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Angelika Merkelbach Pinck 18 Februar 1885 in Lemberg Lothringen 25 September 1972 ebenda war eine deutsch lothringische Regionalschriftstellerin und Volkskundlerin 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke in Auswahl 3 1 Ausstellung 3 2 Einspielungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren wurde Angelika Pinck 1885 in Lemberg im Bitscher Land als neuntes von dreizehn Kindern des katholischen Lemberger Postmeisters und Burgermeisters Nicolas Pinck Schon der Vater hatte lothringische Altertumer gesammelt Einen tiefen Zugang zum christlichen Glauben gewann Pinck durch ihre fruh verstorbene evangelische Mutter die ihr alte lothringische Kirchenlieder beibrachte Eine Schwester Pincks wurde Nonne zwei der Bruder darunter Louis Pinck wurden Priester Ihre Schulzeit verbrachte Pinck in einem Pensionat in Finstingen anschliessend absolvierte sie in Metz eine Ausbildung zur Lehrerin Wahrend dieser Zeit unterstutzte sie ihren Bruder Louis Pinck der in der Stadt Kaplan war bei der Sammlung von lothringischen Volkslieder und Erzahlungen An die 2000 Sagen 700 Sprichworter 100 Schwanke 50 Legenden und 120 Marchen wurden von den beiden Geschwistern zusammengetragen Von 1909 bis 1911 war Pinck Schulleiterin der Hoheren Madchenschule in Dillingen Saar 2 3 Nach mehreren beruflichen Stationen als Lehrerin zuletzt in Darmstadt heiratete sie den Frankfurter Fabrikanten Karl Merkelbach Inhaber der Schuhmaschinenherstellerfirma Merko Karl Merkelbach in Frankfurt Bockenheim Robert Mayer Strasse 52 mit dem sie zwei Sohne Norbert und Lothar hatte Karl Merkelbach finanzierte die Illustration von Louis Pincks Liedersammlungen Verklingende Weisen mit Zeichnungen des lothringischen Kunstlers Henri Bacher 1890 1934 Um 1930 als ihre Sohne Norbert und Lothar dem Kindesalter entwachsen waren konnte sich Merkelbach Pinck wieder der Sagenwelt Lothringens zuwenden Im Jahr 1936 veroffentlichte sie einen ersten Teil ihrer gesammelten Erzahlungen in den zwei Banden Lothringer erzahlen In den Kriegsjahren erschienen die Werke Lothringer Volksmarchen und Lothringer Meistube Merkelbach Pincks Erzahlungen basieren auf den Gesprachen in den Meistuben Lothringens wo einfache Dorfbewohner im Winter beim Spinnen Stricken Rauchen und Trinken zusammenfanden Sie meiten besuchten sich und erzahlten weiter was sie von den Eltern gehort hatten Im Zweiten Weltkrieg wurde Merkelbach Pinck ausgebombt und ihr Sohn Norbert starb als Soldat Sohn Lothar Merkelbach u a wohnhaft in Kilchberg Tubingen war 27 Jahre lang bis 1988 als Leiter der Tubinger Dienststelle des Landesdenkmalamtes Baden Wurttemberg tatig 4 Mit der Unterstutzung von Hermann Bickler erhielt sie bei Joseph Goebbels eine Audienz in der sie sich fur den von den Nationalsozialisten zum Tod verurteilten Pfarrer von Obergailbach Jean Seelig einsetzte und ihn somit vor der Hinrichtung rettete Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Tode ihres Mannes lehrte sie Deutsch in Bethune und initiierte 1953 fur in Lievin verbliebene deutsche Kriegsgefangene eine Seelsorgestelle in der sie bis 1964 wirkte In dieser Zeit publizierte sie mit Joseph Muller Blattau den 5 Band der Verklingenden Weisen Ihre letzten Jahre verbrachte sie bei ihrem Sohn Lothar in Wurmlingen Rottenburg Dort schrieb sie ihre Werke Volkserzahlungen aus Lothringen sowie Brauch und Sitte in Ostlothringen Merkelbach Pinck starb im Jahr 1972 im heimatlichen Lemberg und wurde in Bad Homburg vor der Hohe beerdigt 5 Die Privatbibliothek von Merkelbach Pinck befindet sich im Zentrum fur Populare Kultur und Musik der Universitat Freiburg i Br 6 Auszeichnungen BearbeitenBruder Grimm Plakette Kassel Willibald Pirckheimer Medaille Erwin von Steinbach Preis Pro Ecclesia et Pontifice verliehen von Johannes XXIII 5 Werke in Auswahl BearbeitenVerklingende Weisen Kassel 1926 1962 Band 1 Lothringer Verlags und Hilfsverein Metz 1926 Nachdruck Barenreiter Verlag Kassel 1962 Band 2 Schriften der Elsassisch Lothringisch Wissenschaftlichen Gesellschaft zu Strassburg Lothringer Verlags und Hilfsverein Metz 1928 Nachdruck Barenreiter Verlag Kassel 1963 Band 3 Lothringer Verlags und Hilfsverein Metz 1933 Nachdruck Barenreiter Verlag Kassel 1963 Band 4 Lothringer Verlags und Hilfsverein Metz 1939 Nachdruck Barenreiter Verlag Kassel 1962 Band 5 hrsg von Angelika Merkelbach Pinck und Josef Muller Blattau Band 5 Barenreiter Verlag Kassel 