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Der Autodrehkran Panther ADK Panther ist ein in der DDR hergestellter Autokran Obwohl die Entwicklung auf Basis des Lkw IFA H6 erfolgte war der Unterwagen eine Neukonstruktion und es wurde nur auf einen Teil der Baugruppen des Standardfahrzeugs zuruckgegriffen Der Kran wurde ursprunglich fur Lasten bis funf Tonnen im VEB Hebezeugwerk Sebnitz produziert Typen ADK I 5 und ADK V 5 und spater auf 6 3 Tonnen 6 3 Megapond verbessert Typen ADK 63 und ADK 63 2 Bei den spateren Varianten wurde der Name Panther nicht mehr verwendet umgangssprachlich jedoch auch auf diese Fahrzeuge ubertragen Feuerwehrfahrzeuge wurden als KW 5 Kranwagen 5 bezeichnet ADK I 5 Panther beim Bau eines FutterhausesADK V 5 als Feuerwehr kran KW 5 im Internationalen Feuerwehrmuseum SchwerinDie ab 1953 entwickelten und seit 1954 gebauten 5 Tonnen Krane wurden 1965 durch die Reihe der 6 3 Tonnen Krane abgelost deren Produktion 1975 auslief Als Nachfolgemodell wurde seit 1974 der ADK 70 mit dem IFA W50 als Unterwagen gefertigt der ein geringeres Eigengewicht und eine auf 7 Tonnen gesteigerte Tragfahigkeit aufwies Parallel zum Panther wurde von 1957 bis 1963 im niedrigeren Gewichtssegment der Autodrehkran Puma fur Lasten bis 3 Tonnen hergestellt Im nachsthoheren Gewichtssegment war der ab 1971 produzierte ADK 125 fur Lasten bis 12 5 Tonnen angesiedelt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 ADK I 5 1 1 1 ADK I 5 B 1 2 ADK V 5 1 3 ADK 6 3 und ADK 63 1 4 ADK 63 2 1 5 ADK 63 1 2 Technische Daten 3 Literatur 4 Fussnoten 5 WeblinksGeschichte BearbeitenUnabhangig von der Entwicklung des Autodrehkran Bleichert begann 1953 auch der Wissenschaftsbereich WB der VVB ABUS Arbeitsmittel fur Bergbau und Schwerindustrie im Zentralen Konstruktionsburo ZKB in Zusammenarbeit mit dem VEB Hebezeugwerk Sebnitz einen Autodrehkran zu entwickeln In Sebnitz hatte man wahrend des Zweiten Weltkrieges Erfahrungen mit der Lizenzproduktion von Bilstein Kranen und nach dem Krieg mit dem Traktordrehkran Brigadefreund sammeln konnen Mit dem wachsenden Bedarf an mobilen Drehkranen versuchte man zunachst einen Kran zu entwickeln der einfach auf serienmassigen Lkw Fahrgestellen aufgebaut werden konnte Der H6 als damals einzig verfugbarer heimischer Lkw in der notwendigen Grosse wies dafur allerdings eine mangelnde Verwindungssteifigkeit des Rahmens und eine zu geringe Nutzlast auf Im Grundaufbau entspricht der Panther noch dem H6 seine fur die besonderen Belastungen des Kranbetriebes erfolgten Verstarkungen und Anpassungen 1 weisen indes grossere Unterschiede zum Basisfahrzeug auf als dies beim prototypisch im VEB Kraftfahrzeugwerk Ernst Grube Werdau entwickelten Niederrahmenfahrgestell N7 der Fall ist ADK I 5 Bearbeiten nbsp Fahrt eines ADK I 5 auf einer Baustelle mit anhangender Last Betonfertigteile Die hier hinter der Fahrertur angebrachten Anschlusse zur Strom einspeisung und abgabe befinden sich bei einigen anderen Modellen unter der Verkleidung des Unterwagens nbsp Einsatz des ADK 5 bei der Verstarkung der Berliner Mauer am Brandenburger Tor im November 1961Die Einmannbedienung des Krans erfolgt aus dem Fahrerhaus Im Strassenverkehr sitzt der Fahrer ganz normal auf der linken Seite der Kranbetrieb erfolgt von der Beifahrerseite in ruckwartiger Richtung mit Blick auf den Drehtisch Uber einen zweiten Satz Pedale und eine gekuppelte Doppellenkung ist es moglich das Fahrzeug von beiden Sitzen aus zu bewegen Um bessere