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In der Nacht des 24 August 2004 wurden an Bord von zwei Inlandsflugen die vom internationalen Flughafen Domodedowo in Moskau Russland gestartet waren Sprengsatze gezundet die beide Flugzeuge zerstorten und alle 90 Menschen an Bord in den Tod rissen 1 2 Wolga Awiaexpress Flug 1353Die betreffende Tupolew Tu 134A im Juni 2004Unfall ZusammenfassungUnfallart SelbstmordattentatOrt bei Butschalki Proschtschenoje Oblast Tula53 45 27 2 N 38 46 32 1 O 53 75755 38 77558Datum 24 August 2004Todesopfer 44Uberlebende 0Verletzte 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Tupolew Tu 134A 3Betreiber Wolga Awiaexpress G6 WLG Kennzeichen RA 65080Abflughafen Moskau Domodedowo DME UUDD Zielflughafen Wolgograd VOG URWW Passagiere 35Besatzung 9Listen von Flugunfallen Nachfolgende Untersuchungen ergaben dass zwei tschetschenische Selbstmordattentaterinnen fur die Anschlage verantwortlich waren zu denen sich spater auch der Anfuhrer der tschetschenischen Aufstandischen bekannte Hinweis Alle unten angegebenen Zeiten sind Ortszeiten UTC 4 Alle Ereignisse fanden in der gleichen Zeitzone statt Inhaltsverzeichnis 1 Wolga Awiaexpress Flug 1353 2 Siberia Airlines Flug 1047 3 Verantwortliche 4 Verhaftungen und Gerichtsverfahren 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseWolga Awiaexpress Flug 1353 BearbeitenDas erste abgesturzte Flugzeug war Wolga Awiaexpress Flug 1353 eine Tu 134 mit der Registrierungsnummer RA 65080 die seit 1977 in Betrieb war Die Maschine war auf dem Flug von Moskau nach Wolgograd Es verliess den internationalen Flughafen Domodedowo am 24 August 2004 um 22 30 Uhr Die Kommunikation mit dem Flugzeug brach um 22 56 Uhr ab als es uber der Oblast Tula 180 km sudostlich von Moskau flog Die Uberreste des Flugzeugs wurden einige Stunden spater am Boden gefunden An Bord des Flugzeugs befanden sich 35 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder Alle kamen bei dem Absturz ums Leben Die Flugschreiber wurden an der Absturzstelle geborgen Der Flugdatenschreiber zeigte an dass sich das Flugzeug in einer Hohe von 8100 Metern in einem ruhigen Flug befand bevor er eine Art hochenergetisches Ereignis anzeigte das wahrscheinlich in der Nahe der rechten Seite des Flugzeugs bei Sitzreihe 19 seinen Ursprung hatte Beide Rekorder stoppten die Aufzeichnung innerhalb von 2 3 Sekunden nach diesem Ereignis Danach trennte sich der Rumpf an dieser Stelle fur eine unbestimmte Zeit ab Siberia Airlines Flug 1047 nbsp Die betreffende Tupolew Tu 154B im Juni 2004Unfall ZusammenfassungUnfallart SelbstmordattentatOrt bei Gluboki Oblast RostowDatum 24 August 2004Todesopfer 46Uberlebende 0Verletzte 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Tupolew 154B 2Betreiber Sibir Airlines S7 SBI Kennzeichen RA 85556Abflughafen Moskau Domodedowo DME UUDD Zielflughafen Sotschi AER URSS Passagiere 38Besatzung 8Listen von FlugunfallenSiberia Airlines Flug 1047 BearbeitenNur wenige Minuten nach dem ersten Absturz verschwand der Flug 1047 der Siberia Airlines der am 24 August 2004 um 21 35 Uhr vom internationalen Flughafen Domodedowo gestartet war von den Radarschirmen und sturzte ab Die Tu 154 mit der Registrierungsnummer RA 85556 die seit 1982 in Betrieb war befand sich auf dem Flug von Moskau nach Sotschi Nach Angaben einer ungenannten Regierungsquelle der russischen Nachrichtenagentur Interfax hatte das Flugzeug um 22 59 Uhr uber dem Gebiet Rostow eine Entfuhrungswarnung gesendet 3 Spater wurde jedoch festgestellt dass es sich dabei um den Notrufsender ELT des Flugzeugs handelte und die Besatzung des Fluges 1047 vor dem Verschwinden des Flugzeugs vom Radar keine Gefahr wahrgenommen hatte Das Flugzeug verschwand kurz darauf von den Radarschirmen und sturzte ab An Bord des Flugzeugs befanden sich 38 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder und nach dem Absturz gab es keine Uberlebenden Die Trummer des Flugzeugs wurden am Morgen des 25 August 2004 9 km von der Arbeitersiedlung Gluboki im Bezirk Kamenski in