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Amelie Clara Minna Mathilde Du Vinage geb von Skopnik 15 Mai 1877 in Glogau 8 Mai 1968 in Berlin war eine deutsche Medizinerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 WeblinkLeben und Tatigkeit BearbeitenDu Vinage wurde als Amelie von Skopnik Tochter des Hauptmanns Ernst von Skopnik 1840 1878 und seiner Frau Auguste geb Fritsch 1847 1880 geboren Sie hatte eine Schwester Elsa 1876 und einen Bruder Ernst Albrecht Leopold Emil 1878 In ihrer Kindheit besuchte sie das Konigliche Luisenstift in Potsdam Nach dem fruhen Tod ihrer Eltern zog von Skopnik 1897 zusammen mit der Familie ihres Onkels von Schlesien nach Berlin Dort besuchte sie ab 1898 auf Ermunterung ihrer der Frauenbewegung nahestehenden Tante Regula Frisch die von der Frauenrechtlerin Helene Lange angebotenen Gymnasialkurse fur junge Frauen zur Vorbereitung auf das Abitur Diese auf vier Jahre angelegten Kurse beendete sie 1900 nach zwei Jahren vorzeitig um die Zeit bis zum Abitur zu verkurzen und schrieb sich stattdessen bei einer Presse ein Schliesslich bestand sie das Abitur am 6 September 1901 am Gymnasium im schlesischen Schweidnitz Aufgrund einer schweren Erkrankung die eine Operation zur Folge hatte konnte von Skopnik nicht sofort das Studium aufnehmen sondern musste eine langere Pause einlegen Nach ihrer Genesung beschloss sie der damals in Berlin sehr bekannten Arztin Franziska Tiburtius nachzueifern und Medizin zu studieren Dies tat sie in Bonn Heidelberg Berlin Freiburg und Munchen Am 3 April 1904 schloss von Skopnik das vorklinische Studium mit dem Physikum in Bonn ab Zum Sommersemester 1906 wechselte sie an die Ludwig Maximilians Universitat in Munchen wo sie Vorlesungen bei Ottmar von Angerer Hans Schmaus und Emil Kraepelin besuchte Das Staatsexamen bestand sie als dritte Frau dieser Anstalt uberhaupt am 18 Januar 1907 Ihre Medizinalpraktikantenzeit absolvierte von Skopnik an der Kinderpoliklinik in Munchen 28 Januar bis 1 April 1907 und im Lazarett des Waisenhauses der Stadt Berlin in Rummelsburg ab 1 April 1907 1907 wurde von Skopnik an der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen mit einer von Otto von Bollinger betreuten Arbeit uber Epithelcysten des Osophagus zum Dr med promoviert Sie war damit die vierte Frau die an dieser Anstalt im Bereich Medizin promoviert wurde Die medizinische Approbation erhielt sie am 27 Januar 1908 1909 liess von Skopnik sich als Arztin in Berlin nieder wo sie eine Praxis in der Pestalozzistrasse betrieb Hier lernte sie Francois Du Vinage 10 November 1863 21 Oktober 1927 kennen einen aus einer Berliner Hugenottenfamilie stammenden Konsul dessen erste Ehefrau Beatrice Wolfssohn 1907 im Kindbett gestorben war Beide heirateten am 28 Mai 1910 in Berlin Aus der Ehe gingen zwischen 1911 und 1921 vier Tochter hervor Nachdem sie 1911 noch kurz als Assistenzarztin am Marienkrankenhaus in Frankfurt tatig gewesen war gab Du Vinage wie sie nun hiess ihren Beruf 1912 auf um Hausfrau zu werden Aufgrund der Inflation der fruhen 1920er Jahre verlor die Familie einen grossen Teil ihres Vermogens Nach dem Tod ihres Mannes der am 21 Oktober 1927 an den Folgen eines Schlaganfalls starb war Du Vinage gezwungen ihre berufliche Tatigkeit wieder aufzunehmen um die vier Kinder zu versorgen Noch 1927 eroffnete sie eine Allgemeinpraxis