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Arsameia am Nymphaios turkischer Name Eski Kale deutsch Alte Burg ist eine antike Stadt bei dem Ort Kocahisar fruher Eski Kahta Kreis Kahta in der turkischen Provinz Adiyaman Der antike Nymphaios ist der heutige Kahta Cayi Arsameia war Residenzstadt des Konigreichs Kommagene Es ist vor allem bekannt durch das Hierothesion von Konig Mithridates I Kallinikos das ihm sein Sohn und Nachfolger Antiochos I dort errichtete Dexiosisrelief mit Mithridates oder Antiochos und Herakles bei Sockelanlage III Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hierothesion 3 Yenikale und Taubenschloss 4 Eisenfeld 5 Forschungsgeschichte 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte Bearbeiten37 942777777778 38 656944444444 Koordinaten 37 56 34 N 38 39 25 O nbsp nbsp Arsameia nbsp Mithrasrelief bei Sockelanlage II rechte Halfte einer Dexiosis wahrscheinlich mit Antiochos oder MithridatesArsameia wurde im dritten Jahrhundert v Chr vom armenischen Konig Arsames 255 225 v Chr gegrundet Dieser nahm 235 v Chr den Seleukiden Antiochos Hierax auf dessen Flucht vor seinem Bruder Seleukos II auf der vom kommagenischen Konig Antiochos I spater als sein Vorfahr bezeichnet wurde Die Stadt war schon zu romischer Zeit wieder verlassen Steine der dortigen Grabbauten wurden von romischen Soldaten fur den Bruckenbau benutzt 1 Hierothesion BearbeitenDas griechische Wort Hierothesion ἱero8esion ist eine nur aus Kommagene bekannte Bezeichnung fur den heiligen Grabbezirk von Angehorigen des Konigshauses Neben dem Hierothesion das Antiochos sich selbst am Nemrut Dagi baute und dem zweiten am Karakus das sein Sohn Mithridates II fur die weiblichen Angehorigen des Konigshauses errichtete befindet sich in Arsameia das dritte die Grabstatte und der dazugehorige Kultbezirk fur Antiochos Vater Mithridates Ein Prozessionsweg fuhrt in Z Form den Berg hinauf und passiert dabei drei Stellen die der Entdecker Friedrich Karl Dorner mit Sockelanlage I III bezeichnete An der ersten davon Sockelanlage II steht das als Mithras Relief bezeichnete Fragment Es ist der rechte Teil einer Dexiosis die Antiochos oder Mithridates beim Handschlag mit dem Sonnengott Mithras zeigt Mit dieser im ganzen Kommagene verbreiteten Art der Darstellung stellt Antiochos sich und seine Angehorigen mit den Gottern auf eine Stufe Dorner konnte Unter und Oberteil der Mithras Halfte wieder aufrichten von der linken Halfte wurde nur ein Schulterteil gefunden das Dorner aber anhand der Kleidung als einen der beiden Konige identifizierte nbsp Dexiosis Fragment auf Sockelanlage I rechts oben der Strahlenkranz um das Haupt des MithrasAn der ersten Kehre des Weges liegt Sockelanlage I Hier sind ebenfalls Reste von Dexiosis Darstellungen zu sehen bei denen die Abgebildeten aber noch nicht identifiziert werden konnten Daruber hinaus ist hier eine Halle in den Fels gehauen von der 14 Stufen in einen weiteren neun Meter hohen und etwa acht mal acht Meter grossen Raum hinab fuhren Dessen Funktion ist unklar Dorner halt ihn fur eine Mithras Kultstatte andere Archaologen vermuten hier die Grablege von Mithridates nbsp Inschriftenwand und Tunneleingang Sockelanlage IIIDer Weg fuhrt weiter zur Sockelanlage III Hier findet sich auf einer Felswand die funfkolumnige Inschrift des Antiochos in der er uber die Grundung der Stadt und den Bau des Hierothesions berichtet und ausserdem detaillierte Vorschriften fur die Durchfuhrung der zu vollziehenden Kulthandlungen erlasst Da die Inschrift schon seit antiker Zeit fast vollstandig von Erde bedeckt war ist sie in einem hervorragenden Zustand Im unteren Teil der Schriftwand beginnt ein schrag abwarts in den Fels getriebener Gang der nach 158 m blind endet Uber seine Funktion ist nichts bekannt Oberhalb der Wand steht das am besten erhaltene Dexiosis Relief von Kommagene Es zeigt einen der beiden Konige Antiochos oder Mithridates beim Handschlag mit dem nackten Herakles kenntlich gemacht durch eine Keule Von dieser Sockelanlage aus fuhrt der Prozessionsweg weiter zum Gipfel des Berges Dort wurden Gebaudefundamente mit Mosaikfussboden gefunden