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Als Angola Deutsche werden deutsche Familien bezeichnet die im 20 Jahrhundert in das damals noch von der Kolonialmacht Portugal regierte Angola auswanderten und dort vorwiegend Landwirtschaft betrieben Sie widmeten sich insbesondere dem Anbau von Kaffee und Sisal dem Holzbau sowie in Sud Angola auch der Viehzucht Die nach 1975 emigrierten Deutschen haben sich in der Interessengemeinschaft der Angola Deutschen IAD organisiert Geschichte BearbeitenNach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg wanderten deutsche Siedler aus den deutschen Kolonien meist in portugiesische Kolonien aus da die ubrigen Kolonialmachte Grossbritannien Frankreich und Belgien keine Deutschen aufnehmen wollten So kamen insbesondere Siedler aus dem benachbarten Deutsch Sudwestafrika nach Angola aber auch verarmte Landbesitzer Bauern und Adelige 1 aus Deutschland 2 Uber 1400 Deutsche wanderten von 1915 bis in die 1930er Jahre nach Angola aus oder liessen Plantagen durch Verwalter betreiben 3 Sie zahlten damit zu den grosseren und wirtschaftlich bedeutenderen auslandischen Gemeinden in der portugiesischen Kolonie Im vorherigen 19 Jahrhundert sind lediglich mehrere deutsche Forschungsreisende zu konstatieren 4 Fast alle 5 6 von ihnen verliessen nach der Unabhangigkeitserklarung Angolas 1975 und dem danach eskalierenden angolanischen Burgerkrieg das Land und gingen nach Sudwestafrika oder nach Deutschland nicht wenige wurden Opfer der Kampfe Die Landguter wurden zumeist enteignet oder verfielen im weiteren Verlauf des Burgerkriegs Zentrum der Angola Deutschen war vor allem Benguela wo es seinerzeit auch eine deutsche Schule gab Weitere Siedlungsschwerpunkte fanden sich neben Benguela auch in der Region rund um die Stadt Huambo Einzelne deutsche Familien leben auch heute noch oder wieder um die Kleinstadt Calulo in der Provinz Kwanza Sul sowie in der Hauptstadt Luanda 7 Literatur BearbeitenAngola in Melitta Sallai geborene von Wietersheim Von Muhrau nach Morawa Ein ungewohnliches Leben in Europa und Afrika Hrsg Koautoren Angela und Sebastian von Johnston 1 Auflage Warkoczynski amp Krawiec Morawa Strzegom 2006 S 75 82 ISBN 83 912415 4 8 Die Pflanzungen in Angola in Dedo Graf Schwerin v Krosigk und Dedo v Kerssenbrock Krosigk Hrsg 900 Jahre Krosigks Festschrift zur ersten urkundlichen Nennung der Familie im Jahre 1103 1 Auflage Selbstverlag der Familie Berlin und Schermbeck 2004 S 88 100 ISBN 978 3 00 014247 5 Einzelnachweise Bearbeiten Pr Gustav von Carolath Beuthen Fazenda de Luhanda Angola in Gothaischer Hofkalender Genealogisches Taschenbuch der Furstlichen Hauser 1929 III Abt A Uradel 166 Jg Justus Perthes Gotha 1928 S 343 vgl Vera Gartner Dritter Klasse nach Angola Abenteuerreise vor funfzig Jahren in ein vergessenes Land BoD Norderstedt 2019 ISBN 978 3 7494 5669 7 Wirtschaftskrise und Farmgrundung in Angola in Andreas Kitzing Das Leben eines markischen Junkers Hans Wichard von Rochow Stulpe 1898 1945 Verlag Thomas Marz Wahlsdorf 1998 S 89 ff ISBN 3 00 002916 8 Beatrix Heintze Deutsche Forschungsreisende in Angola Ethnographische Aneignungen zwischen Sklavenhandel Kolonialismus und Wissenschaft Lembeck Frankfurt 1999 zweite bearbeitete Auflage Lembeck Frankfurt 2007 online Peter Hannes Lehmann Gerd Heidemann Lieber lasse ich mich umbringen Eine deutsche Festung im Urwald Hrsg Stern Das Deutsche Magazin Band 1971 1 2 Nr F C8041C Gruner Jahr Hamburg 1971 01 03 S 14 f ISSN 0039 1239 vgl Freie Welt Hrsg Sepp Horlamus Berliner Verlag Berlin 1971 S 5 ISSN 0427 5217 Deutsche Farmer in Angola Das Vermachtnis Artikel vom 27 Juni 2012 der FAZ abgerufen am 3 Januar 2017 ISSN 0174 4909 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angola Deutsche amp oldid 238281470