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Anita Usacka 26 April 1952 in Riga Lettische SSR ist eine lettische und internationale Richterin und Rechtsprofessorin Sie war Richterin am Verfassungsgericht der Republik Lettland 1 und von 2003 bis 2015 Richterin von 2011 bis 2012 Prasidentin der Berufungsabteilung am Internationalen Strafgerichtshof IStGH Inhaltsverzeichnis 1 Privatleben und Ausbildung 2 Beruflicher Werdegang in Lettland 3 Richteramt am Internationalen Strafgerichtshof 4 Forschungsschwerpunkte Vortragstatigkeit und Mitgliedschaften 5 Ehrungen 6 Schriften 7 Weblinks 8 EinzelnachweisePrivatleben und Ausbildung BearbeitenAnita Usacka wurde am 26 April 1952 in Riga als einzige Tochter von Arturs Usackis und Anna Krontale geboren Sie hatte zwei altere Bruder Ivars 1944 und Juris 1948 Usacka hat einen Sohn Aleksejs Usackis 1980 Sie ist mit Peter Wilkitzki verheiratet 2 Usacka verbrachte ihre Kindheit in Riga Lettland und besuchte dort die Grundschule und das Gymnasium 1970 begann sie ihr Studium der Rechte an der juristischen Fakultat der Universitat Lettlands 3 das sie 1975 abschloss Danach studierte sie an der Rechtsfakultat der Moskauer Lomonossow Universitat und erhielt 1980 den Doktortitel Kandidatur Ihre Doktorarbeit die sie im Januar 1980 verteidigte behandelte Rechtsaspekte der Verwaltung der Industrien in Lettland 1991 studierte Usacka Menschenrechte am Internationalen Menschenrechtsinstitut in Strassburg Frankreich Das akademische Jahr 1993 1994 verbrachte sie an der University of Notre Dame in Indiana an der sie zu Rechtsvergleichung und Menschenrechten studierte und forschte Unter anderem fuhrte sie dort eine Menschenrechtsvorlesung fur Nichtjuristen und eine Vorlesung uber Rechtsvergleichung fur Juristen ein Ein Forschungsstipendium fuhrte sie 1994 an das Max Planck Institut fur auslandisches und internationales Strafrecht in Freiburg im Breisgau Beruflicher Werdegang in Lettland BearbeitenSeit der Beendigung ihres Studiums im Jahr 1975 arbeitete Usacka im akademischen Bereich Sie begann ihre akademische Karriere als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universitat Lettlands in der Abteilung Allgemeine Einfuhrung in das Recht und durchlief daraufhin die akademische Laufbahn 1992 Dr iur 1993 Dozent 1999 erhielt sie einen Lehrauftrag an der Riga Graduate School of Law 2002 wurde sie zur ordentlichen Professorin an der Universitat Lettlands ernannt Als Gastprofessorin lehrte sie 1999 auch an der Robert Schuman Universitat in Strassburg u a uber lettische Verfassungsgeschichte und 2002 2003 an der Lewis and Clark Law School USA uber vergleichendes Verfassungsrecht 1993 zwei Jahre nachdem die Republik Lettland ihre Unabhangigkeit von der UdSSR erklart hatte wurde das lettische Nationalkomitee von UNICEF errichtet dessen Exekutivdirektorin Usacka von 1994 bis 1996 war Zu ihren Aufgaben gehorte es vor allem die Ubereinstimmung der lettischen Gesetzgebung mit den Vorgaben der internationalen Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen sicherzustellen 4 Im Juni 1994 anderte die Saeima das lettische Parlament das Gesetz uber die Gerichtsverfassung und errichtete Lettlands erstes Verfassungsgericht Als 1996 die ersten Richter am Verfassungsgericht der Republik Lettland fur eine Amtszeit von zehn Jahren gewahlt wurden war Usacka eine der sechs Richter 5 Zwischen 1998 und 2001 war Usacka auch Direktorin eines Kooperationsprogramms zwischen der Northwestern School of Law of Lewis and Clark College USA und der Rechtsfakultat der Universitat