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Alfred Heurich 3 Februar 1883 in Metz 12 April 1967 in Rosenheim war der Erfinder des Faltbootes in Form eines Kajaks Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Jugend 1883 1903 1 2 Studium 1903 1909 1 3 Architekt 1909 1967 2 Nachleben 3 Schriften 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenFamilie und Jugend 1883 1903 Bearbeiten Alfred Heurich war ein Sohn von Candidus Heurich 1845 1937 und Anna Heurich geb Deve 1852 1930 Der Vater siedelte sich nach dem Deutsch Franzosischen Krieg in Metz an und war dort Stadtrat und Besitzer zweier Apotheken Dort kam 1883 der gemeinsame Sohn Alfred zur Welt Schon als Siebenjahriger baute Alfred Heurich Holzboote mit flachem Boden ab 1895 Kajaks 1897 begann Heurich sein erstes zerlegbares Faltboot Pfiffikus aus Bambusstaben und Segeltuch zu bauen Die erste Fahrt damit fuhrte er am 21 Oktober 1897 auf der Mosel zwischen Metz und Diedenhofen durch Das Boot war vier Meter lang und 85 cm breit 1 Studium 1903 1909 Bearbeiten 1903 verliess er Metz zum Architekturstudium an der Technischen Hochschule Munchen Inspiriert durch ein Kajak der Eskimos das er im Munchener Volkerkundemuseum gesehen hatte beschloss er ein Rennboot zu bauen Am 30 Mai 1905 erregte er dadurch Aufmerksamkeit dass er mit dem etwa 4 50 Meter langen und rund 50 cm breiten Boot Luftikus die Isar zwischen Bad Tolz und Munchen befuhr Das zerlegbare Boot hatte er innerhalb dreier Wochen aus Werkstoffen im Wert von 30 Mark gebaut 2 Fur die Strecke brauchte er funf Stunden drei Mal geriet er wahrend der Fahrt in grosse Bedrangnis 1 Im selben Jahr grundete er in Rosenheim den ersten Faltbootklub und stellte ein Faltboot Lehrbuch fertig Ab 1906 arbeitete er gemeinsam mit seiner spateren Frau Karoline Maria Dutz 1885 1940 an einem verbesserten Modell 1907 stellte er den Bootstyp Delphin fertig Dieses bestand im Gegensatz zum Modell Luftikus aus Eschenholz und Leinwand und wies eine hohere Eigenstabilitat auf Heurich soll mit Dutz in einem Boot dieses Typs uber 100 000 Kilometer zuruckgelegt haben ohne zu kentern 1 Im selben Jahr 1907 verkaufte er die Lizenz fur die Alleinfabrikation des Delphin an Johann Klepper einen Rosenheimer Schneidermeister und Handler von Sportartikeln Dieser produzierte das Boot fortan in Serie Das Verhaltnis zu Klepper verschlechterte sich in den folgenden Jahren massiv Heurich beklagte sich offentlich uber die Vernachlassigung der Sicherheitsaspekte Noch 1953 habe er in Aufzeichnungen vermerkt dass Klepper immer der Nutzniesser gewesen sei er hingegen der Dummglaubige Klepper selbst werde als Erfinder vermarktet Heurich nicht als eigentlicher Erfinder genannt 3 An der erfolgreichen Vermarktung des von ihm entwickelten Faltbootes konnte er nicht profitieren Als Folge verfeindeten sich Klepper und Heurich 1 Architekt 1909 1967 Bearbeiten Ab 1909 arbeitete Heurich als Architekt in Brussel ab 1911 hielt er sich in Metz auf und ab 1913 in Weissenfels 1923 zog er nach Rosenheim Heurich war in zweiter Ehe verheiratet mit Maria Schoissengeier 1900 1930 wurde ihm auf der Abschlussveranstaltung der 10 Isar Regatta von Franz Reinicke die Ehrennadel des Deutschen Kanu Verbandes verliehen Heurich schatzte den Journalisten Carl Joseph Luther der nach seiner Ansicht viel zur Verbreitung des Faltbootsports beitrug Zusammen mit seiner Frau entwickelte er die so genannte Paddel Heilweise Diese Therapieform besteht aus angepasster Ernahrung mit bewusster Atemtechnik und sportlichem Paddeln 1 Diese Naturheilmethode soll sowohl Konrad Adenauer als auch Papst Johannes XXIII empfohlen worden sein 1 1947 wurde das 50 Jubilaum der ersten Fahrt gefeiert Heurich starb 1967 im Alter von 84 Jahren in Rosenheim Nachleben BearbeitenDie Stadt Rosenheim benannte ihm zu Ehren eine Strasse in Alfred Heurich Strasse Im Herbst 1982 sollte versehentlich das Grab Heurichs und seiner ersten Frau eingeebnet werden was durch den Friedhofsverwalter verhindert werden konnte Die Patenschaft fur das Grab wurde darauf vom Rosenheimer Kajakklub ubernommen 1983 entdeckte ein Gastwirt auf seinem Dachboden Fragmente von Heurichs Modell Delphin aus denen ein komplettes Exemplar zusammengesetzt werden konnte Dieses wurde im Holztechnischen Museum von Rosenheim ausgestellt Schriften BearbeitenHeurich war Autor mehrerer Bucher zum Thema Faltboot Neben dem von einigen Kritikern recht gut aufgenommenen 1 Buch Des Silberfischleins Abenteuer erstellte er eine 24 bandige Sammlung eines Wasserfuhrers mit Streckenkarte Im Faltboot 1906 Das Kajak Faltboot 1923 Inn 1924 Vom Lehrling zum Meisterangler 1925 Wildwasserfahrten im Kajak Faltboot 1925 Des Silberfischleins Abenteuer 1927 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Friedl 1995 Vollmar 1972 Friedl 1995 dort keine Angaben zur Quelle der Zitate Literatur BearbeitenErwin Sturm Vater des Faltboot Erfinders stammte aus Rommerz In Buchenblatter Beilage der Fuldaer Zeitung fur Heimatfreunde 40 Jahrgang 1967 Nr 15 S 59 Fritz Vollmar Heurich Alfred In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 44 f Digitalisat Franz Friedl Die Rommerzer Heurichs In Buchenblatter Beilage der Fuldaer Zeitung fur Heimatfreunde 68 Jahrgang 1995 Nr 4 5 S 15 18 Hella Kemper Seetuchtiges Handgepack In Die Zeit Nr 22 vom 25 Mai 2005 online verfugbar Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Heurich im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 131595148 lobid OGND AKS VIAF 70067045 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heurich AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher ErfinderGEBURTSDATUM 3 Februar 1883GEBURTSORT MetzSTERBEDATUM 12 April 1967STERBEORT Rosenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Heurich amp oldid 213896938