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Der Aviogenex Flug 130 Flugnummer JJ130 Funkrufzeichen GENEX 130 war ein internationaler Charterflug der jugoslawischen Fluggesellschaft Aviogenex vom Flughafen London Gatwick zum Flughafen Rijeka auf der Insel Krk der am 23 Mai 1971 durchgefuhrt wurde Bei der Landung verungluckte die mit 83 Insassen besetzte Tupolew Tu 134A 78 kamen ums Leben Es handelte sich um den ersten todlichen Zwischenfall einer Tupolew Tu 134 im kommerziellen Flugbetrieb Bis zur Flugzeugkollision von Zagreb war es der schwerste Flugunfall auf dem Gebiet des heutigen Kroatien Aviogenex Flug 130Eine mit der Unfallmaschine baugleiche Tupolew Tu 134 der AviogenexUnfall ZusammenfassungUnfallart Bruchlandung durch optische TauschungOrt Flughafen Rijeka Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik JugoslawienDatum 23 Mai 1971Todesopfer 78Uberlebende 5Verletzte 5LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Sowjetunion Tupolew Tu 134ABetreiber Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik AviogenexKennzeichen Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik YU AHZAbflughafen Flughafen London Gatwick Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichZielflughafen Flughafen Rijeka Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik JugoslawienPassagiere 76Besatzung 7Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Besatzung 3 Passagiere 4 Unfallhergang 5 Unfalluntersuchung 6 QuellenMaschine BearbeitenBei der betroffenen Maschine handelte es sich um eine Tupolew Tu 134A welche die Werksnummer 1351205 trug und zum Zeitpunkt des Unfalls erst einen Monat alt war Die Maschine wurde am 22 April 1971 neu an die Aviogenex ausgeliefert und von ihr mit dem Luftfahrzeugkennzeichen YU AHZ zugelassen Das zweistrahlige Kurzstrecken Schmalrumpfflugzeug war mit zwei Turbojettriebwerken des Typs Solowjow D 30 II ausgestattet Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine 111 Betriebsstunden absolviert auf die 47 Starts und Landungen entfielen Besatzung BearbeitenFlugkapitan war der 41 jahrige Milos Markicevic Er verfugte uber 9 230 Stunden Flugerfahrung wovon er 138 mit der Tupolew Tu 134A absolviert hatte Erster Offizier war der 34 jahrige Stevan Mandic Er verfugte uber 2 300 Stunden Flugerfahrung davon 899 mit der Tupolew Tu 134A Viktor Tomic ein Pilot in Ausbildung verfugte uber 99 Flugstunden Er wurde von dem 39 jahrigen Flugingenieur Ivan Cavajda beaufsichtigt der 7 500 Flugstunden absolviert hatte davon 1 373 mit der Tu 134A Die Kabinenbesatzung bestand aus den Flugbegleiterinnen Alma Svoboda Mira Mise und Mirjana Jankovic Passagiere BearbeitenAn Bord der Maschine befanden sich 76 Passagiere die meisten davon britische Touristen die in den Urlaub nach Rijeka der drittgrossten Stadt Kroatiens flogen Neben 72 britischen Touristen befand sich unter den Passagieren der kroatische Dichter Josip Pupacic der mit seiner Frau und seiner Tochter reiste Staatsangehorigkeit Passagiere Besatzung GesamtJugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 4 7 11Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 72 Gesamt 76 7 83Unfallhergang BearbeitenDas Flugzeug startete um 16 33 Uhr Ortszeit GMT in Gatwick Der Flug verlief bis zum Anflug auf den Flughafen Rijeka ohne besondere Vorkommnisse Die Besatzung flog den Zielflughafen mithilfe des Instrumentenlandesystems ILS mit leicht erhohter Geschwindigkeit an Vier Kilometer von der Landebahnschwelle entfernt in einer Hohe von etwa 980 Fuss ca 300 Meter flog die Maschine in schwere Regenschauer ein Die Besatzung aktivierte sofort die Scheibenwischer Funfzig Sekunden vor dem Aufsetzen baumte sich die Tu 134 auf und rollte nach rechts Aufgrund der erschwerten Flugbedingungen konnte die Besatzung nicht den ILS Anflug fortfuhren sondern musste die Maschine entsprechend der Landebahn ausrichten Das Flugzeug blieb jedoch uber dem Gleitpfad Die Besatzung versuchte die Geschwindigkeit mithilfe der Hohenruder und durch Reduzierung des Schubes zu drosseln In 800 Metern Entfernung von der Landebahn wurden die Triebwerke in den Leerlauf gefahren und der Sinkflug mithilfe der Hohenruder reguliert Die Maschine nahm dann eine allmahlich grosser werdende Sinkrate ein Aufgrund einer wahrscheinlichen