sogenannte Marienturm wurde 1649 von der Hochfurstlichen Landschaft einer Art Landtag des Fursterzbistums zu einem Pulverturm umgebaut Die spatgotische Burgerwehr besass auch einen breiten Wehrgraben und uberdies einen vorgelagerten Palisadenbau Zaun Die Stadtrechnung von 1486 erwahnt einen Zaunmeister und vier Zaunhuter welche nachts fur die Bewachung der Anlage zustandig waren Gemass den in einem Suhnebrief vom 20 April 1287 formulierten Burgerpflichten Nachweis der Wehrfahigkeit Instandhaltung der Verteidungsanlagen und Ableistung von Wachdiensten leistete die Burgerschaft der Stadt Salzburg auch auf der Burgerwehr Wachdienste 1488 wurde eine entsprechende Wachmannschaft erwahnt Diese Salzburger Burgergarde wurde 1821 22 aufgelost Das Burgerliche Musik Korps bestand aber weiter ebenso die Salzburger Nationalgarde letztere bis 1851 Als Traditionsverein Burgergarde der Stadt Salzburg wurde sie 1979 wiedergegrundet Seit der Befestigung des gesamten Nordteiles des Monchsbergs bis zur Mullner Schanze durch Fursterzbischof Paris Lodron besass die Burgerwehr kaum noch militarische Bedeutung Zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs lebten hier Soldaten und danach wohnten bis nach 1800 Soldaten mit ihren Familien in den Turmen Im Untergeschoss des Torturms der Burgerwehr wurden seit 1575 Schanzstraflinge also Gefangene die zu Arbeit bei schlechter Ernahrung verurteilt wurden untergebracht Ab 1734 wurden hier auch Wilddiebe die nicht Burger der Stadt waren eingesperrt 1733 oder 1744 errichtete man ausserhalb der Burgerwehr zwei weitere Pulverturme die aber wegen der dortigen Feuchtigkeit sich als ungeeignet erwiesen Eine von der Riedenburg auf den Monchsberg fuhrende Treppe quer durch die Lodronsche Mauer am Westhang des Monchsberges wurde von der Stadt Salzburg im Jahr 1892 errichtet Burgerwehr heute BearbeitenSeit 1863 befindet sich im nordostlichen Teil der Burgerwehr ein Restaurant fruher Zur Burgerwehr heute Stadtalm genannt das seit 1950 verbunden mit einer kleinen Jugendherberge von den Naturfreunden gefuhrt wird Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in den Turmen wegen der herrschenden Wohnungsnot Fluchtlinge und ausgebombte Salzburger untergebracht Heute sind zwei Turme bewohnt Ein Turm ist derzeit noch mit Aushubmaterial verfullt Der Wehrgraben wurde vor 1900 grossteils eingeschuttet Nach dem Zweiten Weltkrieg verwahrloste er weiter und ist derzeit mit verschiedenem Geholz bewachsen das die Sicht auf die alte Wehranlage stark beeintrachtigt Im Rahmen eines Pflegekonzeptes ist die Freilegung des breiten Wehrgrabens vor der vorderen Wehrmauer mit dem storenden Geholz sowie die Entfernung des vor 1900 eingebrachten Aushubmateriales im vorderen Ostturm Soller mit seinem Ausfalltor vordringlich nbsp Der Marienturm als westlicher Abschluss der Burgerwehr nbsp Der verfallende vorderste Wehrturm der Burgerwehr dahinter der Marienturm nbsp Das ostliche Ende der Burgerwehr heute Gasthof Stadtalm nbsp Burgerwehr Der derzeit noch weitgehend verfullte Wehrturm im Osten der Burgerwehr Vordergrund derzeit ohne Dach Literatur BearbeitenReinhard Medicus Salzburgs Stadtberge und Stadtgarten im Wandel der Zeit Anton Pustet Verlag Salzburg 2021 ISBN 978 3 7025 1005 3 Reinhard Medicus Die Burgerwehr auf dem Monchsberg In Der Gardist 31 Jg S 37 41 Reinhard Medicus Die alte Burgerwehr am Monchsberg und ihre Geschichte In Bastei Zeitschrift fur die Erhaltung von Bauten Kultur und Gesellschaft 53 Jahrgang 2 Folge Salzburg 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgerwehr Monchsberg Sammlung von BildernNachweise BearbeitenAdolf Frank Der Monchsberg und seine Baulichkeiten In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 70 1930 S o A Artikel S 1 44 Hannes Muhlbacher Wilfried Maschke Der Monchsberg Erlebnisse Anekdoten und Historisches Eigenverlag Salzburg 2007 Burgerwehr In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki 47 800197 13 039315 Koordinaten 47 48 0 7 N 13 2 21 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgerwehr Monchsberg amp oldid 237086850