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Angela Maria Autsch geboren als Maria Cacilia Autsch Ordensname Angela Maria vom Heiligsten Herzen Jesu 26 Marz 1900 in Rollecken bei Attendorn 23 Dezember 1944 im KZ Auschwitz Birkenau war eine deutsche Nonne des Trinitarierordens Sie wurde wahrend der Zeit des Nationalsozialismus als politischer Haftling inhaftiert Wegen ihrer Hilfsbereitschaft und tiefen Religiositat wurde sie von Mitgefangenen auch als Engel von Auschwitz bezeichnet Sr Angela Maria Autsch Foto vom 26 Marz 1942 Tag des Eintreffens in Auschwitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ordenseintritt 1 2 Widerstand und Inhaftierung in Ravensbruck 1 3 Verlegung nach Auschwitz 2 Seligsprechungsverfahren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ordenseintritt Bearbeiten Maria Cacilia wurde als funftes von sieben Kindern der Eheleute August und Amalie Autsch geboren Ihr Vater arbeitete als Maschinist in einem nahe gelegenen Steinbruch Zwei Tage nach ihrer Geburt wurde sie in der St Martin Kirche in Dunschede getauft und am 12 September 1913 in der Pfarrkirche zu Schonholthausen durch den Herrn Bischof Dr Carl Joseph Schulte Bischof von Paderborn gefirmt Sie wuchs in Bamenohl auf Im Alter von 15 Jahren begann sie als Kindermadchen zu arbeiten bevor sie im selben Jahr im Modegeschaft Bischoff amp Brogger in Finnentrop den Beruf der Verkauferin erlernte Als ihre Familie 1918 nach Heinsberg zog mietete sie sich ein Zimmer in Finnentrop um weiter in dem Textilgeschaft arbeiten zu konnen 1 Nachdem sich ihr Verlobter 1930 erhangte musste sie den Ort verlassen und zog ebenfalls nach Heinsberg wo sie in Kontakt mit dem Trinitarierorden kam und um Aufnahme bei den Trinitarierinnen bat 1933 begann ihr Postulat im Tiroler Kloster des Ordens Motz einer Tochtergrundung der Trinitarierinnen von Valencia Am 4 Juli 1934 wurde Angela Autsch eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Angela Maria vom heiligsten Herzen Jesu 1938 legte sie ihre ewigen Gelubde ab Widerstand und Inhaftierung in Ravensbruck Bearbeiten Nach ihrer Machtergreifung in Osterreich versuchten die Nationalsozialisten das Motzer Kloster zu beschlagnahmen Angela Autsch rettete das Kloster indem sie juristisch argumentierte das Tiroler Kloster sei spanisches Eigentum Sie kontaktierte den spanischen Konsul in Wien was schliesslich dazu fuhrte dass die Nationalsozialisten von der Enteignung des Konvents absahen Diese Aktivitaten lenkten die Aufmerksamkeit der Gestapo auf Angela Autsch der unmittelbare Grund fur ihre Verhaftung waren dann kritische Bemerkungen uber Hitler Unter anderem bezeichnete sie Hitler als ein Ungluck fur Europa und nannte ihn in ihrem Tagebuch eine Geissel Europas Aufgrund einer anonymen Denunziation wurde Sr Angela vom Ortsgruppenleiter von Motz angezeigt Wegen Fuhrerbeleidigung und Wehrkraftzersetzung wurde sie am 12 August 1940 von der Gestapo verhaftet und in das Innsbrucker Gefangnis gebracht Nachdem man ihr Tagebuch gelesen hatte wurde sie nach Rosenheim uberstellt und am 29 August 1940 ohne Gerichtsverhandlung in das Konzentrationslager Ravensbruck deportiert Sie erhielt die Haftlingsnummer 4651 und musste den roten Winkel der politischen Gefangenen tragen Zunachst musste sie schwere korperliche Bauarbeiten leisten nach wenigen Wochen wurde sie ins Krankenrevier versetzt wo sie bei der Pflege von Wochnerinnen in der Waschekammer und als Kochin eingesetzt wurde Dies nutzte sie auch dazu heimlich Medikamente und Seife an Mitgefangene weiterzugeben Verlegung nach Auschwitz Bearbeiten Am 26 Marz 1942 wurde Schwester Angela gemeinsam mit einem