optischen Tauschung glaubte die Besatzung sich naher an der Landebahn und in einer grosseren Hohe zu befinden als dies tatsachlich der Fall war Die Maschine schlug mit einer Geschwindigkeit von 140 Knoten ca 260 km h auf dem Boden auf Die rechte Tragflache brach ab die Maschine drehte sich in die Ruckenlage und ging in Flammen auf Alle Passagiere und Besatzungsmitglieder uberlebten den ursprunglichen Aufprall Anschliessend brach im Bereich der linken Tragflache und des Leitwerks ein Brand aus Dichter Rauch trat sofort in die Kabine ein In Panik geratene Passagiere versuchten dann den Ausgang aus dem brennenden Wrack zu finden was ihnen durch die schlechte Sicht erschwert wurde Eine Gruppe von Passagieren ging in den hinteren Teil des Flugzeugs um nach einem moglichen Ausgang zu suchen wahrend eine andere in dem vorderen Kabinenbereich suchte Beide Gruppen mussten feststellen dass die Turen hinten und vorne aufgrund der Schwere des Aufpralls verzogen waren und nicht geoffnet werden konnten Als sich das Feuer intensivierte versuchten Rettungskrafte die Fenster der Kabine mit einer Axt einzuschlagen Dies verschlimmerte die Situation da Luft in die Kabine eindringen konnte und das Feuer speiste Die vier Piloten verliessen die Maschine durch das rechte Cockpitfenster Der Flugingenieur Cavajda versuchte zunachst den Passagieren und dem Kabinenpersonal bei der Evakuierung zu helfen scheiterte jedoch dabei da sich die Cockpittur nicht offnen liess Rettungsdienste trafen wenige Minuten nach dem Absturz ein Ihre Versuche die Flammen zu ersticken wurden durch die starken Regenfalle behindert Der Regen spulte den Loschschaum welcher das Feuer ersticken sollte von der Maschine ab Ein starker Wind wehte vom Heck der Maschine zum Bug was die Rettungsaktion weiter erschwerte Das Kabinenpersonal und die Passagiere konnten die vordere Servicetur teilweise offnen aber zu diesem Zeitpunkt war der Rauch zu dicht und die meisten Passagiere und die drei Flugbegleiterinnen waren einer Kohlenmonoxidvergiftung erlegen Der Passagier Ranko Sarajcic fand eine Offnung im hinteren Teil des Flugzeugs und konnte durch sie die Maschine verlassen Er war der einzige Uberlebende aus dem Kabinenbereich Sarajcic hatte den anderen Personen im Inneren der Maschine zugerufen sie sollten ihm folgen Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt ausgebrochenen Panik an Bord folgte jedoch niemand Zwolf Minuten nach dem Absturz erreichte das Feuer in der Kabine die Sauerstoffanlage und verursachte eine gewaltige Explosion im vorderen Kabinenbereich Alle zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Passagiere wurden durch den daraus resultierenden Brand getotet Unfalluntersuchung BearbeitenDie Unfalluntersuchung wurde durch die britische Air Accidents Investigation Branch gefuhrt Der Abschlussbericht wurde am 1 Dezember 1973 veroffentlicht Als die Maschine durch den Regen flog habe die Lichtbrechung auf der Windschutzscheibe des Cockpits eine Illusion verursacht die die Landebahn naher gelegen erscheinen liess als sie es tatsachlich war Dies habe die Besatzung zu der Annahme veranlasst zu glauben dass sich die Landebahn 60 Meter tiefer befand als dies tatsachlich der Fall war Die Illusion habe die Besatzung veranlasst die Flugzeugnase nach unten auszurichten und die Triebwerke in den Leerlauf zu fahren als die Maschine 800 Meter von der Landebahn entfernt war Durch die Ausrichtung der Flugzeugnase nach unten habe das Flugzeug eine Fluggeschwindigkeit von 310 km h erreicht Die AAIB gab eine Empfehlung heraus dass Piloten hinsichtlich optischen Tauschungen geschult werden die bei der Landung bei starkem Regen auftreten konnten Nach Angaben der Ermittler wurden zudem mindestens 30 Prozent der Toten mit noch festgezogenen Sicherheitsgurten vorgefunden Quellen Bearbeiten Aviogenex Aircraft TU 134 A YU AHZ Report on the Catastrophy which occurred at RIJEKA Airport Yugoslavia on 23 May 1971 Air Accidents Investigation Branch Unfallbericht Tu 134 YU AHZ im Aviation Safety Network Katastrofa Tu 134A YU AHZ Aviogenex 23 05 1971 ruwings ru Russisch Crash of a Tupolev TU 134A in Rijeka 78 killed B3A Bureau of Aircraft Accident Archives Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aviogenex Flug 130 amp oldid 236708408