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Alfred Lottermoser 17 Juli 1870 in Dresden 27 April 1945 in Schellerhau war ein deutscher Chemiker bekannt fur Arbeiten zur Kolloidchemie Lottermoser studierte nach dem Abitur am Gymnasium zum Heiligen Kreuz Dresden ab 1889 in Genf an der TH Dresden und Chemie in Leipzig bei Wilhelm Ostwald sowie Johannes Wislicenus und wieder an der TH Dresden bei Walther Hempel Fritz Foerster und Ernst von Meyer 1896 wurde er in Leipzig promoviert Zur Kenntnis der Einwirkung von Natrium auf aromatische Nitrile 1 1896 wurde er Vorlesungsassistent von Ernst von Meyer an der TH Dresden und 1900 habilitierte er sich in Stuttgart Uber anorganische Kolloide war ab 1903 Assistent und dann Oberassistent von Fritz Foerster und Leiter des elektrochemischen Praktikums von 1922 bis zur Emeritierung 1937 ausserordentlicher Professor fur Kolloidchemie an der TH Dresden und ab 1923 Direktor des Instituts fur Kolloidchemie des ersten derartigen Instituts in Deutschland 2 Er erlebte noch die Zerstorung seines Instituts bei den Bombenangriffen auf Dresden 1945 und starb kurz vor Kriegsende im Erzgebirge Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler Auf Anregung von Ernst von Meyer befasste er sich mit kolloidalem Silber ursprunglich von Matthew Carey Lea hergestellt das in Leipzig vom Gynakologen Carl Siegmund Franz Crede zum Beispiel gegen Gonorrhoe Augenschaden bei Neugeborenen eingesetzt wurde der Sohn von Crede stellte das kolloidale Silber in seiner Fabrik her Lottermoser veroffentlichte daruber mit Ernst von Meyer 1897 sie fanden dass Zugabe von Eiweissen die Fallung von Silber durch Elektrolyte verhindert und sie entdeckten damit deren Wirkung als Schutzkolloide Er untersuchte danach die Bedingungen fur die Bildung von Kolloiden aus Metallsalzen und die Wirkung von Fremdionen auf Kolloidlosungen 1939 erforschte er das Ausfrieren von Aluminiumhydroxid Solen und fand dass vorhandene Fremdionen den Vorgang reversibel halten wahrend es ohne die Ionen zum Ausfallen der Hydroxide kommt 1924 konnte er durch Ultrafiltration absorbierte von freien Chloridionen in kolloidalen Hydroxiden trennen Lottermoser arbeitete eng mit der Industrie zusammen was ihm die Grundung und den Ausbau seines Instituts ermoglichte Er experimentierte mit Aluminiumhydroxid als Tragermaterial zur Chromatografie von Spaltprodukten von Eiweissen und befasste sich mit vielen Anwendungsbereichen der Kolloidchemie Gerberei Farberei Zellstoffindustrie Waschmittelherstellung Tonminerale Diaphragmen Elektrolyse Zucker u a 1927 erhielt er den Laura R Leonard Preis der Kolloid Gesellschaft Im Jahr 1939 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Er war Mitbegrunder der Kolloid Gesellschaft stellvertretender Vorsitzender und nach dem Tod von Wolfgang Ostwald 1943 Vorsitzender 1941 wurde er Ehrenmitglied der Kolloid Gesellschaft Schriften BearbeitenUber anorganische Kolloide 1901 Kurze Einfuhrung in die Kolloidchemie 1944Literatur BearbeitenWinfried Potsch u a Lexikon bedeutender Chemiker Harri Deutsch 1989 Klaus Beneke Alfred Lottermoser und kolloidale Sole pdf Universitat Kiel Klaus Priesner Alfred Lottermoser In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 247 f Digitalisat Hans Dieter Dorfler Stig E Friberg Alfred Lottermoser A Pioneer in the Application of Colloid Chemistry Journal of Dispersion Science and Technology 1999 Vol 20 no 3 PP 839 845 doi 10 1080 01932699908943822 Einzelnachweise Bearbeiten Die TH Dresden erhielt erst 1899 Promotionsrecht Erster Extraordinarius fur Kolloidchemie in Deutschland war Wolfgang Ostwald der Sohn von Wilhelm Ostwald im selben Jahr wie Lottermoser Normdaten Person GND 117683159 lobid OGND AKS VIAF 161470738 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lottermoser AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 17 Juli 1870GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 27 April 1945STERBEORT Schellerhau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Lottermoser amp oldid 184951169