der Oblast Rostow entfernt gefunden Auch in diesem Fall wurden die Flugschreiber geborgen der Flugdatenschreiber und die Wrackanalyse deuten darauf hin dass eine fast identische Hochenergieexplosion wie bei Flug 1353 in der Nahe der rechten Seite des Flugzeugs in Sitzreihe 25 stattgefunden hat wahrend das Flugzeug in einer Hohe von 12100 Metern unterwegs war Die Explosion fuhrte zu einer raschen Dekompression der Kabine zu Schaden an den Hohen und Seitenrudersteuerungen zu einem erheblichen Stromausfall und zu schweren Schaden an den Rumpf und Leitwerksteilen Der ELT wurde eine halbe Sekunde nach dem Ereignis ausgelost entweder durch ein Besatzungsmitglied oder automatisch Der Datenschreiber setzte kurz nach der Explosion aus aber der Cockpit Voice Recorder zeichnete bis zum Aufprall auf den Boden weiter auf wobei sich die meisten Gesprache der Besatzung um den Verlust des Kabinendrucks und der elektrischen Systeme drehten Die Besatzung wurde von dem Ereignis vollig unvorbereitet getroffen und es gibt keine Hinweise darauf dass die Besatzung von der Detonation eines Sprengkorpers an Bord wusste Verantwortliche BearbeitenDie beiden fast zeitgleichen Absturze losten Spekulationen uber Terrorismus aus Prasident Wladimir Putin wies den Foderalen Sicherheitsdienst FSB umgehend an die Absturze zu untersuchen Am 28 August 2004 hatte der FSB in den Uberresten der beiden Flugzeuge Spuren des Sprengstoffs RDX gefunden Die Nachrichtenagentur Itar Tass meldete am 30 August 2004 Der FSB erklarte es bestehe kein Zweifel dass beide Flugzeuge durch einen terroristischen Anschlag in die Luft gesprengt wurden Eine wenig bekannte Gruppe namens Islambouli Brigaden bekannte sich dazu 3 der Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen bleibt ungewiss Die Islambouli Brigaden haben auch behauptet dass funf ihrer Mitglieder in jedem Flugzeug waren Experten sind skeptisch ob so viele Terroristen an Bord sein konnten und mussten Die anschliessenden Ermittlungen ergaben dass die Bomben von zwei tschetschenischen Selbstmordattentaterinnen gezundet wurden den in Grosny lebenden Satsita Dschebirchanowa Siberia Airlines Flug 1047 und Amanta Nagajewa Wolga Awiaexpress Flug 1353 Nagajewas Bruder war drei Jahre zuvor verschwunden und die Familie glaubte dass er von russischen Streitkraften entfuhrt worden war 4 Der tschetschenische Feldkommandeur Schamil Bassajew ubernahm in einem offenen Brief der am 17 September 2004 auf den Websites der tschetschenischen Separatisten veroffentlicht wurde die Verantwortung fur die Bombenanschlage 5 Er behauptete die Flugzeugbomben hatten ihn insgesamt 4 000 US Dollar gekostet 5 Er hat auch die Behauptungen der Islambouli Brigade bestritten Die Bombenanschlage folgten auf den Bombenanschlag auf die Moskauer Metro bei dem im Februar 2004 41 Menschen ums Leben kamen und kurz darauf auf weitere todliche Anschlage in Russland Am 31 August 2004 totete eine Bombe in einer Moskauer U Bahn Station zehn Menschen 6 und am 1 September 2004 begann die Geiselnahme von Beslan bei der uber 335 Menschen darunter viele Kinder ums Leben kamen Verhaftungen und Gerichtsverfahren BearbeitenAm 24 August 2004 wurden die Bombenleger auf dem Flughafen von Polizeikapitan Michail Artamonow angehalten um nach Waffen und Ausweispapieren durchsucht zu werden Sie wurden von zwei mannlichen Tschetschenen begleitet Die vier kamen mit einem Flug aus Machatschkala in Moskau an Der Staatsanwaltschaft zufolge durchsuchte Artamonow sie nicht und wurde daraufhin wegen krimineller Fahrlassigkeit angeklagt Am 30 Juni 2005 wurde er wegen Fahrlassigkeit zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt woraufhin das Gericht die Strafe auf sechs Jahre herabsetzte 7 Nach Angaben der Ermittler wurde der Ticketverkaufer Armen Aratyunyan mit rund 140 Euro bestochen damit er den beiden Frauen Tickets verkaufte ohne sich ihre korrekten Ausweise zeigen zu lassen Aratyunyan half Dschebirchanowa auch dabei den Schalterbeamten Nikolai Korenkow mit 25 Euro zu bestechen damit sie ohne die