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Das Andlausche Haus auch Palais Andlaw war ein Bauwerk in der Herrenstrasse von Freiburg im Breisgau das wahrend des Zweiten Weltkriegs beim Luftangriff vom 27 November 1944 zerstort wurde In den Jahren 2018 bis 2020 wurde es in Anlehnung an das fruhere Gebaude jedoch in neuem Stil unter Verwendung weniger alter Teile wieder aufgebaut Eroffneter Neubau des Andlauschen Hauses mit Munsterspiegelung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wiederaufbau 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis zum Jahre 1775 bzw 1787 hatte ein Freiherr von Pfirt das Haus Herrenstrasse 31 Zum Baldrecht in seinen Besitz gebracht ebenso die funf Hauser Zur vorderen Wolfsgrube Zur hinteren Wolfsgrube Zur Wilersburg Zum Olberg und Zum Cipressenbaum 1 Nach Planen von Baumeister Johannes Wirth wurde auf oder aus den funf Hausern im Jahre 1787 ein Wohngebaude fur einen Freiherrn von Pfirt errichtet Ab 11 Dezember 1813 nutzte der osterreichische Feldmarschall Karl zu Schwarzenberg das Gebaude wahrend der Vorbereitung zum Frankreichfeldzug der Allianz gegen Napoleon als Quartier Zu seinem Hauptquartier gehorten die Militarbevollmachtigten der Verbundeten wie etwa der wurttembergische Generalmajor und Generalquartiermeister Karl August Neusser 2 Nachdem Freiherr Johann Nepomuk von Pfirt am 24 September 1818 kinderlos in Freiburg verstorben war 3 gelangte das Gebaude das inzwischen die Nummer 375 trug 1 bis zum Jahr 1820 an Graf Hubert von Andlaw Homburg 1774 1856 den Sohn der Schwester Johann Nepomuks Maria Karoline Salome Walburga von Pfirt 1743 1808 4 3 5 6 nbsp Eingangsteile die wiederverwendet wurden s o nbsp Brunnensaule vom Andlauschen Haus am heutigen Standort in HerdernIm Jahr 1925 erwarb der Seminarfond des 1821 entstandenen Erzbistums Freiburg das Haus fur 125 000 Mark und ist seitdem Eigentumer des Grundstucks Beim alliierten Bombenangriff vom 27 November 1944 auf Freiburg wurde das Andlausche Haus vollstandig zerstort Der Schutt fiel in den zweigeschossigen Keller Noch in den 1960er Jahren stand die Ruine bis die noch vorhandenen Architekturfragmente in die Grube gelegt und mit Kies bedeckt wurden 7 Spater asphaltierte man das Gelande eines der letzten Trummergrundstucke der Freiburger Innenstadt und nutzte es als Parkplatz fur die Besucher des angrenzenden Priesterseminars Collegium Borromaeum sowie fur die Bediensteten des Erzbischoflichen Ordinariates Die Reste der Kellerfensterumrandungen und einer Turschwelle wurden hierbei in eine Begrenzungsmauer integriert 8 Lediglich eine Brunnensaule aus rotem Sandstein die das Wappen der Freiherren von Pfirt sowie die Jahreszahl 1755 tragt uberstand den Bombenangriff unversehrt Sie befindet sich heute im Hof der Fachschule fur Sozialpadagogik der Erzdiozese an der Handelstrasse in Herdern Die Wasserrohre der barocken Saule wird von geschmiedeten Stutzen gehalten Anstelle des niedrigen Wasserbeckens in das ihr Wasser heute fliesst gehorte ursprunglich ein Brunnentrog dazu 9 Wiederaufbau BearbeitenAm 17 April 2013 stellten Vertreter des Bauamtes der Erzdiozese sowie der Stadt Freiburg ihre Plane zum Wiederaufbau des Hauses vor In einer ungefahr zweijahrigen Bauzeit sollten das Baufeld erkundet und die archaologischen Befunde im Boden gesichert werden bevor das Haus mit Raumen fur Begegnungen im Erdgeschoss und zusatzlichem Wohnraum in den daruberliegenden Stockwerken zur Verfugung stehen wurde Die Kosten wurden auf rund vier Millionen Euro geschatzt 7 Ende September 2013 begann die Erkundung des Baufeldes