Sicht zu gewahrleisten ist das Dach nach hinten abgeschragt und verglast Mittels einer Achsverriegelung lasst sich eine starre ungefederte Verbindung von Rahmen und Hinterachse im Kranbetrieb herstellen Unter Last ist dann noch eine Standortveranderung des Krans mit 5 km h moglich Die Hubarbeit erfolgt idealerweise in ruckwartiger Richtung mit einem Ausschlag von bis zu 45 von der Mitte des Hecks Ausserhalb dieses Bereichs verlagert sich die Last von der Hinterachse auf die Vorderachse was durch seitliche Abstutzungen die sich zwischen den Achsen unterhalb des Drehtisches befinden verhindert werden kann Die Krane wurden uberwiegend im nichtstationaren Kranhakenbetrieb genutzt Der Oberwagen ist uber ein Drehwerk fest mit dem Unterwagen verbunden Der Fahrantrieb erfolgt mittels Dieselmotor EM 4 das Drehwerk und das Hubwerk werden elektrisch betrieben das Wippwerk uber eine Hydraulik Der uber ein Nebengetriebe mit Generator im Unterwagen hergestellte dieselelektrische Antrieb des Oberwagens ermoglicht es das Fahrzeug als mobiles Notstromaggregat Kraftstrom mit 18 kW einzusetzen Daneben ist es moglich bei abgestellten Dieselmotor den Kran uber eingespeisten Fremdstrom zu betreiben Der Schwenkbereich war bis 1956 57 unbegrenzt Die verschleiss und storanfalligen Schleifringkorper machten dann die Stromfuhrung zum Oberwagen uber einen Kabelbaum notwendig der jedoch den Schwenkbereich auf 340 beschrankt nbsp Detail ausge zogene Ausleger verlangerung hier beim ADK 63 Ab 1955 konnte der Ausleger manuell um 1 5 m verlangert werden Fur Schuttgutbewegung beispielsweise Kohleumschlag konnte der Kran um eine Greiferausrustung mit einem elektrisch betriebenen Motorgreifer erweitert werden Sofern die dazu notwendige Erweiterung im Kran vorhanden war konnte der Greifer innerhalb von Minuten angebaut werden Weitere mogliche Anbauten sind ein Lasthebemagnet sowie ein Vakuumheber Bis 1962 wurden in Sebnitz 858 Stuck ADK I 5 gefertigt ADK I 5 B Bearbeiten Mit der ab 1959 gefertigten Variante ADK I 5 B ging man auf die Forderungen der Bauindustrie ein einen mobilen Turmdrehkran zu produzieren Um den Kran auch im Hochbau einzusetzen wurde ein Hochbaukranteil mit einem Schwenkbereich von 360 entwickelt Die Hubhohe wuchs auf maximal 26 Meter an die Ausladung betrug bis zu 13 Meter Der so ausgerustete Kran hat eine Tragfahigkeit von 0 75 bis 1 5 Tonnen 1 Der Ausleger wurde durch den Kran selbsttatig aufgerichtet Wahrend des Transportes lag der Ausleger auf einem einachsigen lenkbaren Nachlaufer Die Gesamtlange des Fahrzeuggespanns betrug 22 m ADK V 5 Bearbeiten 1960 begann man in Sebnitz mit der Weiterentwicklung des ADK I 5 Wichtige Anderungen waren ein leistungsfahigerer Motor und eine Einscheiben Trockenkupplung Bis 1965 wurden 1180 Stuck produziert Als neue Zusatzausrustung wurde ein Einsteckausleger mit einer Traglast von 0 9 t eingefuhrt War die 1 5 Meter lange Auslegerverlangerung gegen den Einsteckausleger ausgetauscht konnte eine Hubhohe von etwa 12 Metern erreicht werden Fur Strassenfahrten wurde der Einsteckausleger nach hinten weggeklappt und die Hakenflasche entsprechend hinten an den Gegengewichten befestigt ADK 6 3 und ADK 63 Bearbeiten nbsp ADK 631965 begann die Produktion des ADK 6 3 der eine hydraulische Lenkhilfe und ein verbessertes Schaltgetriebe erhielt Durch Uberarbeitung der Auslegerkonstruktion und der Bestuckung der Auslegerverlangerung mit einem pneumatischen System konnte die Tragfahigkeit auf 6 3 t erhoht