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Die Amts Apotheke Usingen bis 1866 Amtsapotheke Usingen 1 ist eine 1680 gegrundete Apotheke in Usingen Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Amts Apotheke Usingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Apotheke wurde 1680 gegrundet Im Januar 1681 bewarb sich der Apothekergeselle Johann Philipp Viselius 2 um die Stelle des Provisors der Apotheke Er galt als streitsuchtig und stritt sich mit jedermann Der physikus ordinarius also der oberste Mediziner im Furstentum Nassau Usingen Johann Henrich Flick der die Aufsicht uber die Apotheke fuhrte kritisiere mehrfach den Zustand der Apotheke als jammerlich So kritisierte er dass Viselius die Ausgabe der Arzneimittel seiner Frau uberliess wenn er auf dem Feld tatig war das Apotheker Nebenerwerbslandwirte waren war in der Zeit vielfache Praxis Vor allem aber hielte er sich nicht an die arztlichen Rezepte 1702 liess der Landesherr daher die Apotheke schliessen und berief den Apotheker Johann Nikolaus Heydenreich aus Sachsen als neuen Apotheker Dieser heiratete die Tochter von Viselius und ubernahm die Apotheke in der Neustadt Der neue Apotheker stand im Wettbewerb mit den ortsansassigen Kramern Badern und Kurpfuschern die ebenfalls Heilmittel ausgaben Verscharft wurde dies dadurch dass auch sein Schwiegervater Viselius bis zu seinem Tod 1717 weiterhin wenn auch ohne Genehmigung Heilmittel verkaufte In einer Anweisung des Fursten Walrad an alle Amtspersonen wurde geregelt in aller Harte gegen in und auslandische Schwindler vorzugehen In der Folge wurde gegen eine Vielzahl von Quacksalbern Massnahmen ergriffen So wurde am 2 Januar 1706 der furstlichen Kanzlei mitgeteilt in Eschbach die falschen nichtsnutzigen Arzneyen des Johann Jakob Born und dessen Bucher mit Zauberspruchen beschlagnahmt Am 31 Dezember 1735 starb Apotheker Heydenreich Dessen Witwe Maria Margaretha Heydenreich beauftragte Georg Konrad Blum als Provisor 1748 verkauften die Erben Heydenreichs die Apotheke Der Kaufer war Johannes Reich der Amts und Stadtmedikus der Kauf wurde am 10 September 1748 durch den Fursten Carl bestatigt Da Reich zum einen kein Apotheker war und zum anderen als Aufsichtsbehorde nicht gleichzeitig die Apotheke fuhren durfte blieb der Provisor Friedrich Siegfried Wustein als Apotheker in seiner Funktion 1753 nach dem Tod von Reich erwarb Wustein die Apotheke von dessen Erben 1765 erwarb der Apotheker Heinrich Wilhelm Ulrici aus Wiesbaden die Apotheke von Wustein und erhielt das Privileg von Furst Carl Nachdem Ulrici 1788 gestorben war kam die Apotheke unter Verwaltung da er neben der Witwe einen geistesschwachen Sohn hinterliess Die Apotheke verkam und wurde 1808 auf 8 Jahre an den Apotheker Franz Aust aus Bruchsal fur eine Jahrespacht von 582 Gulden verpachtet Nachdem Aust die Apotheke in Dillenburg erworben hatte liess er die Usinger Apotheke von einem Provisor versehen 1812 erwarb der Apotheker Louis de Beauclaire die Apotheke Gemass 4 Abs 7 des Medizinalediktes von 1818 sollte je Amt eine Apotheke am Amtsort eroffnet werden und alle anderen Apotheken geschlossen werden Die Apotheke zu Usingen wurde dadurch zur Amtsapotheke fur das Amt Usingen Ab 1838 betrieb Beauclaire eine Zweigapotheke in Brandoberndorf nbsp Grab der Apothekerfamilie Lotze auf dem Usinger Friedhof1845 starb Beauclaire und seine Witwe verkaufte die beiden Apotheke 1847 an den Apotheker Kayser aus Kirberg Dieser hatte finanzielle Probleme und musste 1857 an den Apotheker Rudolf Lotze aus Driedorf verkaufen Kayer wurde Provisor in der Zweigapotheke in Brandoberndorf Der letzte Usinger Amtsapotheker Rudolf Lotze starb 1887 Seit 1866 gehorte Usingen zu Preussen Die Apotheke behielt ihren Namen die rechtliche Stellung als Amtsapotheke endete jedoch Bis mindestens 1918 blieb die Apotheke im Besitz der Familie Lotze Apotheker waren Adolf Lotze 1859 1930 und Rudolf Lotze 1898 1971 und Manfred Brehm 1921 Der heutige Inhaber ist Rudolf Brehm Gebaude BearbeitenDie Amtsapotheke ist Teil des Gebaudeensembles des Marktplatzes und hat die Adresse Marktplatz 19 Das Gebaude ist durch seine Ecklage zur Neutorstrasse heute Bundesstrasse 275 ein wichtiges Strukturelement des Marktplatzes Die Platzanlage plante nach dem Stadtbrand von Usingen 1692 Johann Emmerich Kuntzel der Usingen aber 1698 verliess Die Bauten selbst wurden durch Benedikt Burtscher umgesetzt Das Haus Marktplatz 19 ist Teil eines Doppelhauses mit den Hausnummern 17 19 Die beiden Hauser verfugen uber eine einheitliche Fassade Die Fassaden beider Hauser sind jeweils bezuglich der Mittelachse symmetrisch Das Format der Fenster und die Zwerchhauser sind Erganzungen des 19 Jahrhunderts Seit 1957 wurde das Haus als Amtsapotheke genutzt Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmaler in UsingenLiteratur BearbeitenErnst Georg Steinmetz Geschichte der Amtsapotheke zu Usingen 1857 1957 Neu bearbeitet von Karl Heinz Schneider Hans Werner Kothe Das Gesundheitswesen im Amt Usingen im 17 und 19 Jahrhundert In Nassauische Annalen Jahrbuch des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Band 117 S 215 ff August Pfeiffer Die Apothekenverhaltnisse im vormaligen Herzogtum Nassau In Nassauische Annalen Band 44 S 69 ff die Apotheke Brandoberndorf wird auf Seite 71 72 und die in Usingen auf Seite 100 101 beschrieben Eva Rowedder Hochtaunuskreis Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Konrad Theiss Verlag Darmstadt 2013 ISBN 978 3 8062 2905 9 S 600 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amtsapotheke Usingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ev Kirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise Bearbeiten E G Steinmetz Geschichte der Amts Apotheke zu Usingen 1680 1980 S 27 A Pfeiffer legt Wert auf die Schreibung Vieselius50 335517 8 533154 Koordinaten 50 20 7 9 N 8 31 59 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amts Apotheke Usingen amp oldid 235188554