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Arno Lade 1 Februar 1892 auf Gut Masten bei Dobeln 19 Januar 1944 in Dresden war ein Dresdner Arbeiterfunktionar und Widerstandskampfer Arno Lade ganz links im Jahr 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLade wurde 1892 als altestes von sechs Kindern des Dienstknechts und Kutschers Friedrich Hermann Lade und der Magd Lina Wittberta auf dem Mastener Grossgut bei Dobeln geboren 1 Kurz nach seiner Geburt siedelte die Familie auf das Stadtgut Greussnig um wo die Eltern Arbeit fanden Die Kinder mussten die Eltern bereits fruh bei der Arbeit in der Landwirtschaft unterstutzen Lade besuchte die Dorfschule in Ebersbach Im Jahr 1906 begann Lade in Dobeln eine Lehre als Schmied Ebenfalls 1906 trat er dem Arbeiterturnverein Fichte in Dobeln bei 2 Nach Ende seiner Lehrzeit wurde Lade Schmied in der Maschinenfabrik von Franz Ludwig Richter in Dobeln wo er zudem als Gewerkschaftsmitglied tatig war Er lernte in dieser Zeit die Dienstmagd Anna Schafer kennen die er heiratete Lade wurde im Zuge der Wirtschaftskrise entlassen und arbeitete die folgenden zwei Jahre in verschiedenen Betrieben war er doch als energischer Gewerkschafter bekannt 3 Er zog 1911 nach Dresden Im Jahr 1913 wurde er zum Militardienst einberufen und kam zum Artillerieregiment in Dresden Er wurde bereits nach kurzer Zeit wegen einer Verletzung aus dem aktiven Militardienst entlassen blieb jedoch bis zum Ende seiner Dienstzeit wahrend des Ersten Weltkriegs im Artilleriedienst tatig Er war dabei in den Werkstatten des Dresdner Artillerie Arsenals angestellt 4 Aktiv engagierte er sich in dieser Zeit in der SPD deren Mitglied er bereits vor dem Ersten Weltkrieg 1914 geworden war 5 und trat 1917 der USPD bei Nach Ende des Ersten Weltkriegs begann Lade seine Arbeit beim Strassenbahnhof Trachenberge in Dresden Er wohnte zu der Zeit in der Ausseren Neustadt in einem Hinterhaus auf der Forstereistrasse 36 das erhalten ist Im Jahr 1919 wurde er Mitglied der KPD In Dresden wurde er zunachst in den Betriebsrat seiner Arbeitsstatte gewahlt und vertrat schliesslich ab Januar 1920 mit seinem Kollegen Paul Gruner im Gesamtbetriebsrat die Interessen der Belegschaften aller stadtischen Betriebe Er wurde Zeuge der Ubergriffe auf protestierende Strassenbahner bei denen am 15 Marz 1920 mehr als 50 Demonstrationsteilnehmer getotet wurden 6 Als Referent der KPD war Lade unter anderem in Geringswalde und Nossen tatig zu seinen Mitstreitern zahlte neben Paul Gruner auch Ernst Gotze Ende 1923 wurde Lade Kandidat fur die Stadtverordnetenversammlung in Dresden und im Sommer 1924 schliesslich Stadtverordneter 7 er blieb in dieser Funktion bis 1933 aktiv Bei den Verkehrsbetrieben Dresden grundete Lade die Revolutionare Gewerkschafts Opposition RGO die die Publikation Der rote Strassenbahner herausgab 8 In der Folge sah sich Lade gemeinsam mit Gruner und Gotze zunehmend Anfeindungen ausgesetzt die sich im Zuge der sich verscharfenden Weltwirtschaftskrise um 1930 verstarkten Infolge drastischer Lohnkurzungen fur Strassenbahner im Zuge der Notverordnung vom 5 Juni 1931 hielten Lade Gruner und Gotze im Sommer 1931 eine Versammlung der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition ab wahrend der sie zum Streik aufriefen Dafur wurden sie beim Arbeitsgericht angezeigt da eine Aufforderung zum Streik eine Aufforderung zum Vertragsbruch darstelle und kurz darauf fristlos entlassen 9 Die Entlassung wurde Anfang 1932 bestatigt nbsp Urnengrab Arno Lades auf dem HeidefriedhofLade arbeitete weiter im Ortskommittee der RGO in der Steinstrasse mit Er nahm an Protesten der Erwerbslosen am 25 Januar 1933 teil die in eine Versammlung im Keglerheim mundete und mit einem Polizei Uberfall und zahlreichen Toten endete Keglerheim Uberfall Am 3 Marz 1933 wurde Lade gemeinsam mit Paul Gruner verhaftet im Dresdner Polizeiprasidium verhort und misshandelt und schliesslich in das Konzentrationslager Hohnstein gebracht Nach 13 Wochen Haft wurde er entlassen doch hatte sich sein Gesundheitszustand sehr verschlechtert In Dresden lebte er unter polizeilicher Kontrolle Erst 