Lettlands und sicherte zusammen mit einem US Kollegen die Bereitstellung der hierfur erforderlichen Haushaltsmittel Richteramt am Internationalen Strafgerichtshof BearbeitenDie Republik Lettland nominierte Usacka 2002 als Kandidatin fur das Richteramt am neu errichteten Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Niederlande 6 Die Staatenversammlung des Internationalen Strafgerichtshofs wahlte sie auf 43 Kandidaten als eine der 18 Richter als einzige Richterin der Gruppe osteuropaischer Staaten und als eine von sieben Frauen im Februar 2003 in dieses Amt In der feierlichen Eroffnungssitzung am 11 Marz 2003 legte sie ihren Amtseid ab Nach der Richterwahl ermittelte der Prasident der Staatenversammlung durch Losentscheid fur alle 18 Richter die Dauer der ersten Amtszeit 3 6 oder 9 Jahre 7 Diese unterschiedlichen Amtszeiten waren notwendig um spater eine Rotation der Richter im 3 Jahres Turnus zu gewahrleisten danach betrug die Regellamtszeit aller Richter neun Jahre Usackas erste Amtszeit wahrte drei Jahre so dass sie fur eine weitere volle Amtszeit wahlbar war 2006 wurde sie sodann mit der hochsten Stimmenzahl 77 von 100 fur weitere neun Jahre wiedergewahlt Nach dem Amtsantritt im Jahr 2003 wurden die Richter des Internationalen Strafgerichtshofs in die verschiedenen Abteilungen des Gerichts berufen Usacka gehorte bis zum Jahr 2009 der Hauptverfahrensabteilung an wurde jedoch von 2007 bis 2009 vorubergehend der ersten Kammer der Vorverfahrensabteilung zugeteilt Wahrend dieser Zeit bestatigte die Kammer die Anklage gegen Germain Katanga und Mathieu Ngudjolo Chui ein Fall der die Demokratische Republik Kongo betrifft Des Weiteren erliess diese Kammer den ersten Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen einen amtierenden Staatschef namlich gegen Umar al Baschir aufgrund seiner Mitverantwortung an den Massakern in Darfur Seit 2009 wurde Usacka der Berufungsabteilung des Gerichts zugeteilt deren Prasidentin sie von April 2011 bis Marz 2012 war Sie war Vorsitzende Richterin in verschiedenen Beschwerdeverfahren vor der Berufungskammer Wahrend ihrer gesamten Zeit als Richterin am IStGH verfasste Usacka eine Reihe von viel beachteten abweichender Voten insbesondere in den Fallen Lubanga 8 Nourain und Jamus 9 Libyen 10 Kenya Ruto 11 Kenya Kenyatta 12 Lubanga 13 und Al Bashir 14 Forschungsschwerpunkte Vortragstatigkeit und Mitgliedschaften BearbeitenUsacka gilt als Expertin zu Fragen der Entwicklung eines postsowjetischen Rechtssystems in Lettland mit dem Schwerpunkt Offentliches Recht des Prozessrechts sowie der prozessbezogenen Grundrechte Ein weiterer Schwerpunkt sind die Menschenrechte insbesondere die von Frauen und Kindern und deren internationale Durchsetzung Usacka ist seit 1997 Mitglied der International Association of Women Judges 15 die auch ihre Kandidatur zum Internationalen Strafgerichtshof mittrug Auf deren Tagung 1998 in Ottawa sprach sie uber Das Kind als Zeuge sein rechtlicher Status in der lettischen Gesetzgebung und auf deren Tagung 2006 in Sydney leitete sie die Diskussionsrunde zum Thema Eine unabhangige Rechtsprechung Kultur Religion Geschlechtergleichheit Politik Von 1996 bis 2004 war sie Mitglied der verfassungsrechtlichen Unterkommission der Venedig Kommission des Europarats Sie gehort dem Editorial Board der Zeitschrift International Justice und dem Wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift Ius Novum der Lazarski Universitat Warschau an Ehrungen Bearbeiten2006 Ehrendoktor der Lewis and Clark Law School in Portland 16 