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August Heinrich Sieberg 23 Dezember 1875 in Aachen 18 November 1945 in Jena war ein deutscher Geophysiker Er forschte vor allem auf dem Gebiet der Seismologie und entwickelte eine Erdbebenskala wie auch eine Tsunami Skala Inhaltsverzeichnis 1 Wissenschaftlicher Werdegang 2 Wissenschaftliche Arbeit 3 Schriften 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWissenschaftlicher Werdegang Bearbeiten nbsp Abb 4 nbsp Abb 9Illustrationen von A Sieberg im Eintrag Erdbeben Zemetreseni in Ottos Enzyklopadie Ottuv slovnik naucny Bd 27 S 565 571 Prag 1908 Sieberg studierte Naturwissenschaften an der TH Aachen und den Universitaten Strasbourg Freiburg und Jena daneben studierte er Architektur Seit 1895 war er Assistent am Meteorologischen Observatorium Aachen zwischen 1904 und 1914 an der 1899 gegrundeten Kaiserlichen Hauptstation fur Erdbebenforschung in Strassburg Ab 1910 war er nebenamtlicher Mitarbeiter des Strassburger Zentralburos der International Seismological Association ISA der heutigen International Association of Seismology and Physics of the Earth s Interior Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Strassburg franzosisch und Sieberg wechselte 1919 zusammen mit dem Direktor der Strassburger Hauptstation Oskar Hecker an die neu errichtete Reichszentrale fur Erdbebenforschung in Jena dem Vorganger des heutigen Geodynamischen Observatoriums Moxa Unter Hecker als Direktor war Sieberg dort Abteilungsleiter fur Makroseismik und Regierungsrat An der Jenaer Universitat promovierte Sieberg in 1921 und habilitierte in 1922 in Geophysik In diesem Jahr war er an der Grundung der Deutschen Seismologischen Gesellschaft mit beteiligt 1924 wurde er ausserordentlicher Professor Nach Heckers Emeritierung 1932 wurde Sieberg kommissarischer Leiter der Reichszentrale fur Erdbebenforschung im Juni 1936 wurde er ihr Direktor Auf seinen Vorschlag und nach seinen Planen richtete das Reichswissenschaftsministerium den Deutschen Reichserdbebendienst ein 1 127 129 2 Fur seine Mitarbeit beim Aufbau der Deutschen Museums in Munchen erhielt Sieberg 1925 den goldenen Ehrenring ab 1934 war er Mitglied des Vorstandsrats 2 Im Jahr 1933 wurde August Sieberg zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1 3 1937 wurde er zum Ehrendoktor an der Universitat Athen 1 2 1939 trat er dem Bulgarischen Seismologischen Dienst in Sofia als externes Mitglied bei 4 Wissenschaftliche Arbeit BearbeitenCharakteristikum Grosste Beschleunigung1 unmerklich bis 2 5 mm sec22 sehr leicht 2 6 bis 5 mm sec23 leicht 6 bis 10 mm sec24 massig 11 bis 25 mm sec25 ziemlich stark 26 bis 50 mm sec26 stark 51 bis 100 mm sec27 sehr stark 101 bis 250 mm sec28 zerstorend 251 bis 500 mm sec29 verwustend 501 bis 1000 mm sec210 vernichtend 1001 bis 2500 mm sec211 Katastrophe 2501 bis 5000 mm sec212 Grosse Katastrophe ab 5000 mm sec2Mercalli Cancani Sieberg Skala 1923 1 135Als Seismologe beschaftigte er sich mit der Zusammenstellung von Erdbebenkatalogen und der geographischen Verteilung von Erdbeben Weitere Forschungsgebiete waren Tektonik und die Analyse makroseismischer Daten Sieberg war sich daruber im Klaren dass die Beschaffenheit des Untergrundes und die Bauweise einen starken Einfluss auf die bei einem Erdbeben entstehenden Schaden haben und war sehr interessiert an den gesellschaftlichen Auswirkungen von Erdbeben 4 1912 fuhrte Sieberg die zwolfteilige Mercalli Cancani Sieberg Skala als Weiterentwicklung