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Die Alte Synagoge befand sich an der Kasernenstrasse in Dusseldorf und wurde am 24 Marz 1792 eingeweiht Nach einem Umbau wurde sie im September 1875 erneut eingeweiht Sie wurde spater durch die Grosse Synagoge etwa 300 Meter weiter sudlich ersetzt Das Gebaude ist nicht erhalten geblieben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der klassizistische Bau Peter Joseph Krahe 1 2 Der maurische Bau Deckers amp Kuhne 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer klassizistische Bau Peter Joseph Krahe Bearbeiten 1787 erwarb die judische Gemeinde ein Areal an der Kasernenstrasse und ersuchte am 18 Oktober 1789 eine Baugenehmigung fur eine Synagoge Die Synagoge wurde nach Entwurfen von Peter Joseph Krahe von 1790 bis 1792 im klassizistischen Stil erbaut Sie bildete wegen ihrer Anlage eine gewisse Ausnahme da die Synagoge mit einigen Vorbauten und einem Hof architektonisch eng verbunden war und so an das Bauprogramm des Jerusalemer Tempels anknupfte 1 Mit dem Anknupfen an den Tempel als dem altesten judischen religiosen Gebaude 2 entzundete sich ein Streit um einen eigenen judischen 2 Baustil der im Gegensatz stand zu einem Kirchenstil 2 und Nationalstil 2 in Deutschland Zu dieser Zeit wollte man noch ein Hervortreten der Synagoge im Stadtbild vermeiden Daher wurde vor dem Sakralbau das Haus des Rabbiners an der Strasse gesetzt Bevor den Juden die vollen Burgerrechte zugesprochen wurden befanden sich viele Betsale im hinteren Teil des Gebaudes so auch in Dusseldorf Die rechteckige Synagoge hatte im Innern auf drei Seiten eine Empore Vorbild war dabei die zwischen 1699 und 1701 erbaute Bevis Marks Synagoge in London die alteste Synagoge Englands 3 Am 24 Marz 1792 wurde der fertiggestellte Gebaudekomplex eingeweiht Krahes Entwurfe sahen ein dreigeschossiges Vorderhaus Wohnung des Rabbiners und eine rechteckige Synagoge vor wobei die beiden Gebaude durch einen halbrunden Hof verbunden werden sollten Schliesslich wurden die Gebaude durch Peter Kohler vereinfacht ausgefuhrt So wurde das dem Rabbiner gewidmete Vorderhaus nur zweistockig erbaut Die halbrunde Hofmauer wurde nicht realisiert 4 Zwischen dem Haus Nr 17 und 19 Kasernenstrasse befand sich der Eingang zur Synagoge und zum judischen Schulhaus 5 nbsp Alte Synagoge Entwurf P J Krahe Aufriss nbsp Alte Synagoge Entwurf P J Krahe Grundriss nbsp Alte Synagoge Entwurf P J Krahe ausgefuhrter Grundriss nbsp Alte Synagoge Entwurf P J Krahe Querschnitt Der maurische Bau Deckers amp Kuhne Bearbeiten Da die judische Gemeinde im 19 Jahrhundert stark anwuchs hatte die judische Gemeinde Dusseldorf im October 1873 durch Abschluss eines Vertrages mit den Herren Deckers amp Kuhne bewirkt nach welchem der Bau der Synagoge ohne alles Transportable und ohne Gas und Wasserleitung fur die Summe von 15000 Thlr ausgefuhrt werden sollte 6 So erfolgte von 1873 bis 1875 ein Umbau zwecks Erweiterung der Synagoge nach den Entwurfen von Franz Deckers zusammen mit Kuhne 7 Dieser war im maurischen Stil Die Architekten Deckers amp Kuhne fertigten einen Entwurf an von dem ein Aufriss der vorderen Fassade erhalten blieb Dieser Aufriss zeigt eindeutig maurische Stilelemente 8 Bei der Fertigstellung der Dusseldorfer Synagoge uberreichte Franz Deckers dem judischen Gemeindevorstand den Schlussel der Synagoge mit den Worten Wir hoffen beigetragen zu haben zur Verherrlichung Gottes des allmachtigen Baumeisters aller Welten Moge dieser Tempel Jahrhunderte lang eine Lehrstatte der Liebe zum Vaterland und der Liebe zum Nachsten sein und bleiben unbeschadet des Glaubens und des religiosen Bekenntnisses 9 Die Rede Deckers wurde von Genger und