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Die Alte Elsterbrucke in Plauen ist nach der Burgbrucke Meissen 1221 28 die zweitalteste erhaltene Steinbogenbrucke Sachsens und eine der altesten Mitteleuropas Sie wurde 1244 erstmals als Pons lapideus Steinbrucke urkundlich erwahnt Alte ElsterbruckeAlte Elsterbrucke Die Alte Elsterbrucke in Plauen von Westen gesehenUberfuhrt FusswegUnterfuhrt Weisse ElsterOrt PlauenKonstruktion BogenbruckeGesamtlange 75 MeterBreite 7 25 MeterLichte Hohe 4 0 4 50 MeterFertigstellung 1244 erste urkundl Erwahnung Eroffnung 3 August 2007 Wiedereroffnung LageKoordinaten 50 29 33 N 12 8 30 O 50 4926 12 1417 Koordinaten 50 29 33 N 12 8 30 OAlte Elsterbrucke Sachsen f1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Brucke 2 2 Umgebung 3 Konstruktion 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Brucke befindet sich im Zentrum der Stadt Sie uberspannt die Weisse Elster und den Muhlgraben Kurz vor der Brucke munden sowohl die Syra als auch der Milmesbach in die Elster Der Muhlgraben mundet ca 250 Meter hinter der Brucke in die Elster Geschichte BearbeitenBrucke Bearbeiten Die Brucke wurde an einer Stelle gebaut an der sich zwei alte Handelswege aus Suden trafen um dann weiter nach Thuringen und Richtung Bohmen zu fuhren Die alte Elsterbrucke gehorte zur Stadtbefestigung der Stadt Plauen Durch zwei auf den Bruckenkopfen errichtete Wehrturme konnte die Brucke verteidigt werden Wie die Turme und die hohen Wangenmauern genau beschaffen waren ist nicht uberliefert Es ist jedoch sicher dass die Tordurchgange in den beiden Turmen nicht fest unterwolbt waren solange die Turme bestanden Anstelle der festen Steingewolbe muss ein Holzbohlenbelag vorhanden gewesen sein der wegnehmbar oder aufziehbar gestaltet gewesen sein muss um die Durchgange im Gefahrenfall leicht unpassierbar zu machen Die hohen Wangenmauern hatten senkrechte Schiessscharten da sie gleichzeitig als Wehrmauern dienten Es ist bislang auch unbekannt wie die Grundung der funf Bruckenpfeiler zu Beginn des 13 Jahrhunderts bewerkstelligt wurde und ob eine Flachengrundung mit steinernem Packlager erfolgte oder ob Pfahlroste verwendet wurden Im Jahre 1817 wurde von Kreishauptmann v d Planitz vorgeschlagen den ausseren Bruckenturm und die hohen Bruckenmauern abzutragen und die Torschreiberwohnung in den inneren Turm zu verlegen Dies wurde umgesetzt und die Bruckenoffnung am ersten sudlichen Pfeiler wurde uberwolbt Nach einem Vorschlag der Regierung aus dem Jahr 1840 wurden auch der innere Bruckenturm abgebrochen Fusswege angelegt und Eisengelander statt der alten Brustungsmauern angebracht Diese Arbeiten waren 1844 abgeschlossen Die kursachsische Distanzsaule die zwischen 1725 und 1732 unter Leitung des Vogtlanders Adam Friedrich Zurner dort errichtet worden war aber ab 1840 keine Funktion mehr hatte wurde dabei ebenfalls entfernt Die Brucke wurde mit einem Stahluberbau verbreitert und 1880 als Konig Albert Brucke neu geweiht Am 15 November 1894 wurde die Strassenbahn in Betrieb genommen die dann zunachst eingleisig ab dem 28 November 1903 schliesslich zweigleisig uber die Alte Elsterbrucke fuhr Ein Bombentreffer kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges beschadigte die Sudseite der Brucke schwer Sie konnte jedoch repariert werden und wurde 1945 in Neustadtbrucke und ab 1949 in Dr Wilhelm Kulz Brucke umbenannt Seit 1991 heisst das Bauwerk Alte Elsterbrucke Aufgrund des zunehmenden Strassenverkehrs wurde Anfang der 1970er Jahre in unmittelbarer Nahe zur Alten Elsterbrucke eine weitere Brucke errichtet die Neue Elsterbrucke Im November 1973 wurde diese fur den Strassenbahn und Kraftfahrzeugverkehr freigegeben Im Jahr 1984 erfolgte die Sanierung der Alten Elsterbrucke die anschliessend als Fussgangerbrucke wiedereroffnet wurde 1986 wurde als Hinweis auf die Bedeutung der alten Handelswege eine Nachbildung der kursachsischen Postmeilensaule vor der Brucke ungefahr an der Stelle der alten Saule aufgestellt jedoch ohne Inschriften und aus Rochlitzer Porphyr gefertigt In den Jahren 2006 und 2007 erfolgte eine umfassende Sanierung der Alten Elsterbrucke Am 3 August 2007 wurde die sanierte Brucke eingeweiht Bei einem Unfall wurde die Postmeilensaule am 2 Dezember 2010 bis auf das Wappenstuck zerstort Die Saule wurde daraufhin rekonstruiert wobei zum einen die Inschriften hinzugefugt wurden und zum anderen die Jahreszahl korrigiert wurde 1 Zum Tag des offenen Denkmals am 11 September 2011 wurde die rekonstruierte Saule ubergeben 2 und am 19 Oktober 2011 wieder aufgestellt 3 Umgebung Bearbeiten Am 26 Januar 1332 wurde das Hospital St Elisabeth auf dem Werder direkt neben der Brucke von Vogt Heinrich dem Alteren gegrundet Es wurde den Brudern des Deutschen Hauses ubergeben