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Die k k privilegierten Bohmischen Commercialbahnen BCB waren eine private Eisenbahngesellschaft in Osterreich deren Strecken im heutigen Tschechien lagen Der Sitz der Gesellschaft war in Wien Das Streckennetz der Bohmischen Commercialbahnen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Strecken 3 Lokomotiven 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grunder der Bohmischen Commercialbahnen waren der Prager Bauunternehmer Jan Muzika und Karl Schnabel die am 9 Mai 1881 die Konzession fur vier raumlich getrennte Lokalbahnen in Mittelbohmen erhielten Die Anglo Osterreichische Bank die Wiener Landerbank und auch Jan Muzika selbst finanzierten die Streckenbauten Die Aktien der Gesellschaft wurden vorrangig an die Anliegergemeinden und lokale Landwirtschaftsbetriebe verkauft Der Bau der zumeist recht einfach trassierten Strecken gelang teilweise in bemerkenswert kurzer Zeit Die Lokalbahn Nymburk Jicin mit der Abzweigung Krinec Dymokur konnte noch wahrend der Zuckerrubenkampagne im November 1881 provisorisch in Betrieb gesetzt werden Den Betrieb der Strecken fuhrte Jan Muzika selbst Nach dem Tod von Jan Muzika im Mai 1882 ubernahm die k k priv osterreichische Staatseisenbahngesellschaft StEG im Juni 1882 die Betriebsfuhrung fur Rechnung der Eigentumer Gleichzeitig begann die StEG mit dem systematischen Ankauf der im Streubesitz befindlichen Aktien um eine Ubernahme der Strecken durch ein konkurrierendes Unternehmen wie die im gleichen Verkehrsgebiet aktive k k priv Osterreichische Nordwestbahn ONWB zu verhindern Bereits am Ende des Jahres 1882 kontrollierten Mitarbeiter der StEG den Verwaltungsrat Aus rechtlichen Grunden blieben die BCB auch nach der vollstandigen Ubernahme aller Aktien im Jahr 1883 weiter als eigenstandiger Rechnungs und Verwaltungskorper im Eigentum der StEG bestehen auch die Ubernahme der Fahrzeuge unterblieb Begrundet war das vermutlich in den unterschiedlichen Konzessionsbedingungen fur die einzelnen Strecken die eine Ubertragung auf die StEG nicht zuliessen Ab 1885 an besorgten die BCB den Betrieb formal in Eigenregie Am 1 Juli 1885 kam die Lokalbahn Nusle Modran im Rahmen eines Streckentausches an die Osterreichische Lokaleisenbahngesellschaft OLEG Die BCB erhielt dafur die Lokalbahnen Smidar Hochwessely und Brandeis Mochow die bislang der OLEG gehorten Die Lokalbahn Brandeis Mochow wurde jedoch bereits 1887 nach Ubertragung aller Prioritaten in das rechtliche Eigentum der StEG eingegliedert Infolge der Verstaatlichung der StEG fuhrten die k k Staatsbahnen kkStB ab 15 Oktober 1909 den Betrieb Ab 1 Janner 1910 kamen die BCB formal in den Besitz des osterreichischen Staates 1923 wurden die Strecken in das Netz der Tschechoslowakischen Staatsbahnen CSD eingegliedert Strecken BearbeitenDas Streckennetz der Bohmischen Commercialbahnen hatte eine Gesamtlange von etwa 230 Kilometern und gliederte sich in funf selbstandige Lokalbahnen samt Zweigstrecken Dazu kamen 21 Schleppbahnen zu Fabriken Koniggratz Wostromer mit Abzweigung von Sadova nach Smiric Nymburk Jicin mit Abzweigungen von Krinec nach Konigstadtl und von Kopidlno nach Liban Nezvestitz Miroschau Nusle Modran am 1 Juli 1885 an OLEG Liban Bakow mit Abzweigung von Detenic nach Dobrowitz Hochwessely Smidar am 1 Juli 1885 von OLEG Brandeis Mochov am 1 Juli 1885 von OLEG 1887 an StEG Bis auf die in den 1970er Jahren stillgelegten Verbindungen Hochwessely Smidar Smidary Vysoke Veseli und Detenic Dobrowitz Rokytnany Dobrovice mesto bestehen die Strecken noch Sie gehoren mit Ausnahme des Abschnittes Kopidlno Dolni Bousov der 2016 an AZD Praha verkauft wurde zum Netz des staatlichen tschechischen Infrastrukturbetreibers Sprava zeleznicni dopravni cesty SZDC Lokomotiven BearbeitenZum Bestand der BCB gehorten durchweg kleine zwei und dreiachsige Tenderlokomotiven verschiedener Hersteller Sie trugen Namen nach Orten des Verkehrsgebietes aber keine Nummern Die Reihenbezeichnungen waren aus einer romischen Zahl fur die Zahl der Kuppelachsen und einem Buchstabenkurzel fur den Hersteller zusammengesetzt Kleinbuchstaben unterschieden unterschiedliche Bauarten eines Herstellers Beispiel IIH zweifachgekuppelte Lokomotive von Hagans Nach Ubernahme durch die kkStB wurden die leistungsschwachen Maschinen die dort nur als Splittergattung vertreten waren recht rasch ausgemustert In den Bestand der 1919 begrundeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen kamen lediglich vier Lokomotiven der Reihe IIIS und eine der Reihe IIIKb Letzte existente Lokomotive war die VELIS CSD 310 204 die 1930 als Werklokomotive an das Eisenwerk Podbrezova veraussert wurde 1 Lokomotiven der Bohmischen CommercialbahnenReihe Bild Namen Anzahl Hersteller Baujahr Achsformel Verbleib AnmerkungIIH JICIN 1 Hagans 1880 B n2t kkStB 383 01 Lokomotive der Schleppbahn Neratowitz Elbekosteletz 1885 von BCB erworbenIIS nbsp LIBAN DYMOKURSADOVAHORICDETENICE HORINOVESKRC 5 Wr Neustadt 1881 B n2t kkStB 85 05 11 14IIIKa VSESTARMIROSCHAU PRIKOSIC 2 Krauss Munchen 1881 C n2t kkStB 193 01 02IIIKb MODRANSADOVA LIBANKRINEC DETENICEKOPIDLNO RADIMA 5 Krauss Munchen 1881 C n2t kkStB 96 08 12 CSD 300 503 IIIKc nbsp TAXISFURSTENBRUCK 2 Krauss Linz 1882 C n2t kkStB 93 18 19IIIS KRINECKOPIDLNOOTHENIOST GOTTHARDVELISTREMSIN 6 Wr Neustadt 1881 1882 C n2t kkStB 397 02 07CSD 310 201 204Literatur BearbeitenBernhard Neuner Bibliographie der osterreichischen Eisenbahnen von den Anfangen bis 1918 Band 2 Walter Drews Verlag Wien 2002 ISBN 3 901949 00 3 Johann Stockklausner Dampfbetrieb in Alt Osterreich Verlag Slezak Wien 1979 ISBN 3 900134 41 3 Alfred Horn Eisenbahn Bilderalbum 16 Die StEG Bohmann Verlag Wien 2012 ISBN 978 3 99015 020 7 S 116 Pavel Schreier Pribehy z dejin nasich drah Mlada fronta Praha 2009 ISBN 978 80 204 1505 9 S 162 176 Einzelnachweise Bearbeiten Josef Pospichal Johann Blieberger die kkStB Triebfahrzeuge Band 4 bahnmedien at Wien 2011 ISBN 978 3 9502648 8 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohmische Commercialbahnen amp oldid 237990132