www.wikidata.de-de.nina.az
Der Algesheimer Hof auch der Hof zum Algesheimer genannt ist ein historisierender Neubau der 1970er Jahre Er liegt in der Hinteren Christofsgasse 3 in der Mainzer Altstadt Algesheimer Hof Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baugeschichte 4 Heutige Ausstattung 5 Namensursprung 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Algesheimer Hof liegt in der Altstadt von Mainz an der Ecke Christophsgasschen und Hintere Christophsgasse am Rand des Karmeliterplatzes Er bildet stadtebaulich heute das eine Ende einer Achse die vom mutmasslichen Geburtshaus Johannes Gutenbergs dem Hof zum Gutenberg uber die Kirche St Christoph der Taufkirche Gutenbergs zum Alterswohnsitz und mutmasslichen Sterbehaus Gutenbergs im Algesheimer Hof verlauft Geschichte Bearbeiten1463 wurde der Hof nach der Eroberung der Stadt Mainz von Erzbischof Adolf II von Nassau nach der anzunehmenden Auswanderung oder Vertreibung der alteren Besitzer als Burglehen an Ludwig von Lichtenberg verlehnt Der Algesheimer Hof war nach einer Chronik aus dem Jahr 1550 Johannes Gutenbergs letzter Wohnsitz Hier verbrachte er nach seiner Ernennung zum Hofmann des Mainzer Erzbischofs Adolf II von Nassau seine letzten Lebensjahre bei freier Kost und Logis Drei Jahre nach dieser Ernennung starb Gutenberg Aus einer Eintragung in einem nach Gutenbergs Tod gedruckten Buch ist zu erfahren dass Gutenberg am St Blasius Tag starb demzufolge am 3 Februar des Jahres 1468 Das Anwesen wurde wie kurz danach auch der Hof zum Gutenberg dem nicht mehr existenten Geburtshaus Gutenbergs vom Erzbischof 1477 der neu gegrundeten Universitat eingegliedert Als zentrales Gebaude der Universitat wohnten hier nicht nur die Studenten in einer Burse sondern hier fanden auch die Senatssitzungen und Promotionen statt sowie die universitatsinternen Feste Im 16 Jahrhundert kam der Hof an die Jesuiten Noch heute ist ihr Signet IHS als Kurzform von Iesum Habemus Socium Wir haben Jesus als Gefahrten im Scheitel des Torbogens zu finden Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaudeensemble stark zerstort Bei dem Wiederaufbau der 1970er Jahre wurde die erhaltene Bausubstanz abgetragen und ein kompletter Neubau mit verandertem Erscheinungsbild errichtet Baugeschichte BearbeitenDas Gebiet auf dem der Algesheimer Hof erbaut wurde war bereits in der Romerzeit besiedelt Bei Aushubarbeiten fur das direkt angrenzende moderne Gebaude wurden umfangreiche Baureste aus romischen Ziegeln gefunden Der Umfang und die qualitativ hochwertige Verarbeitung der Ziegel lassen auf ein grosseres offizielles Gebaude der romischen Administratur Mogontiacums schliessen Im spaten Mittelalter wurde auf dem Gelande ein steinernes gotisches Giebelhaus errichtet das heute restlos verschwunden ist 1 Zur Zeit der Nutzung fur die Universitat entstand an der Hinteren Christophstrasse ein steinerner Renaissancebau mit gekuppelten Fenstern Der Renaissancebau wurde 1726 zur Zeit des Barock umgebaut Damals wurde schlichte Fenster eingebaut und ein Portal an der Ecke des Baublocks das heute noch erhalten ist Nach der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg verfiel die Ruine zunehmend und verlor an Bausubstanz Die erhaltenen Reste wurden 1977 fur einen Neubau abgebrochen 1977 bis 1979 wurde unter Leitung des Architekten Heinz Laubach der Neubau eines Studentenwohnheims errichtet der sich an die Erscheinung eines barocken Baukomplexes anlehnte Der Neubau wird von Peter Karn unter denkmalpflegerischen Aspekten recht kritisch beurteilt Unter Verringerung Stockwerkshohen wurde ein zusatzliches Geschoss untergebracht Die Fenster erhielten eine willkurliche neue Anordnung und wurden unter einseitiger Bevorzugung des altesten Zustandes als Doppelfenster mit Renaissance Kehlenprofilen ausgebildet Der Flugel an der Hinteren Christophstrasse mit seinen Anbauten wurde aufgegeben und im Anschluss an den historisierenden Trakt als stadtebauliche Dominante ein undimensionierter Neubau errichtet dessen wuchtige Baumasse die unvorteilhafteste Wirkung auf das Stadtbild ausubt 2 Die Ergebnisse einer eventuell durchgefuhrten Bauuntersuchung der abgetragenen historischen Teile wurden bislang nicht veroffentlicht Heutige Ausstattung BearbeitenAm Haupteingang des Hauses ist eine Gedenktafel angebracht Diese tragt die Inschrift Algesheimer Hof Nach einer alten Handschrift verstarb hier der Erfinder der Buchdruckkunst Johannes Gutenberg in diesem Hause am 03 Februar 1468 Heute erinnert noch ein Wappen uber der Einfahrt an die spateren Eigentumer die Jesuiten Namensursprung BearbeitenDas Gebaude tragt den Namen des Ortes Algesheim heute Gau Algesheim dessen Gebiet bereits in der Romerzeit besiedelt war und dessen erste urkundliche Erwahnung im Lorscher Codex im Jahr 766 nach Christus erfolgte als es das frankisch merowingische Alagastesheim schon uber zwei Jahrhunderte gegeben haben durfte Denkbar ist auch die Benennung nach einer Person die aus Algesheim kam oder in Beziehung zu diesem Ort stand Einzelnachweise Bearbeiten Peter Karn Geschichte als Abziehbildchen In Mainz bleibt Mainz Uberlegungen zur Stadtgestalt 2 Auflage Mainz 1984 87 102 hier S 89 Karn S 89 50 001908333333 8 2727138888889 Koordinaten 50 0 6 87 N 8 16 21 77 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Algesheimer Hof amp oldid 229494943