der Mercalli Cancani Skala ein Die Skala ist so aufgebaut dass jede Skaleneinteilung etwa der doppelten horizontalen Grundbeschleunigung der vorherigen entspricht 1927 entwickelte er die Sieberg Skala eine sechsteilige Skala zur Beurteilung der Starke von Tsunamis auf der Grundlage ihrer Auswirkungen auf Menschen Gebaude und Natur die 1962 von Nicholas Ambraseys in der Form der Sieberg Ambraseys Skala an die ublichen zwolfteiligen Erdbebenskalen angepasst wurde 1939 publizierte er den ersten Erdbebenkatalog von Deutschland und angrenzenden Gebieten Schriften Bearbeiten1904 Handbuch der Erdbebenkunde F Vieweg und Sohn Braunschweig 1914 Einfuhrung in die Erdbeben und Vulkankunde Suditaliens G Fischer Jena Digitalisat 1922 Die Verbreitung der Erdbeben auf Grund neuerer makro und mikroseismischer Beobachtungen und ihre Bedeutung fur Fragen der Tektonik G Fischer Jena 1923 Geologische physikalische und angewandte Erdbebenkunde G Fischer Jena 1927 Geologische Einfuhrung in die Geophysik Fur Studierende der Naturwissenschaften des Ingenieurwesens und des Bergbaus sowie zum Selbststudium G Fischer Jena 1932 Erdbebengeographie Handbuch der Geophysik Bd 4 Lfg 3 Borntraeger Berlin 1933 Erdbebenforschung und ihre Verwertung fur Technik Bergbau und Geologie G Fischer Jena 1937 Beitrage zur erdbebenkundlichen Bautechnik und Bodenmechanik Veroffentlichungen der Reichsanstalt fur Erdbebenforschung in JenaQuellen BearbeitenIvanka Paskaleva Michel Cara Giuliano F Panza A Sieberg Experience and Lessons on the Origin Prevention and Elimination of Earthquake Damages Electronic Newsletter of the IASPEI Commission on Earthquake Hazard Risk and Strong Ground Motion SHR Bd 8 Nr 2 15 Februar 2007 William Hung Kan Lee International Handbook of Earthquake and Engineering Seismology Academic Press 2002 ISBN 0 12 440658 0 S 1777 Fundstelle bei Google Books Zur Geschichte des Observatoriums Geodynamisches Observatorium MoxaWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Heinrich Sieberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Monatliche Ubersicht der an der Kaiserlichen Hauptstation fur Erdbebenforschung in Strassburg i Els bekannt gewordenen Erdbeben 1909 1910 Erdbeben Ubersicht mit einem Abdruck der erst kurzlich von August Sieberg erweiterten Mercalli Cancani Skala PDF 2 4 MB Sieberg Archiv zur Seismologie an der Universitat Jena August Heinrich Sieberg im Archiv der Physikalisch Astronomischen Fakultat der Universitat Jena inkl PortratEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Fritz Pfaffl August H Sieberg 1875 1945 der Begrunder der modernen Makroseismik und Erdbebenkunde an der Universitat Jena Deutschland In Bericht Naturf Ges Bamberg Band LXXX 2013 S 125 145 online PDF a b c Gerhard Krumbach August Sieberg zum Gedachtnis In Seismische Arbeiten Veroffentlichungen des Zentralinstituts fur Erdbebenforschung in Jena Band 51 1948 48 1949 S 6 9 Foto auf S 5 Mitgliedseintrag von August Sieberg bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 12 Februar 2016 a b Paskaleva et al 2007 s QuellenNormdaten Person GND 117339938 lobid OGND AKS LCCN no2017066759 VIAF 32771381 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sieberg August HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Geophysiker und ErdbebenforscherGEBURTSDATUM 23 Dezember 1875GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 18 November 1945STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Heinrich Sieberg amp oldid 229814141