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Die Allerheiligenflut war ein Ostseesturmhochwasser welches die sudwestliche Ostseekuste insbesondere den vorpommerschen Raum in Mitleidenschaft zog Die namengebende Datierung auf den Allerheiligentag 1 November 1304 geht auf die Stralsundische Chronik des Johann Berckmann 1560 zuruck Der Tag des Ereignisses ist jedoch nicht gesichert wahrend das Jahr 1304 als wahrscheinlich gilt Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Chroniken 3 Neues Tief 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAblauf BearbeitenWie die meisten ahnlichen Sturmhochwasser entstand die Allerheiligenflut als sich das nach tagelangen starken Westwinden in der mittleren und nordlichen Ostsee angestaute Wasser nach einem Umschwung auf Nordost schlagartig uber die pommersche Kuste ergoss Badewanneneffekt Chroniken berichten von einem starken Sturm durch den zahlreiche Hauser und Kirchen zerstort wurden Chroniken BearbeitenDie altesten bekannten schriftlichen Erwahnungen des Hochwassers liegen in zwei Stralsunder Chroniken vom Ende des 15 Jahrhunderts vor die Rudolf Baier 1893 herausgab Chroniken von Johannes Bugenhagen Johannes Berckmann Thomas Kantzow und Nicolaus von Klemptzen berichten uber das Ereignis In vielen Chroniken sind die Beschreibungen der Auswirkungen des Hochwassers meist ubertrieben und unwahr So berief sich Albert Georg Schwartz der Landverluste am Ruden nachweisen wollte und vom Untergang von zwei auf diesem gelegenen Dorfer berichtete auf eine Urkunde von Gottlieb Samuel Pristaff die nach 1850 als Falschung entlarvt wurde Die von diesem erfundenen Angaben wurden durch verschiedene Autoren verbreitet und fanden vor allem in die heimatkundliche Literatur Eingang Neues Tief BearbeitenIm Sudosten der Insel Rugen befindet sich die Halbinsel Monchgut 8 km sudostlich davon befindet sich die Insel Ruden hier trennt die Greifswalder Boddenrandschwelle den Greifswalder Bodden von der Ostsee Einige Chroniken behaupten dass es hier eine Landverbindung gab die durch die Allerheiligenflut derart zerstort wurde dass sich ein Neues Tief bildete eine damals 3 bis 4 Meter tiefe Rinne durch die genannte Boddenrandschwelle beschrieben als neuen Schifffahrtsweg bzw als bedeutende Einfahrt 1 Die wissenschaftliche Literatur kommt anhand fragwurdiger und zum Teil gegensatzlicher Uberlieferungen nicht zu einem einheitlichen Ergebnis Jedoch lassen die Einbeziehung geomorphologischer Kustenveranderungen der jungeren Erdgeschichte ab ca 2000 v Chr bis in das Mittelalter und des Monchgrabens als Grenzbefestigung in seiner Lage und sudlichen Ausrichtung diese Landverbindung durchaus zu 2 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Dwars Der angebliche Landzusammenhang zwischen Rugen und dem Ruden in historischer Zeit und die Entstehung der Einfahrten am Ostrand des Greifswalder Boddens In Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Baltische Studien Neue Folge Bd 45 von der Ropp Hamburg 1958 S 9 26 Digitalisat urn nbn de gbv 9 g 283795 Einzelnachweise Bearbeiten Pomerania von Johannes Bugenhagen Nils Petzholdt Der Monchgraben bei Baabe und die Landverbindung zwischen Rugen und dem Ruden In Pommern Zeitschrift fur Kultur und Geschichte Heft 1 2014 ISSN 0032 4167 S 4 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allerheiligenflut 1304 amp oldid 227537774