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Anna Lulja Praun geb Simidoff 29 Mai 1906 in Sankt Petersburg 28 September 2004 in Wien war eine osterreichische Architektin und Designerin Sie gehorte zu den weiblichen Pionieren der osterreichischen Baukunst und war eine der ersten Frauen die in Osterreich Architektur studierten Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Ausstellungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Beruf BearbeitenAnna Lulja Simidoff war die Tochter einer russischen Gynakologin und eines bulgarischen Juristen Mit der Familie zog sie zunachst nach Sofia dann in die Schweiz und wuchs nach eigener Einschatzung mehrsprachig liberal und kosmopolitisch auf Im Jahre 1924 begann sie das Studium der Architektur an der Technischen Hochschule in Graz bei Friedrich Zotter und Wunibald Deininger Von 1930 bis 1936 lebte und arbeitete sie mit dem steirischen Architekten und uberzeugten Sozialisten Herbert Eichholzer zusammen 1937 arbeitete sie im Atelier von Clemens Holzmeister in Wien Sie war beteiligt an den Projekten fur das Parlament in Ankara und das Festspielhaus in Salzburg 1938 wurde sie nach dem Anschluss verhaftet aber nach Durchsuchung ihrer Wohnung noch am selben Tag freigelassen Sie lebte hierauf in Frankreich und Bulgarien und kehrte erst 1942 wieder nach Wien zuruck Im gleichen Jahr heiratete sie den aus einer Tischlerdynastie stammenden Architekten Richard Praun mit dem sie gemeinsam Mobel entwarf 1943 wurde ihr ehemaliger Lebensgefahrte Eichholzer vom NS Regime als Kommunist ermordet 1947 arbeitete Praun an der Wiederherstellung des im Krieg schwer beschadigten Schlosses Belvedere in Wien mit Ab 1952 hatte sie ein eigenes Atelier in Wien Sie entwarf Hauser Einrichtungen Geschafte Mobel Beleuchtungskorper und Keramik diese gemeinsam mit Gudrun Baudisch 1953 1959 arbeitete sie parallel zur Arbeit im eigenen Atelier in dem 1925 von Josef Frank gegrundeten Einrichtungshaus Haus und Garten mit Das Haus der Galeristen Sailer in Salzburg tragt ihre Handschrift Anna Lulja Praun entwarf 1959 eine Bank zum Ausruhen fur den Dirigenten Herbert von Karajan im unverkennbaren Praun Stil den der Architekturkritiker Otto Kapfinger in einer Rede im Museum Angewandte Kunst 1999 folgendermassen charakterisierte Das Geheimnis von Anna Lulja Prauns Raumgestaltungen und Gegenstanden liegt in einer aus Lebenserfahrung und Handwerkskunst destillierten Modernitat die der Zeit und dem Geist aber keinem Zeitgeist verpflichtet ist liegt in einer Schlichtheit die sich nie zum Purismus verselbststandigte liegt in einem ausgeklugelten Funktionieren das sich von der plakativen Formelhaftigkeit des Funktionalismus unterscheidet und in einem kunstlerischen Esprit der Eleganz und Behaglichkeit ins Gleichgewicht bringt dd Sie hatte als Motto Die Gultigkeit der Form muss so lange wahren wie das Material halt dd Mit dem Komponisten Gyorgy Ligeti baute sie sein Haus um und entwarf den gesamten Innenbereich Daraus stammt auch ihr fur Ligeti massgeschneidertes Stehpult Sie arbeitete fur Wolfgang Denzel dessen Hauser Geschafte und Jachten sie ausstattete Anna Lulja Praun starb am 28 September 2004 in ihrem Haus in der Josefstadt in Wien Sie wurde am Grinzinger Friedhof Gruppe 4 Nummer 26 bestattet Anlasslich ihres 100 Geburtstag wurde 2006 an dem Haus in dem sie bis zu ihrem Tod lebte und arbeitete eine Gedenktafel fur sie angebracht Der gesamte Nachlass der Architektin befindet sich im Museum fur angewandte Kunst Wien Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1981 Preis der Stadt Wien fur angewandte Kunst 1997 Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der OGFA Osterreichische Gesellschaft fur Architektur in einem Festakt in der Saulenhalle des MAK 1999 Ehrung durch die bulgarische Kulturministerin Emma Moskova im Bulgarischen Kulturinstitut Haus Wittgenstein Wien 2001 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse 2002 Ehrendoktorat der TU GrazAusstellungen Bearbeiten1986 Ausstellung in der Galerie Wurthle Wien zum 80 Geburtstag Organisiert und kuratiert von Aneta Bulant Kamenova und Dany Denzel 1994 Ausstellung in der Galerie Gadenstatter Zell am See 1996 Ausstellung in der Galerie Serafin Wien 1997 Ausstellung in der Buchhandlung Minerva Stubenring 5 1010 Wien Organisiert von OGFA Osterreichische Gesellschaft fur Architektur kuratiert von Judith Eiblmayr 1999 Festspielausstellung in der Galerie Sailer Salzburg 2001 Ausstellung Mobel in Balance Werk und Lebensschau im Haus Wittgenstein in Wien zum 95 Geburtstag Projektleitung und Organisation Lisa Fischer Kuratierung und Gestaltung Judith Eiblmayr Diese Wanderausstellung war auch in Salzburg 2001 Graz 2002 und Sofia 2002 zu sehen Literatur BearbeitenAneta Bulant Kamenova Anna Lulja Praun Mobel Einrichtungen Bauten Katalog zur Ausstellung in d Galerie Wurthle vom 26 September bis 8 Oktober 1986 Galerie Wurthle Wien 1986 Aneta Bulant Kamenova Daniela Denzel Hrsg Anna Lulja Praun Mobel Einrichtungen Bauten zum 90 Geburtstag von Anna Lulja Praun am 29 Mai 1996 erweiterte Ausgabe des Kataloges anlasslich der Ausstellung in der Galerie Wurthle vom 26 September bis 8 Oktober 1986 Wien 1996 ISBN 3 908541 13 1 Lisa Fischer und Judith Eiblmayr Hrsg Anna Lulja Praun Mobel in Balance Werk und Lebensschau zum 95 Geburtstag Pustet Salzburg 2001 ISBN 3 7025 0435 4 Martina Kandeler Fritsch Entwicklungslinien und Grundsatze im Werk von Anna Lulja Praun Diplomarbeit 2008 Judith Eiblmayr Anna Lulja Praun 1906 2004 In Ingrid Holzschuh Sabine Plakolm Forsthuber Hrsg Pionierinnen der Wiener Architektur Birkhauser Basel 2022 ISBN 978 3 0356 2628 5 S 112 127 Weblinks Bearbeitenhttp www eiblmayr at publikationen artikel architektur staedtebau htm Nachruf in der Architektenzeitung BauNetz Portrat uber die Architektin in Standard Rondo Literatur von und uber Anna Lulja Praun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Film uber Anna Lulja Praun Magie der Klarheit von Walter WehmeyerNormdaten Person GND 119377381 lobid OGND AKS LCCN nr2002000740 VIAF 63940908 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Praun Anna LuljaKURZBESCHREIBUNG osterreichische Architektin und DesignerinGEBURTSDATUM 29 Mai 1906GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 28 September 2004STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Lulja Praun amp oldid 233836939