www.wikidata.de-de.nina.az
Die Alm Glasschnecke 1 Eucobresia nivalis ist eine Halbnacktschnecke aus der Familie der Glasschnecken Vitrinidae die zu den Landlungenschnecken Stylommatophora gerechnet wird Die Tiere konnen sich nicht mehr ganz in das kleine Gehause zuruckziehen Alm GlasschneckeAlm Glasschnecke Eucobresia nivalis SystematikUnterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie LimacoideaFamilie Glasschnecken Vitrinidae Unterfamilie VitrininaeGattung EucobresiaArt Alm GlasschneckeWissenschaftlicher NameEucobresia nivalis Dumont amp Mortillet 1854 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum 4 Lebensweise 5 Taxonomie 6 Gefahrdung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDas rechtsgewundene Gehause ist ohrformig mit niedrigem Gewinde das Tier kann sich aber nicht mehr vollstandig in das Gehause zuruckziehen Es hat bis knapp 2 5 Windungen die sich langsam erweitern die letzte Windung ist stark aufgeblaht Das Gehause ist im Habitus kompakter Es erreicht einen Durchmesser von 4 bis 6 mm sowie eine Hohe von 3 bis 4 5 mm Die letzte Windung nimmt etwas mehr als die Halfte des Durchmessers des Gehauses ein Die Windungen sind oben etwas gewolbt die Naht ist deutlich Der Hautsaum der sich am unteren Mundungsrand nimmt etwa ein Viertel der letzten Windung ein Die Mundung ist in der Aufsicht eiformig Die Mundungsflache steht sehr schrag zur Windungsachse der Windungen Der Mundungsrand ist gerade und zugespitzt In Dorsalansicht biegt sich der obere Mundungsrand sattelartig vor Es ist kein Nabel vorhanden Die Schale ist sehr dunn und zerbrechlich Die Oberflache ist hoch glanzend Es sind lediglich sehr feine Anwachsstreifen vorhanden Der Weichkorper ist grau bis dunkelgrau marmoriert Der Mantellappen ist relativ klein und uberdeckt nicht den Apex des Gehauses Ausgestreckt bzw kriechend wird das Tier bis 14 mm lang Der zwittrige Geschlechtsapparat ist sehr kompakt Im mannlichen Trakt des Geschlechtsapparates ist der Samenleiter Vas deferens sehr kurz Auch der Penis ist sehr kurz und dick Er ist fast vollstandig von einer Gewebehulle umschlossen Der Samenleiter verlauft unter dieser Hulle und mundet subapikal in den Penis Direkt apikal setzt der Penisretraktormuskel an Im weiblichen Teil sind freier Eileiter Ovidukt und Vagina sehr kurz Die Spermathek besitzt einen sehr kurzen aber dicken Stiel Die Blase ist langlich eiformig oder langlich elliptisch und proportional sehr gross Sie legt sich an den unteren Eisamenleiter Spermovidukt an Vagina und Penis munden in ein vergleichsweise sehr langes Atrium 2 Ahnliche Arten BearbeitenDas Gehause ist kleiner als das der Ohrformigen Glasschnecke Eucobresia diaphana Der Hautsaum ist schmaler und auch der Mantellappen ist kleiner er uberdeckt meist nicht den Apex des Gehauses Die Mundung ist etwas hoher Im Geschlechtsapparat ist der Penis viel kurzer ebenso Eileiter und Vagina dafur ist das Atrium aber langer nbsp Verbreitung in Europa nach Welter Schultes 2012 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Art lebt hauptsachlich in den hoheren Regionen der Alpen Ostfrankreich Schweiz Osterreich und Norditalien und Karpaten Slowakei Sudpolen Westukraine Rumanien vor In Deutschland kommt sie in den Bayerischen Alpen und auch in hoheren Lagen von Elbsandsteingebirge und Thuringer Wald vor In Polen und Tschechien wurde sie in den Sudeten gefunden In den Alpen wird sie hauptsachlich zwischen 2000 und 2500 m uber Meereshohe im Kanton Wallis sogar bis 3100 m uber Meereshohe gefunden Die Tiere leben an versumpften Arealen auf Almen und Bergwaldern am haufigsten auf feuchten steinbedeckten Hangen oft sogar am Rande von Schneefeldern oberhalb der Baumgrenze Lebensweise BearbeitenDie Tiere sind sehr beweglich sie konnen sich 12 bis 14 mm s recht schnell bewegen In Polen legen die Tiere im Herbst die Eier ab und sterben Die Eier uberwintern und im Fruhjahr schlupfen die Jungtiere Die Art hat vermutlich einen zweijahrigen Zyklus Moglicherweise leben die Tiere wie es das Wetter erlaubt 4 Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1854 von Francois Dumont und Gabriel Mortillet in ihrer umfassenden Arbeit Histoire des mollusques terrestres et d eau douce vivants et fossiles de la Savoie et du Bassin du Leman in der ursprunglichen Kombination Vitrina nivalis aufgestellt 5 Es ist allgemein anerkannt und wird zur Gattung Eucobresia Baker 1929 gestellt 6 7 8 3 9 Gefahrdung BearbeitenNach IUCN liegen nur ungenugende Daten vor um die Bestandssituation zu bewerten Der Trend ist jedoch eine Abnahme der Populationen 10 In Bayern gilt die Art als gefahrdet 3 Deutschlandweit wird sie unter der Rubrik Extrem selten gefuhrt 9 ebenso in der Roten Liste der Mollusken Sachsens 11 Literatur BearbeitenRosina Fechter Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Mosaik Verlag Munchen 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 S 172 Michael P Kerney R A D Cameron Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg amp Berlin 1983 ISBN 3 490 17918 8 S 155 Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen H Jungbluth Dietrich von Knorre Trivialnamen der Land und Susswassermollusken Deutschlands Gastropoda et Bivalvia Mollusca 26 1 105 156 Dresden 2008 ISSN 1864 5127 S 124 Alexandru V Grossu Gastropoda Romaniae 4 Ordo Stylommatophora Suprafam Arionacea Zonitacea Ariophantacea si Helicacea 564 S Bukarest 1983 S 72 73 a b c Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Gottingen Planet Poster Ed 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 S 424 Tomasz Uminski Life cycles in some Vitrinidae Mollusca Gastropoda from Poland Annales Zoologici 33 2 17 33 Warschau 1975 PDF Francois Dumont Gabriel Mortillet Histoire des mollusques terrestres et d eau douce vivants et fossiles de la Savoie et du Bassin du Leman Bulletin de la Societe d Histoire Naturelle de Savoie 1852 14 142 1852 1 78 1853 81 152 1854 239 248 1855 Chambery 1852 1855 AnimalBase Eucobresia nivalis Dumont amp Mortillet 1854 Fauna Europaea Eucobresia nivalis Dumont amp Mortillet 1854 MolluscaBase Eucobresia nivalis Dumont amp Mortillet 1854 a b Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 S 235 The IUCN Red List of Threatened Species Eucobresia nivalis Katrin Schniebs Heike Reise Ulrich Bossneck Rote Liste Mollusken Sachsens Landesamt fur Umwelt und Geologie Freistaat Sachsen 2006 PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alm Glasschnecke amp oldid 210999800