1938 erhielt er eine neue Arbeit und wurde Schlosser und Anreisser im Dampfkesselwerk Dresden Ubigau Er begann auch hier agitatorisch tatig zu werden und setzte sich mit anderen Arbeitern fur Zwangsarbeiter ein Er knupfte erneut den Kontakt zu Paul Gruner und wurde von Otto Galle zum Verbindungsmann der Schlosser Blochwitz Gruppe im Dampfkesselwerk Dresden Ubigau eingesetzt Lades Gesundheitszustand hatte sich auch in Freiheit weiter verschlechtert und so wurde er im November 1943 in das Lobtauer Krankenhaus eingeliefert Im Dezember wurde die Schlosser Blochwitz Gruppe verraten und ihre Mitglieder darunter auch Otto Galle verhaftet Am 18 Januar 1944 wurde Lade im Krankenhaus verhaftet und in der Nacht des 19 Januar 1944 im Polizeiprasidium Dresden ermordet 10 Lades hatten zuletzt auf der Wurzener Strasse 12 gewohnt das Haus wurde 1945 zerstort Sein Urnengrab befindet sich im Ehrenhain des Heidefriedhofs Gedenken BearbeitenDie 26 Polytechnische Oberschule in Pieschen erhielt 1969 den Ehrennamen Arno Lade nach der Wende wurde aus der POS die 26 Grundschule Am Markusplatz In Dresden wurde die Yorkstrasse in Pieschen im Jahr 1946 in Arno Lade Strasse umbenannt Am Hochhaus am Albertplatz erinnerte zu DDR Zeiten eine Gedenkplakette an die Antifaschisten bei der Dresdner Strassenbahn Die Inschrift der Tafel lautete In ihrem Geiste weiterkampfen Paul Gruner Arno Lade Paul Schwarze Gustav Richter Karl Stein Arthur Knofel 11 Ebenfalls nach der Wende entfernt wurde eine Gedenktafel fur Arno Lade am Gebaude des Dampfkesselbaus Ubigau auf der Rethelstrasse 47 51 12 Lades Lebenslauf ist Teil der biografischen Sammlung der 1947 gegrundeten und 1953 in der DDR aufgelosten Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes die im Bundesarchiv verwahrt ist 13 Literatur BearbeitenLade Arno In Museum fur Stadtgeschichte Alfred Werner Bearb Sie kampften und starben fur kommendes Recht Kurze Lebensbeschreibungen Dresdner Arbeiterfunktionare und Widerstandskampfer II Meissner Druckhaus Dresden 1963 S 63 65 SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 Lade Arno In Museum fur Geschichte der Stadt Dresden Biografische Notizen zu Dresdner Strasse und Platzen die an Personlichkeiten aus der Arbeiterbewegung dem antifaschistischen Widerstandskampf und dem sozialistischen Neuaufbau erinnern Dresden 1976 S 46 Einzelnachweise Bearbeiten SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 S 5 SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 S 6 SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 S 7 SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 S 8 Lade Arno In Museum fur Geschichte der Stadt Dresden Biografische Notizen zu Dresdner Strasse und Platzen die an Personlichkeiten aus der Arbeiterbewegung dem antifaschistischen Widerstandskampf und dem sozialistischen Neuaufbau erinnern Dresden 1976 S 46 SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 S 9 Lade Arno In Museum fur Stadtgeschichte Alfred Werner Bearb Sie kampften und starben fur kommendes Recht Kurze Lebensbeschreibungen Dresdner Arbeiterfunktionare und Widerstandskampfer II Meissner Druckhaus Dresden 1963 S 64 SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 S 10 SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 S 13 SED Kreisleitung Dobeln Kreiskomm Dobeln zur Erforschung der Geschichte der Ortlichen Arbeiterbewegung Arno Lade Dobeln 1972 S 16 Vgl Monika Zorn Hitlers zweimal getotete Opfer westdeutsche Endlosung des Antifaschismus auf dem Gebiet der DDR Ahriman Verlag Freiburg i Br 1994 S 280 Stefanie Endlich Nora Goldenbogen Beatrix Herlemann Monika Kahl und Regina Scheer Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation II Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2000 S 654 Akte DY 55 V 278 6 1051 INormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 Marz 2019 PersonendatenNAME Lade ArnoKURZBESCHREIBUNG deutscher Arbeiterfunktionar und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 1 Februar 1892GEBURTSORT Gut Masten bei DobelnSTERBEDATUM 19 Januar 1944STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arno Lade amp oldid 218095761