Transport von etwa tausend Gefangenen die fur den Aufbau eines Frauenlagers vorgesehen waren ins KZ Auschwitz uberstellt Sie bekam die Haftlingsnummer 512 Am 16 August 1942 kam sie nach Auschwitz Birkenau wo man sie der Krankenabteilung zuteilte Im Oktober erkrankte sie an Flecktyphus von dem sie sich nicht mehr ganzlich erholte Am 15 Mai 1943 wurde sie schliesslich in das SS Lazarett des Lagers versetzt Nach uber vier Jahren Lagerhaft starb sie am 23 Dezember 1944 nach einem Bombenangriff der Alliierten an einem Granatsplitter der sie in die Lunge traf 2 Seligsprechungsverfahren BearbeitenDie Geschichte der Ordensfrau und ihrer aufopferungsvollen Hilfsbereitschaft gegenuber anderen Gefangenen wurde insbesondere durch die judisch slowakische Arztin Margita Schwalbova und von anderen Haftlingen uberliefert die Auschwitz uberlebten Die rund 100 Briefe in denen Schwester Angela ihren tiefen Glauben wahrend ihrer Haftzeit bezeugte sind erhalten geblieben Gemeinsam mit den Aussagen ihrer Mithaftlinge waren diese Briefe der Anlass fur das Erzbistum Wien am 8 Marz 1990 den Seligsprechungsprozess einzuleiten Das diozesane Verfahren wurde 1996 abgeschlossen und die Unterlagen der Kongregation fur die Selig und Heiligsprechungsprozesse vorgelegt Am 19 Mai 2018 erkannte ihr Papst Franziskus den heroischen Tugendgrad zu 3 Literatur BearbeitenAnnemarie Regensburger Angela Autsch Der Engel von Auschwitz Eine literarische Biografie Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 2019 ISBN 978 3 7022 3812 4 Manfred Scheuer Kraft zum Widerstand Glaubenszeugen im Nationalsozialismus Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 2017 ISBN 978 3 7022 3632 8 S 113 117 Peter Burger Sauerlandische Lebenszeugen Friedensarbeiter Antifaschisten und Martyrer des kurkolnischen Sauerlandes Zweiter Band Norderstedt 2018 S 51 74 ISBN 978 3 7460 9683 4 Michaela Sohn Kronthaler Autsch Angela In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 2 uberarbeitete Auflage nur online Gaston Velez de Mendizabal Verzehrendes Feuer Sr Angela Maria Autsch der Engel von Auschwitz Maria Roggendorf 1997 Hermann Multhaupt Engel NR 512 Schwester Angela Autsch Ein Stuck Himmel in Auschwitz Bergmoser Holler Verlag Aachen 1989 Ekkart Sauser Autsch Angela In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 730 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Paul Tigges Die Nonne von Auschwitz Monnig Iserlohn 1992 Horst Peter Wolff Autsch Maria Cacilia In Horst Peter Wolff Hrsg Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte Who was who in nursing history Band 3 Urban amp Fischer 2001 ISBN 3 437 26671 3 S 17 18Weblinks BearbeitenKurzbiographie von Karin Nusko Universitat Wien mit weiteren Literaturangaben abgerufen am 1 Mai 2007 Schwester Maria Angela Maria Cacilia Autsch Virtuelles Denkmal Gerechte der PflegeEinzelnachweise Bearbeiten Meinolf Luttecke Der Biograph der Ordensschwester Westfalenpost 5 Juni 2018 abgerufen am 20 September 2020 deutsch http www univie ac at biografiA daten text bio autsch htm Promulgazione di Decreti della Congregazione delle Cause dei Santi In Tagliches Bulletin Presseamt des Heiligen Stuhls 21 Mai 2018 abgerufen am 25 Mai 2018 italienisch Normdaten Person GND 119102722 lobid OGND AKS LCCN n97099348 VIAF 814510 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Autsch Angela MariaALTERNATIVNAMEN Angela Maria von heiligsten Herzen Jesu Autsch Maria CaciliaKURZBESCHREIBUNG deutsche NonneGEBURTSDATUM 26 Marz 1900GEBURTSORT AttendornSTERBEDATUM 23 Dezember 1944STERBEORT KZ Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angela Maria Autsch amp oldid 229908751