richtigen Ausweise an Bord gehen konnte Am 15 April 2005 wurden Aratyunyan und Korenkow wegen Bestechung und Bestechlichkeit verurteilt Sie wurden zu 1 5 Jahren Haft in einer Siedlungskolonie verurteilt 21 Angehorige der verstorbenen Passagiere reichten eine Zivilklage gegen das fur die Kontrolle der Passagiere zustandige Sicherheitsunternehmen ZAO East Line Aviation Security ein Sie forderten 3 000 000 Rubel ca 86 600 Euro Schadensersatz pro Opfer Der Prozess in diesem Fall begann am 22 Februar 2007 in Wolgograd 8 Das Sicherheitsunternehmen behauptete es sei nicht schadensersatzpflichtig wohl aber die Personen die die Bombenanschlage organisiert hatten Das mit dem Zivilverfahren befasste Gericht forderte die Staatsanwaltschaft auf sich uber den Stand der strafrechtlichen Ermittlungen zu informieren Die Ermittlungen wurden am 26 September 2006 auf unbestimmte Zeit eingestellt Nach Angaben des mit dem Fall betrauten Ermittlers wurden die Personen die den Selbstmordattentatern am Flughafen geholfen hatten in Tschetschenien getotet die fur die Planung der Bombenanschlage verantwortlichen Personen wurden nicht identifiziert Schamil Bassajew der die Verantwortung fur die Organisation der Bombenanschlage ubernommen hatte wurde ebenfalls getotet so dass die Ermittlungen aus Mangel an Verdachtigen eingestellt wurden 9 Der Zivilprozess war im Dezember 2009 immer noch bei Gericht anhangig Auch die Angehorigen anderer Passagiere verklagten das russische Innenministerium die Fluggesellschaft S7 und zwei Versicherungsgesellschaften Ingosstrakh und OAO Afes auf Schadenersatz 10 Am 21 Oktober 2007 befand das Gericht im letztgenannten Fall die Fluggesellschaft S7 fur schadensersatzpflichtig und verurteilte sie zur Zahlung von 250 000 Rubel ca 7 000 Euro an den Verwandten des betreffenden Opfers was etwa 10 der von den Klagern geforderten Summe entsprach 11 Die erste Berufung von S7 wurde vom Gericht am 27 Mai 2008 abgewiesen 12 Eine erneute Berufung von S7 war im April 2009 erfolgreich und das Urteil wurde zuruckgewiesen Die Angehorigen des Fluggastes legten gegen die Entscheidung Berufung ein die jedoch im August 2009 zuruckgewiesen wurde Sie beabsichtigen bei einem hoheren Gericht Berufung einzulegen 13 Siehe auch BearbeitenListe von Anschlagen auf VerkehrsflugzeugeEinzelnachweise Bearbeiten Steven Lee Myers Explosive Suggests Terrorists Downed Plane Russia Says In The New York Times 28 August 2004 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 28 Dezember 2021 Tom Clonan Tom Clonan Who How Why Figuring out the Russian plane crash Abgerufen am 28 Dezember 2021 englisch a b Bomb traces in both Russian jets 29 August 2004 bbc co uk abgerufen am 29 Dezember 2021 Russia plane crashes caused by explosives Abgerufen am 29 Dezember 2021 englisch a b CNN com Chechen claims Beslan attack Sep 17 2004 Abgerufen am 29 Dezember 2021 Steven Lee Myers Suicide Bomber Kills 9 at Moscow Subway Station In The New York Times 1 September 2004 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 29 Dezember 2021 Mosoblsud snizil nakazanie kapitanu milicii osuzhdennomu za halatnost povlekshuyu vzryvy samoletov 26 Januar 2006 abgerufen am 29 Dezember 2021 russisch V Volgograde nachalos rassmotrenie iska rodstvennikov pogibshih passazhirov Tu 154 vzorvannogo v 2004 godu 22 Februar 2007 abgerufen am 29 Dezember 2021 russisch Genprokuratura prekratila delo o vzryvah samoletov letevshih iz Moskvy v Volgograd i Sochi 27 April 2007 abgerufen am 29 Dezember 2021 russisch Rodstvenniki pogibshego pri vzryve samoleta v 2004 godu podali v sud na MVD RF 17 August 2007 abgerufen am 29 Dezember 2021 russisch Sud dal ocenku zhizni passazhira 22 Oktober 2007 abgerufen am 29 Dezember 2021 russisch Gazeta Kommersant 90 3907 ot 28 05 2008 28 Mai 2008 abgerufen am 29 Dezember 2021 russisch Viny Sibiri v terakte ne nashli 8 August 2009 abgerufen am 29 Dezember 2021 russisch nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anschlage auf zwei Flugzeuge in Russland am 24 August 2004 amp oldid 237044271