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Der Artlander Drache ist eine gemeine Figur in der Heraldik und hat einen Eigennamen Er ist ein fiktives Wappentier Artlander DrachenDie Besonderheit gegenuber dem bekannten Wappentier Drache besteht darin dass er ungeflugelt und beinlos ist Sein Vorkommen im Wappen beschrankt sich auf wenige Gemeinden im Artland Die Samtgemeinde Artland fuhrt im Wappen zwei Drachen Das Wappen zeigt im durch Wellenschnitt gespaltenen rot silbernen Schild zwei einander zugewendete Drachen ohne Flugel und Klauen in verwechselten Farben Weitere Wappen fuhren ihn im vorderen Feld Dazu gehoren die Mitgliedsgemeinden Badbergen Menslage und Nortrup Gehrde fuhrt an beiden Flanken dieses Tier getrennt durch einen silbernen Pfahl mit Kirchturm Badbergen Menslage Nortrup GehrdeDer so genannte Artlander DracheDer Artlander Drache wird auch Drudemanneken genannt Diesen Namen verdankt er seiner Verwendung als Verzierung und Schnitzwerk auf vielen Mobeln die regional ihre Verbreitung haben Moglicherweise hatte der Drache in landlichen Raum eine Schutzfunktion zur Abwehr schadlicher Einflusse Augenfallig sichtbar wird der Drache in der sehr eigenstandigen Artlander Mobel Kultur So genannte Wellenranken Drachenkopf Ornamente zieren die reich gestalteten Schauseiten von Eichenholzmobeln Anrichten Schranke und insbesondere Stollen oder Kastentruhen mehrheitlich Braut Truhen Gegen Ende des 17 Jahrhunderts erscheint dieses spezielle Motiv das fur die Arlander Mobelkultur zur Leitfunktion wurde die Wellenranke mit Drachenkopf die auf Stollentruhen ausschliesslich in Flachschnitzerei vorkommt Die Wellenranken Drachenkopf Ornamente stammen aus Musterbuchern des 16 Jahrhunderts von Ornamentstechern wie Cornelis Floris und Vredeman de Vries die auch den Beschlagwerkstil der Weserrenaissance pragten und deren Ornamente sich an Fassaden von Schlossern und Burgerhausern im Weserraum und daruber hinaus in weiten Teilen Niedersachsens und Westfalens finden Von diesen Zierformen bezog auch die volkstumliche Kunst Anregungen Hierbei bietet das um 1572 entstandene Kirchen und Chorgestuhl der St Sylvesterkirche in Quakenbruck eines der markantesten Beispiele Ein Vergleich der Dekorformen in der Sylvesterkirche und auf Artlander Mobeln zeigt dass eine Reihe von Motiven und Anordnungen ohne wesentliche Abanderung ubernommen wurde Nach den Untersuchungen der Gruppe um Helmuth Ottenjann und des Museumsdorfes Cloppenburg erscheint das Wellenranken Drachenkopf Ornament erstmals 1602 auf einem Mobelstuck aus dem Kirchspiel Badbergen findet allgemeine Verbreitung jedoch erst ab 1660 und wird bis zum Ende des 18 Jahrhunderts beibehalten Auch Balken sind mit dem Drachenmotiv verziert Am bekanntesten sind die Verzierungen des Chorgestuhls in der Kirche St Sylvester in Quakenbruck Hier wird das Gestuhl mit dem Drachen auf 1572 datiert Literatur BearbeitenHermann Dettmer Volkstumliche Mobel aus dem Artland und den angrenzenden Gebieten 4 Bande Textteile farb Abbildungen Skizzen Karten Cloppenburg Museumsdorf 1982 1998 Reihe Materialien zur Volkskultur nordwestliches Niedersachsen hrsg von Helmut Ottenjann Matthias Rickling Sagenhaftes Osnabrucker Land Hexen Hunen Hollenfurst Sutton Verlag GmbH Erfurt 2013 ISBN 978 3 95400 293 1 S 56 Heinrich Ottenjann Alte deutsche Bauernmobel Landbuch Verlag Hannover 1954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artlander Drache amp oldid 219032227