mit dem Aufreissen der Asphaltdecke um an die darunterliegenden Teile zu gelangen Es gab Hoffnungen die Fundamente sowie die kiesbedeckten Teile des Bauwerkes wiederverwenden zu konnen 7 Es wurden jedoch nur wenige Fragmente aus dem originalen Haus gefunden darunter ein Teil des zerbrochenen Sandsteinportals 10 Nachdem sich der Kirchensteuer Ausschuss der Erzdiozese gegen das Bauprojekt ausgesprochen hatte erklarte das Ordinariat Ende November 2013 vorerst auf den Wiederaufbau zu verzichten 10 Vertreter der Erzdiozese vermuteten dahinter die Befurchtungen des Ausschusses eine ahnliche Diskussion zu entfachen wie es sie 2013 um den Limburger Bischof Franz Peter Tebartz van Elst und das Diozesane Zentrum Sankt Nikolaus gegeben hatte 10 Aus den geplanten 3 8 Millionen Euro fur den Wiederaufbau war bereits ein Kostendeckel von 4 9 Millionen Euro geworden 10 Im Dezember 2015 gab die Diozese bekannt es werde nun doch gebaut Die Planungen gingen weiter Fur den Neubau waren 6 5 Millionen Euro aus Kirchensteuern veranschlagt 11 Dann wurde der Entwurf dem Freiburger Gestaltungsbeirat vorgestellt 12 Im Dezember 2017 wurden die Wande der Baugrube gesichert und im Januar 2018 begannen die Aushubarbeiten Ende 2019 sollte der Bau fertig sein 13 Am 18 Mai 2020 eroffnete hier der c punkt Munsterforum der bisher gegenuber neben dem Munsterladen in der Alten Munsterbauhutte war als okumenische Begegnungsstatte Ein integratives Cafe ist angeschlossen und wurde aufgrund der Covid 19 Pandemie erst im September 2021 eroffnet 14 15 nbsp Eingangsportal nbsp KellerteileWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Andlausches Haus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zukunftsinvestition in Geschichte und Denkmalpflege erzbistum freiburg de abgerufen am 15 Dezember 2013 Website des c punktesLiteratur BearbeitenHartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale deutscher Architektur Band 2 Sud Wachholtz Neumunster 1988 ISBN 3 529 02685 9 S 1131 Einzelnachweise Bearbeiten a b Hermann Flamm Geschichtliche Ortsbeschreibung der Stadt Freiburg i Br Band II Hauserstand Friedrich Wagner Freiburg im Breisgau 1903 S 102 f Albert Pfister Aus dem Lager der Verbundeten Stuttgart Leipzig 1897 S 55 Leo Ignaz von Stadlinger Geschichte des wurttembergischen Kriegswesens von der fruhesten bis zur neuesten Zeit Hofbuchdruckerei Zu Guttenberg Stuttgart 1856 S 667 Volltext in der Google Buchsuche a b Armin Roether L 4 Nr 1 Freiherren von Pfirt freiburg de 31 August 1992 abgerufen am 15 Dezember 2013 Freyburger Address Kalender auf das Schalt Jahr 1820 Freiburg im Breisgau 1820 S 147 abgerufen am 16 Dezember 2013 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 1 Winter Heidelberg 1898 S 82 Online Version Genealogy File Hubert von Andlaw Homburg 28 Nov 1774 27 Jul 1856 Memento vom 16 Dezember 2013 imInternet Archive royalblood co uk abgerufen am 16 Dezember 2013 a b c Simone Hohl Freiburg Archaologen auf Spuren eines historischen Kellers suedkurier de 25 September 2013 abgerufen am 15 Dezember 2013 Wie eine normale moderne alte Stadt Badische Zeitung 29 November 2005 abgerufen am 22 Dezember 2013 Rosemarie Beck Roland Meinig Brunnen in Freiburg Rombach Freiburg im Breisgau 1991 ISBN 3 7930 0550 X S 92 a b c d Joachim Roderer Freiburg Bistum stoppt Millionenprojekt in Altstadt suedkurier de 29 November 2013 abgerufen am 16 Dezember 2013 Frank Zimmermann Freiburg Wiederaufbau Andlau sches Haus Katholische Kirche bebaut Trummergrundstuck in der Altstadt Badische 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