1962 Lothringer erzahlen Saarbrucken 1936 Aus der Lothringer Meistube Sagen Schwanke Legenden Bauerngeschichten Redensarten Sprichworter Kassel 1943 Lothringer Marchen Frankfurt Main 1936 Der Wolf und die Prinzessin Krailling vor Munchen 1939 Volkssagen aus Lothringen Krailling vor Munchen 1940 Mutterlichkeit Dulmen 1940 Wildjagersagen aus Lothringen Kassel 1942 Volksmarchen aus Lothringen Krailling vor Munchen 1943 Deutsche Volksmarchen Kassel 1947 Die Schatztruhe Freiburg Breisgau 1953 Lothringer Volksmarchen Dusseldorf 1961 Brauch und Sitte in Ostlothringen Frankfurt Main 1968 Ausstellung Bearbeiten Literaturarchiv Saar Lor Lux Elsass Angelika Merkelbach Pinck Schriftstellerin und Volkskundlerin In der Literaturgeschichte der franzosisch deutschen Grenzregionen hat Angelika Merkelbach Pinck 1885 bis 1972 einen festen Platz als Sammlerin von Sagen Marchen und Legenden aus Lothringen Neun Jahre lang bereiste sie die Gegend vom Fusse der Vogesen bis zum Rande Luxemburgs von der Saarpfalz bis zur franzosischen Grenze hin und schrieb auf was ihr die Alten in der Meistube der Spinnstube erzahlten Die Heimat Kulturraum der Legenden und Sagen war das zentrale Thema ihres Lebens und Werkes ebenso wie der lothringische Dialekt in dem Angelika Merkelbach Pinck die Marchen und Sagen niederschrieb wie es ihr von jung und alt erzahlt wurde Die Situation Lothringens als politischer Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland beschaftigte die Autorin ebenfalls Sie setzte sich fur eine friedliche Verstandigung ein reflektierte aber auch die Problematik der Sprachgrenze und den damit einhergehenden Identitatskonflikt Die Ausstellung die von der Germanistin Daniela Himbert kuratiert worden ist zeigt Dokumente und Photographien aus den Sammlungen des Literaturarchivs Saar Lor Lux Elsass Die Ausstellung wurde am 19 Januar um 18 30 Uhr eroffnet und war bis zum 13 April 2017 zu sehen Einspielungen Bearbeiten Klaus Fischbach Verklingende Weisen Lothringische Volkslieder aus der Sammlung Louis Pinck Trierer Domchor Madrigalchor Klaus Fischbach Mit Instrumentalsolisten des Saarlandischen Rundfunks und des Staatstheaters Saarbrucken Elisabeth Hoffmann Petra Koster Thomas Reichert Gesang Klaus Ewald Fischbach Klavier Doppel CD 1999 Literatur BearbeitenWolfgang Freund Volk Reich und Westgrenze Deutschtumswissenschaft und Politik in der Pfalz im Saarland und im annektierten Lothringen 1925 1945 Veroffentlichung der Kommission fur Saarlandische Landesgeschichte und Volksforschung Band 39 Saarbrucken 2006 S 410 415 Reinhard Frost Merkelbach Pinck Angelika In Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 39 Rudolf Lang Die lothringische Volkserzahlung bei Angelika Merkelbach Pinck Zur Zielsetzung und Methode ihrer Sammelarbeit Saarheimat 15 Jahrgang 4 5 1971 S 96 100 Karl Heinz Langstroff Lothringer Volksart Untersuchung zur deutsch lothringischen Volkserzahlung an Hand der Sammlungen von Angelika Merkelbach Pinck Elwert Verlag Marburg 1953 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Angelika Merkelbach Pinck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Angelika Merkelbach Pinck auf culture bilinguisme lorraine org Merkelbach Pinck Angelika Hessische Biografie Stand 18 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Merkelbach Pinck Angelika im Frankfurter PersonenlexikonEinzelnachweise Bearbeiten Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 100 Jahre Gymnasium Dillingen 1902 2002 Festschrift des Albert Schweitzer Gymnasiums Gymnasium des Landkreises Saarlouis hrsg v Albert Schweitzer Gymnasium Dillingen 2002 S 74 Aloys Lehnert Geschichte der Stadt Dillingen Saar Dillingen Saar 1968 S 378 380 http journals ub uni heidelberg de index php nbdpfbw article viewFile 13719 7562 abgerufen am 30 Oktober 2015 a b Angelika Merkelbach Pinck auf culture bilinguisme lorraine org Dagmar Jank Bibliotheken von Frauen ein Lexikon Harrassowitz Wiesbaden 2019 Beitrage zum Buch und Bibliothekswesen 64 ISBN 9783447112000 S 132 Normdaten Person GND 137341121 lobid OGND AKS LCCN n83180416 VIAF 111566395 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merkelbach Pinck AngelikaALTERNATIVNAMEN Pinck Angelika Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche VolkskundlerinGEBURTSDATUM 18 Februar 1885GEBURTSORT LembergSTERBEDATUM 25 September 1972STERBEORT Lemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angelika Merkelbach Pinck amp oldid 225495385