die ins zweite vorchristliche Jahrhundert datiert werden konnen Aufgrund von Skulpturfragmenten nimmt Dorner an dass hier der mit Statuen geschmuckte Grabbau des Mithridates stand Yenikale und Taubenschloss Bearbeiten nbsp Mamelukenfestung Yenikale nbsp Kopf des Antiochos vom Plateau im Museum GaziantepEtwa zwei Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Kahtacay liegt die Burg Yenikale deutsch Neue Burg Hier lagen laut der Inschrift bei Sockelanlage III Palastgebaude der kommagenischen Herrscher Heute ist dort eine Mamelukenburg zu sehen In ihrem Inneren finden sich Bau und Restaurierungsinschriften der Sultane Kala un 1279 90 Aschraf Chalil 1290 93 und Nasr Mohammed 1293 1341 Es ist aber nachgewiesen dass ein Vorgangerbauwerk bereits 1286 von Kara Sonkar dem Statthalter von Aleppo erobert und zerstort wurde Von der Unterburg auf der dem Fluss zugewandten Seite fuhrt ein Gang zu einem Taubenschloss genannten Gebaude das unter einem uberhangenden Felsvorsprung angelegt ist Es diente der Wasserversorgung der Burg sowie uber eine Brucke auch der Eski Kale Im Obergeschoss ist ein Raum als Brieftaubenstation eingerichtet mit rechteckigem Einflugloch und 32 Nischen als Nistplatzen Sie diente bereits im 13 Jahrhundert der Nachrichtenubermittlung als Sultan Kala un sich vor der Schlacht von Homs uber Truppenbewegungen der gegnerischen Mongolen unterrichten liess 2 Eisenfeld BearbeitenIm Westen der beiden Berge von Yenikale und Eskikale entdeckten Dorner und sein Mitarbeiter Wilhelm Winkelmann auf einem Feld einen Eisenschmelzbezirk den ersten in Kommagene Es wurden Reste von Ofenwandungen Schlackenstucke Ofensauen Reste von Roheisen bei der Eisengewinnung aber auch Scherben und Munzen gefunden 3 Forschungsgeschichte BearbeitenIm Zuge der Erforschung des Nemrut Dagi wurde der deutsche Archaologe Friedrich Karl Dorner 1951 von Einheimischen auf einen Bilderstein aufmerksam gemacht Bei der Untersuchung stellte dieser sich als das Relief mit der Mithrasdarstellung von Sockelanlage II heraus Als er danach die Schriftwand von Sockelanlage III fand und wegen des guten Erhaltungszustand auch sofort lesen konnte konnte er den Ort als die kommagenische Residenzstadt Arsameia identifizieren 1953 erhielt er die erste Grabungsgenehmigung Gemeinsam mit der Amerikanerin Theresa Goell legte er in den Jahren 1953 56 die heute sichtbaren Funde frei Ab 1963 fanden erneut Grabungen statt Ein Teil der Funde ist im Archaologischen Museum von Gaziantep ausgestellt Einzelnachweise Bearbeiten Gernot Lang Klassische Antike Statten Anatoliens Klassische Antike Statten Anatoliens I u II Books on Demand 2003 ISBN 3 8330 0068 6 S 198 Marianne Mehling Hg Knaurs Kulturfuhrer in Farbe Turkei Droemer Knaur 1987 ISBN 3 426 26293 2 S 26f Friedrich Karl Dorner Der Thron der Gotter auf dem Nemrud Dag 2 Aufl Gustav Lubbe 1987 ISBN 3 7857 0277 9 S 213f Literatur BearbeitenFriedrich Karl Dorner Theresa Goell Arsameia am Nymphaios Die Ausgrabungen im Hierothesion des Mithradates Kallinikos von 1953 1956 Gebr Mann 1963 ISBN 3 8030 1754 8 Friedrich Karl Dorner Der Thron der Gotter auf dem Nemrud Dag Kommagene das grosse archaologische Abenteuer in der ostlichen Turkei 2 erweiterte Auflage Gustav Lubbe Bergisch Gladbach 1987 ISBN 3 7857 0277 9 Helmut Waldmann Die kommagenischen Kultreformen unter Konig Mithradates I Kallinikos und seinem Sohne Antiochos I Brill Leiden 1973 ISBN 90 04 03657 1 bei GoogleBooks Reinhold Merkelbach Mithras Ein Persisch romischer Mysterienkult Walter de Gruyter 1994 ISBN 3 89547 045 7 bei GoogleBooks Michael Blomer Engelbert Winter Commagene The Land of Gods Between the Taurus and the Euphrates An Archaeological Guide Homer Archaeological Guides Band 11 Homer Kitabevi Istanbul 2011 ISBN 978 9944 483 35 3 S 76 91 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arsameia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kommagene in der Enzyclopedia Iranica Lageplan Geschichte und Bilder YenikaleNormdaten Geografikum GND 4112596 4 lobid OGND AKS VIAF 247676755 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arsameia am Nymphaios amp oldid 236868505