werden Die Hubgeschwindigkeit im zwei und dreistrangigen Betrieb wurde um 35 erhoht Ab 1968 wurde eine Lastmomentsicherung LMS serienmassig eingebaut Zwei Jahre nach seiner Einfuhrung wurde das Fahrzeug seit 1967 als ADK 63 vertrieben Durch eine wirtschaftspolitische Umstrukturierung wurde der VEB Hebezeugwerk Sebnitz ab 1970 dem Fortschritt Kombinat unterstellt Die Kranproduktion wurde in den VEB Schwermaschinenbau Georgi Dimitroff Magdeburg verlagert Bis zum Produktionsende 1970 wurden 1692 Stuck gebaut ADK 63 2 Bearbeiten nbsp Einsatz eines ADK 63 2 beim WohnungsbauDie Produktion begann noch 1968 im VEB Hebezeugwerk Sebnitz und wurde ab 1971 im VEB Schwermaschinenbau Georgi Dimitroff Magdeburg Buckau weitergefuhrt Der ADK 63 2 erhielt einen ganzlich neuen Kranaufbau Der Ausleger ist dabei nicht mehr direkt auf dem Drehtisch gelagert sondern befindet sich auf einem Stutzbock Fur das Wippen wurden zwei Zylinder verwendet Die Feinfuhligkeit des Drehwerkes wurde erhoht Die Auslegerverlangerung wurde von 1 5 auf 3 Meter vergrossert und ist auch unter Last hydraulisch ausschiebbar Neben einem moderneren Motor hatte der ADK 63 2 auch eine Motorbremse Die Achsverriegelung konnte nun erstmals hydraulisch vom Fahrerhaus betatigt werden Auch die Fahrerkabine wurde uberarbeitet und mit neuen Instrumententafeln versehen Von 1969 bis 1972 wurden nur 399 Stuck gefertigt ADK 63 1 Bearbeiten Der ADK 63 1 wurde parallel zum ADK 63 2 gebaut und unterscheidet sich von diesem im Wesentlichen durch die mechanische Teleskopierung des Auslegers Von 1971 bis 1975 wurden in Magdeburg 890 Stuck gebaut Technische Daten BearbeitenViele Teile der Fahrzeuge sind Standardkomponenten aus der Fahrzeugproduktion der DDR So kamen beispielsweise an Achsen und Bremsanlage Bauteile des IFA H6 zum Einsatz wahrend der Motor vom IFA H3A ADK I 5 IFA S4000 1 ADK V 5 ADK 6 3 bzw spater vom IFA W50 ADK 63 2 stammte Der Unterwagen konnte nicht von einem Serienfahrzeug ubernommen werden er wurde aus einer gekanteten Schweisskonstruktion gefertigt ADK I 5 ADK V 5 ADK 63 ADK 63 2Motor Vierzylinder 4 Takt Dieselmotor Typ EM 4 15 1 Typ EM 4 22 90 Typ 4 VD 14 5 12 0 SRW EM 4 22 90 Typ 4 VD 14 5 12 1 SRWMotorenhersteller VEB Dieselmotorenwerk Schonebeck IFA Motorenwerk NordhausenMotorleistung 44 kW 60 PS bei 1500 min 1 66 3 kW 90 PS 66 3 kW bei 2000 min 1 66 2 kW bei 2300 min 1Fahrgeschwindigkeit 31 5 km h 42 2 km h 55 0 km h 57 5 km hDienstgewicht Eigenmasse 13 400 kg 13 400 kg 13 300 kg 13 000 kgmax Tragkraft 5000 kg 5000 kg 6300 kg 6300 kgHubgeschwindigkeit 4 3 m min 7 m min 9 5 m min dreistrangig bis 28 5 m min einstrangig Generator 20 kVA 400 V 27 A 30 kVA 400 V 44 A Literatur BearbeitenWalter Lutche Giganten der Arbeit 40 Jahre Fahrzeugkranbau in der DDR KM Verlags GmbH Griesheim 2003 ISBN 3 934518 05 2 Ralf Christian Kunkel DDR Baumaschinen 1945 1990 Motorbuchverlag 2010 ISBN 978 3 613 03032 9 Fussnoten Bearbeiten a b Kammer der Technik Hrsg Die Technik Band 12 Verlag Technik 1957 S 187 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons TAKRAF ADK 5 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons TAKRAF ADK 63 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Autodrehkrane der DDR Autodrehkran Bleichert Traktordrehkran Brigadefreund Panther ADK 5 und ADK 63 Puma ADK III 3 G5 ADK IV 1 6 ADK 100 ADK 125 ADK 250 ADK 200T ADK 70 ADK 80 ADK 100 L60 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Autodrehkran Panther amp oldid 237206943