die verpflichtet wurden taglich eine Messe vor Ort zu lesen Das Gebaude war ein zweistockiger Rechteckbau mit Satteldach und den Aussenmassen von 13 mal 22 Metern Es war so errichtet worden dass es mit der Schmalseite den zweiten Bruckenbogen an der Ostseite der Brucke komplett abschloss Die Hauptraume im Obergeschoss konnten direkt von der Brucke betreten werden Wahrend des Hussitenkrieges wurde das Spital im Jahr 1430 zerstort und die Stadt gab 600 Gulden zum Wiederaufbau Durch den grossen Stadtbrand im Jahr 1548 bei dem ein grosser Teil Plauens zerstort wurde wurde auch das Hospital ein Opfer der Flammen Beim Wiederaufbau erhielt das Hospital einen Renaissancegiebel Zwischen 1767 und 1836 diente das Gebaude als Waisenhaus um anschliessend wieder als Krankenhaus genutzt zu werden 1861 ging das Hospital in Privatbesitz uber und wurde von einer Kolonialwarengrosshandlung und einer Sauerkrautfabrik genutzt 1945 wurde das Gebaude bei einem Bombenangriff schwer beschadigt und 1949 erfolgte die endgultige Abtragung der Reste In unmittelbarer Nahe des unteren Bruckentores stand westlich der Brucke die Untere Muhle oder Kreuzermuhle Sie muss mindestens so alt wie die Johanniskirche gewesen sein da in der Weiheurkunde der Kirche auch die Muhle erwahnt wird Von 1224 bis 1244 gehorte sie je zur Halfte den Vogten von Plauen und dem Deutschen Orden Mit einer Urkunde aus diesem Jahr ging sie dann vollstandig in den Besitz des Ordens uber der auch das Hospital in der Nahe betrieb Der Name Kreuzermuhle geht ebenfalls auf den Deutschen Orden zuruck da die Mitglieder des Ordens die die Muhle betrieben an ihren weissen Manteln mit einem schwarzen Kreuz zu erkennen waren Die Muhle ist mehrmals abgebrannt und wieder aufgebaut worden Im Jahr 1940 wurde sie schliesslich abgetragen Direkt neben der Brucke befanden sich ausserdem die Munze der Vogte die 1244 erstmals urkundlich erwahnt wurde und 1945 zerstort wurde und die Alte Wache Konstruktion Bearbeiten nbsp Nachbildung einer Postmeilensaule vor der Alten ElsterbruckeIn einer Lange von 75 Metern und einer Breite von 7 25 Metern uberspannt die Alte Elsterbrucke auf der sudlichen Seite mit drei Offnungen die Weisse Elster und am nordlichen Ende mit einer Offnung den Muhlgraben Die zwei dazwischen liegenden Bogen uberbrucken den Werder Die Bruckenlinie ist flach gekurvt steigt vom Sudufer langsam bis zu einer Hohe von 5 50 Metern an und fallt dann zur Nordseite wieder etwas ab Die sechs Kreissegmentbogen aus plattig brechendem Tonschiefer der Region mit lichten Weiten von 7 0 bis 9 0 Metern werden von funf 3 0 bis 4 5 Meter breiten Pfeilern aus Granitquadermauerwerk getragen die bei der Instandsetzung teilweise mit Stahlbeton verstarkt und anschliessend mit Theumaer Fruchtschiefer verkleidet wurden Die Scheitelhohe der vier mittleren Bogen betragt 4 0 bis 4 50 Meter Die Bogen weisen im Scheitel eine Dicke von rund 70 Zentimetern auf Der Bruckenbelag der 6 15 Meter breiten Fahrbahn besteht aus Grosspflaster welches an den Enden durch eine rot abgesetzte Pflasterung auf die alte Bebauung mit Zoll bzw Wachturmen hinweist Die bei der Sanierung auf einen Meter erhohten Natursteinbrustungen wurden mit 8 Zentimeter dicken Platten aus Theumaer Fruchtschiefer abgedeckt Auf den Brustungsmauern sind 14 Strassenleuchten montiert Siehe auch BearbeitenListe mittelalterlicher Steinbrucken in DeutschlandLiteratur BearbeitenP R Beierlein E Taubert Aus Leben und Werk Adam Friedrich Zurners Vogtlandmuseum Plauen 1972 Autorenkollektiv Lexikon Kursachsische Postmeilensaulen transpress Verlag fur Verkehrswesen Berlin Erste Auflage 1989 Walter Ludwig Ein Gang durch Alt Plauen Schriftenreihe des Vogtlandmuseums Plauen Heft 60 Zweite Auflage 1993 S 43 47 Walter Bachmann Das alte Plauen Vogtlandischer Heimatverlag Neupert Plauen Zweite Auflage 1994 ISBN 3 929039 43 5 S 33 39 Hans Dieter Pfeiffer Joachim Schmiedel Weisse Elster Brucke Plauen Alte Elsterbrucke In Steinbrucken in Deutschland Verlag Bau Technik 1999 ISBN 3 7640 0389 8 S 249 252 Freie Presse 3 Dezember 2010 S 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Elsterbrucke Plauen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website uber die Sanierung mit vielen auch alten Bildern Memento vom 30 Mai 2016 im Internet Archive Bruckeninfos auf brueckenweb deEinzelnachweise Bearbeiten Beitrag vom 25 August 2011 in der Freien Presse zur Rekonstruktion der Postmeilensaule Abgerufen am 21 April 2016 Bericht vom 12 September 2011 in der Freien Presse zur Ubergabe der Postmeilensaule Abgerufen am 21 April 2016 Bericht vom 13 Oktober 2011 in der Freien Presse zur Wiedererrichtung der Postmeilensaule Abgerufen am 21 April 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Elsterbrucke amp oldid 227972091