Griese in Aspekte judischen Lebens in Dusseldorf und am Niederrhein kontrovers diskutiert Die Bauherren waren Patrioten aber dass eine Synagoge vorrangig eine Lehrstatte der Liebe zum Vaterland sei durften sie wohl kaum verkundet haben Nachstenliebe War Architekt Deckers von seinen Auftraggebern daruber belehrt worden dass das Gebot der Nachstenliebe keine Erfindung der Christen ist sondern auf die Thora das heilige Buch der Juden zuruckgeht Und was den Nebensatz anbetrifft unbeschadet des Glaubens und des religiosen Bekenntnisses so meinte er vielleicht damit dass alle Burger des Deutschen Reiches unbeschadet des Glaubens und des religiosen Bekenntnisses im Genusse aller burgerlichen und staatsburgerlichen Rechte seien 10 Der Co Architekt der Synagoge wird einerseits Kuhne genannt 11 12 andererseits erscheint er auch als Kuhn 13 Ein Architekt Karl Kuhn ist 1878 an der Charlottenstr 96 in Dusseldorf belegt 14 nbsp nbsp Alte Synagoge innen im Stil des Historismus nach dem Umbau 1873 1875 nbsp GrundrissSiehe auch BearbeitenJuden in Dusseldorf Synagogen in Dusseldorf Hubertus Stift Grosse Synagoge Dusseldorf Neue Synagoge Dusseldorf Nelly Sachs Haus Friedhofshalle und Gedenkstatte der judischen Gemeinde DusseldorfLiteratur BearbeitenHannelore Kunzl Synagogen In Eduard Trier und Willy Weyres Hrsg Kunst des 19 Jahrhunderts im Rheinland Band Architektur I 1 Aufl Dusseldorf 1980 S 339 347 Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 141f Barbara Suchy unter Mitarbeit von Ulrich Knufinke Synagogen in Dusseldorf Von 1712 bis zur Gegenwart Hrsg Forderkreis der Mahn und Gedenkstatte Dusseldorf e V in Zusammenarbeit mit der judischen Gemeinde Dusseldorf Kleine Schriftenreihe der Mahn und Gedenkstatte Dusseldorf Band 3 Droste Verlag Dusseldorf 2013 64 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Synagoge Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hannelore Kunzl Synagogen In Eduard Trier und Willy Weyres Hrsg Kunst des 19 Jahrhunderts im Rheinland Band Architektur I 1 Aufl Dusseldorf 1980 S 339 a b c d Hannelore Kunzl Synagogen In Eduard Trier und Willy Weyres Hrsg Kunst des 19 Jahrhunderts im Rheinland Band Architektur I 1 Aufl Dusseldorf 1980 S 341 Carol Herselle Krinsky Europas Synagogen Architektur Geschichte und Bedeutung Fourier Wiesbaden 1997 ISBN 3 925037 89 6 S 40 48 80 97 98 412 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 231f Hugo Weidenhaupt Kleine Geschichte der Stadt Dusseldorf Verlag Triltsch Dusseldorf 1993 Seite 495 Dusseldorfer Geschichtsverein Hrsg Geschichte der stadt Dusseldorf in zwolf Abhandlungen Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum Band 3 C Kraus Dusseldorf 1888 S 244 online bei Google Bucher Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 141f Angela Genger Kerstin Griese Aspekte judischen Lebens in Dusseldorf und am Niederrhein 1997 S 63 Angela Genger Kerstin Griese Aspekte judischen Lebens in Dusseldorf und am Niederrhein 1997 S 63 Angela Genger Kerstin Griese Aspekte judischen Lebens in Dusseldorf und am Niederrhein 1997 S 64 Dusseldorfer Geschichtsverein Hrsg Geschichte der stadt Dusseldorf in zwolf Abhandlungen Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum Band 3 C Kraus Dusseldorf 1888 S 244 Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 141f Angela Genger Kerstin Griese Aspekte judischen Lebens in Dusseldorf und am Niederrhein 1997 S 64 Adressbuch der Oberburgermeisterei Dusseldorf fur 1878 I Nachweis sammtlicher Einwohner der Oberburgermeisterei Dusseldorf S 85 51 223916666667 6 7750555555556 Koordinaten 51 13 26 1 N 6 46 30 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Synagoge Dusseldorf amp oldid 213861055