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Andrea Alciato auch Andrea Alciati lat Andreas Alciatus 8 Mai 1492 in Alzate Brianza in der Nahe des Comer Sees 12 Januar 1550 in Pavia war ein italienischer Jurist und Humanist Andrea Alciato Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Emblematum liber 3 Moderne Editionen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlciato studierte an den Universitaten in Mailand Pavia und Bologna Jura und die klassischen Sprachen Am 18 Marz 1516 erhielt er in Ferrara den Titel eines Doktor beider Rechte obwohl er dort nicht studiert hatte Danach arbeitete er als Advokat in Mailand Ab 1518 war er Professor der Rechtswissenschaft in Avignon Diese Stelle gab er aber bereits 1522 wegen Honorarstreitigkeiten wieder auf Zwischen 1522 und 1527 lebte er wieder als Advokat in Mailand als die Stadt nacheinander von franzosischen und spanischen Truppen besetzt und von der Pest heimgesucht wurde Alciato beschaftigte sich damals mit historischen und humanistischen Studien So ubersetzte er griechische Autoren wie Aristophanes und er begann mit seinen Epigrammen die er spater in seinem beruhmten Emblembuch verwendete 1527 kehrte er wieder als Professor nach Avignon zuruck wobei er eine Gehaltskurzung akzeptierte 1529 ubernahm er auf Einladung von Franz I eine Professorenstelle in Bourges wo er bis 1533 lehrte Zu seinen Schulern zahlte Jean Calvin 1530 wurden seine Werke De verborum significatione und Commentarii ad rescripta principum in Lyon gedruckt 1533 kehrte er nach Italien zuruck und wirkte als Professor in Pavia 1533 37 1541 43 1546 50 Bologna 1537 41 und in Ferrara 1543 46 am Hof des Herzogs Ercole d Este Andrea Alciato starb 1550 in Pavia Emblematum liber Bearbeiten nbsp Emblem Potentissimus affectus amor Augsburg 1531 Das bekannteste Werk Alciatos ist der Emblematum liber dessen Erstauflage 1531 von Heinrich Steyner in Augsburg hergestellt wurde Schon Jahre zuvor hatte Alciato eine Sammlung griechischer Epigramme Anthologia epigrammatum Graecorum ins Lateinische ubersetzt und 1529 in Basel auch drucken lassen Jedes Epigramm erhielt eine kurze Uberschrift die lehrhafte Essenz des poetischen Textes Ein bekannter Gelehrter der deutsche Humanist Konrad Peutinger 1465 1547 veranlasste die Augsburger Ausgabe fur die Alciatos Texte verwendet wurden Nach Zeichnungen des Augsburger Kunstlers Jorg Breu d A entstanden die Holzschnitte fur das Buch hergestellt vermutlich von Hans Schaufelin sein Monogramm findet sich in einer zweiten Augsburger Ausgabe von 1531 Damit war die neue bald europaweit erfolgreiche Form des Emblems gefunden bestehend aus drei Teilen Uberschrift Bild und poetischer Text Lemma Icon und Epigramm Andrea Alciato war an der Entstehung der Erstausgabe offenbar nicht unmittelbar beteiligt In der von ihm autorisierten Pariser Fassung von 1534 ausserte er sich sehr kritisch zu der fruheren Edition die verschiedene handwerkliche und editorische Fehler aufwies 1 Der grosse Erfolg des Buches veranlasste Alciato zu einer neuen sorgfaltig bearbeiteten Ausgabe mit jetzt 113 statt vorher 104 Emblemen die unter seinem Namen 1534 bei Christian Wechel in Paris herauskam die dritte Ausgabe von 1542 enthielt zwei weitere Epigramme Die von Aldus Manutius dem Jungeren in Venedig herausgebrachte Fassung von 1546 war um 84 weitere Embleme erganzt Die folgende Ausgabe wurde in Frankreich von Guillaume Rouille herausgebracht Diese war die Grundlage fur weitere Nachdrucke und fur Ausgaben in lateinischer italienischer spanischer franzosischer und englischer Sprache Als definitive Ausgabe kann die 1550 im Todesjahr Alciatos in Lyon veroffentlichte gelten Diese enthalt samtliche von Alciato selbst stammenden Embleme die alle illustriert sind Alciatos Emblembuch war fur Kunstler und Auftraggeber von der Renaissance bis ins Barock eine ergiebige ikonografische Quelle nbsp Titelseite 1531 nbsp Doppelseite 1531 nbsp Emblem In Astrologos 1531 nbsp Emblem Ex bello pax 1531 nbsp Emblem Foedera 1534 nbsp Emblem Mentem non formam 1531 nbsp Emblem Nec verbo nec facto 1531 nbsp Emblem Qui alta contemplan 1531 nbsp De ponderibus et mensuris 1532 nbsp In Digestorum titulos aliquot commentaria 1560Moderne Editionen BearbeitenGian Luigi Barni Hrsg Le lettere di Andrea Alciato giureconsulto Le Monnier Florenz 1953 Literatur BearbeitenRoberto Abbondanza ALCIATO Alciati Andrea In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 2 Albicante Ammannati Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1960 Emblematik In Harald Olbrich Gerhard Strauss Hrsg Lexikon der Kunst E A Seemann Leipzig 2004 1987 1994 ISBN 3 86502 084 4 Bd 2 S 317 Frank Buttner Andrea Gottdank Einfuhrung in die Ikonographie Wege zur Deutung von Bildinhalten C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 53579 6 S 137 ff Giuseppe Cuscito Andrea Alciato In Stefan Heid Martin Dennert Hrsg Personenlexikon zur Christlichen Archaologie Forscher und Personlichkeiten vom 16 bis zum 21 Jahrhundert Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2620 0 Bd 1 S 58 f William S Heckscher Karl August Wirth Emblem Emblembuch in Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Band 5 1959 Sp 85 228 Arthur Henkel Albrecht Schone Emblemata Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI und XVII Jahrhunderts Metzler Stuttgart 1967 u o Taschenausgabe 1996 ISBN 3 476 01502 5 Anne Rolet Stephane Rolet Hrsg Andre Alciat 1492 1550 un humaniste au confluent des savoirs dans l Europe de la Renaissance Etudes Renaissantes Turnhout 2013 ISBN 9782503550213 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andrea Alciato Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Andrea Alciato im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Andrea Alciato in der Deutschen Digitalen Bibliothek Veroffentlichungen zu Alciato im RI Opac Alciato at Glasgow Glasgow University Emblem Website Lebensskizze in englischer Sprache And Alciati Libellus De Ponderibus Et mensuris Haganoae 1530 Online Ausgabe der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Emblemata Lateinischer Text 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