in Berlin Neukolln Diese befand sich zunachst in der Joachim Friedrich Strasse 52 spater ab 1931 in der Rothenburgstrasse 36 der Roonstrasse 31 im Hegewinkel 30 1933 und zuletzt in der Hermannstrasse 55 1935 bis 1940 Ausserdem leitete sie nebenberuflich die Sauglingsbetreuung in diesem Bezirk Ebenfalls 1927 wurde sie Mitglied beim Bund Deutscher Arztinnen Von 1913 bis 1919 hatte sie zudem der Berliner Medizinischen Gesellschaft angehort Durch Veruntreuung und dubiose Risikogeschafte ihres Liebhabers Heinrich Pfeifer den sie auch als ihren Vermogensverwalter eingesetzt hatte verlor Du Vinage 1930 und 1931 weitere Vermogenswerte Pfeifer erhielt aufgrund seiner Vergehen in diesem Zusammenhang die einen Gegenstand des umfangreichen Heynau Prozesses vor dem Landgericht Ludwigsburg bildeten eine mehrmonatige Haftstrafe Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Du Vinages Familie ausgebombt Die letzten Kriegsmonate verbrachte sie im Harz wo sie notdienstverpflichtet war Anschliessend zog sie mit ihren Tochtern an die Nordsee wo sie drei Fluchtlingslager betreute Anschliessend praktizierte sie in Schleswig Holstein von wo aus sie 1947 nach Berlin zuruckkehrte Hier liess sie sich in Lubars im Zehntweg spater Zehntwerderweg 141a nieder Hernach war sie noch zwanzig Jahre lang bis 1967 als Arztin in Berlin tatig zuletzt von 1957 bis 1967 mit einer Praxis in der Altonaer Strasse 4 im Hansaviertel Am 31 Marz 1967 gab sie nunmehr fast neunzig Jahre alt ihre Praxis wegen einer schweren Darmoperation auf Sie starb 1968 kurz vor ihrem 91 Geburtstag Familie BearbeitenAus Amelie Du Vinages Ehe gingen vier Tochter hervor die Malerin Beatrice Amelie 14 August 1911 in Berlin Schoneberg die Modeatelier Inhaberin Ruthe Renee Du Vinage 28 Februar 1913 in Berlin Schoneberg die Fotografin Gabriele du Vinage 9 Februar 1920 in Berlin Wilmersdorf sowie die Krankengymnastin Marguerite Lilli Du Vinage 14 Dezember 1921 Schriften BearbeitenUeber Epithelcysten des Osophagus mit zwei Abbildungen 1907 Literatur BearbeitenBiographische Skizzen Johanna Bleker Sabine Schleiermacher Arztinnen aus dem Kaiserreich Lebenslaufe einer Generation 2000 S 56 Eva Brinkschulte Weibliche Arzte Die Durchsetzung des Berufsbildes in Deutschland Freie Universitat Berlin Institut fur Geschichte der Medizin 1994 S 173 Monika Ebert Zwischen Anerkennung und Achtung Medizinerinnen der Ludwig Maxilians Universitat in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts 2003 S 83 86 Nachrufe Ingeborg Falck Dr Amelie du Vinage von Skopnik in Berliner Arzteblatt 81 1968 Heft 2 S 707 Berliner Arztekammer 6 1969 Heft 1 S 8 Mitteilungsblatt des Deutschen Arztinnenbundes 15 1968 Heft 6 S 17 Wurdigungen Arzteblatt fur Berlin 70 1957 S 247 und 437 71 1958 S 38 und 215 79 1966 S 732 81 1968 S 707 I Sch Sie studierte vor 50 Jahren Medizin in Zeitschrift unbekannt von ca 1953 S 194 Landesarchiv Berlin DAB Bd 2 B Rep 235 HLA Weblink BearbeitenKurzbiographie auf der Website der Berliner Charite Personendaten NAME Du Vinage Amelie ALTERNATIVNAMEN Du Vinage Amelie Clara Minna Mathilde vollstandiger Name Skopnik Amelie von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Medizinerin GEBURTSDATUM 15 Mai 1877 GEBURTSORT Glogau STERBEDATUM 8 Mai 1968 STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amelie Du Vinage amp oldid 220228861