2015 juristische Honorarprofessur der Universidad San Ignacio de Loyola in Lima 2015 Ehrenmitglied der Interamerikanischen Akademie fur internationales und vergleichendes Recht in Lima 2019 Ehrendoktorwurde der Osteuropaischen Universitat in TiflisSchriften BearbeitenThe International Criminal Court in Action Challenges in Fighting Impunity In Ius novum ISSN 1897 5577 Jg 8 2014 Heft 1 S 11 45 Promises Fulfilled Some Reflections on the International Criminal Court in Its First Decade In Criminal Law Forum Jg 22 2011 S 473 492 Building the International Criminal Court In Pacific McGeorge Global Business amp Development Law Journal Jg 23 2011 S 225 242 Constitutionalism and human rights at the International Criminal Court in Judges as Guardians of Constitutionalism and Human Rights Hrsg Martin Scheinin Helle Krunke und Marina Aksenova Edward Elgar publishing 2016 S 281 305 The International Criminal Court and National Criminal Law The Systematic of Criminal Law Materials of the 2nd Russian congress on Criminal Law Hrsg Prof V S Komisarov 2007 Starptautiskas Kriminaltiesas izaicinajums nesodamiba un sis tiesas ietekme uz valstu arpolitiku Likums un Tiesibas 8 sejums nr 1 77 Janvaris 2006 Independence of the Judicial Power in Latvia Monitoring the EU Accession Process Independence of the Judicial Power The Open Society Institute 2001 67 107 Tiesu varas neatkariba Latvija Pirmsiestasanas procesa ES monitorings Tiesu varas neatkariba Zinojums Lettland 2001 Atvertas Sabiedribas Instituts 200l S 67 107 Where do we stand in the fights for accountability and against impunity for international crimes Vortrag auf dem International Nuremberg Principles Academy Forum 2017 nicht veroffentlicht Mezhdunarodnyj ugolovnyj sud Chast II Sudebn yj process No 4 12 2014 sud 53 Mezhdunarodnyj ugolovnyj sud princip komplementarnosti i globalizaciya ugolovnogo prava Nauchnye osnovy ugolovnogo prava i processy globalizacii Materialy V Rossijskogo kongressa ugolovnogo prava Arhivnaya kopiya ot 4 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konstitucionnoe obozrenie 2005 1 50 S 83 85 Weblinks BearbeitenKurzbiografie Usackas auf der Website der Rigas Juridiska augstskola englisch Biografie Usackas auf der Website des Internationalen Strafgerichtshofes Memento vom 8 September 2012 im Internet Archive englisch Lebenslauf englisch abgerufen am 4 Juni 2012 PDF 221 kB Einzelnachweise Bearbeiten Verfassungsgericht von Lettland Universitat Koln Peter Wilkitzki Universitat zu Lettland Memento vom 24 Juli 2017 im Internet Archive CICC Fragebogen fur Kandidaten zum Richteramt am Internationalen Strafgerichtshof PDF 42 kB Die Richter am Verfassungsgericht der Republik Lettland Official Website of the Latvian Constitutional Court Nomination of Anita Usacka to ICC PDF 48 kB Articles 36 and 41 of the Rome Statute of the International Criminal Court Memento des Originals vom 25 April 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www icc cpi int PDF 373 kB PDF S 17 22 PDF PDF PDF PDF PDF PDF nach S 95 Website der International Association of Women Judges Lewis amp Clark Law School Commencement Address 2006 Memento vom 30 September 2011 im Internet Archive Normdaten Person VIAF 305056216 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 22 April 2019 PersonendatenNAME Usacka AnitaKURZBESCHREIBUNG lettische Juristin Juraprofessorin und Richterin des Internationalen StrafgerichtshofsGEBURTSDATUM 26 April 1952GEBURTSORT Riga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anita Usacka amp oldid 239434196