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Alexander Michailowitsch Schifrin 11 August 1901 in Charkow Russisches Kaiserreich 8 Januar 1951 in New York City Pseudonyme Herbert Rohn Max Werner war ein deutsch russischer Journalist Publizist und politischer Theoretiker Leben und Tatigkeit BearbeitenSchifrin wurde im russischen Charkow geboren Nach dem Schulbesuch studierte er an der Universitat Charkow die er mit einem Doktorgrad in Sozialwissenschaften verliess Anschliessend unterrichtete er Okonomie Als Anhanger der menschewikischen Richtung der russischen Sozialdemokratie wurde er Mitglied des Hauptkomitees der SDARP in der Ukraine und betatigte sich in der illegalen Untergrundarbeit der ukrainischen Menschewiki 1922 wurde Schifrin verhaftet und zur Verbannung nach Sibirien verurteilt Wie fast alle Mitglieder des Parteivorstands der russischen Menschewiki wurde er zur Ausreise gezwungen Nachdem Schifrin nach Palastina ausgewiesen wurde ging er von dort nach Deutschland Dort fand er rasch Anschluss an die deutsche Sozialdemokratie Schifrin der vielen zeitgenossischen Beobachtern als das intellektuelle Wunderkind der Exil Menschewiki galt wurde 1928 mit nicht einmal 30 Jahren zum fest angestellten Redakteur z T heisst es sogar zum Mitherausgeber der Mannheimer Volksstimme berufen Ausserdem war Schifrin in der Zeit der Weimarer Republik ein Beitrager der von Rudolf Hilferding herausgegebenen Zeitschrift Die Gesellschaft des theoretischen Organs der SPD so dass er Ende der 1920er Jahre zu einem fuhrenden Theoretiker der sozialdemokratischen Linken in der Weimarer Republik wurde Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 floh Schifrin aus Deutschland Er liess sich zunachst als Emigrant in Paris nieder Dort betatigte Schifrin sich an der Seite Kurt Glasers im Vorstand der Pariser Gruppe der Revolutionaren Sozialisten Deutschlands Wahrend dieser Zeit unterstutzte Schifrin die Idee der Bildung einer sozialdemokratisch kommunistischen Volksfront und setzte sich aktiv fur ihre Verwirklichung ein Er nahm an den Konferenzen des Vorlaufigen Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront in den Jahren 1935 und 1936 teil und warb in der deutschen Exilpresse fur ein Zusammengehen der deutschen Arbeiterparteien Nach dem Scheitern dieser Bemuhungen unterstutze Schifrin die Konzentrationsbestrebungen der sozialistischen Emigranten Seit 1939 gehorte er der von Willi Munzenberg gegrundeten Union franco allemande an 1940 ging Schifrin in die Vereinigten Staaten Dort lebte er in New York wo er als militarpolitischer Publizist unter dem Pseudonym Max Werner Beitrage fur die Zeitschrift NEW Republic schrieb Ausserdem veroffentlichte er mehrere Bucher Wahrend des Kriegs trat er in deutschsprachigen Kurzwellensendungen auf die die Columbia Broadcasting Station nach Europa funkte 1951 starb er an Herzversagen Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Schifrin nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin das ihn irrigerweise in Grossbritannien vermutete Schifrin daher auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten Schriften BearbeitenAufsatze Die Kolonialprobleme der Sowjetunion und die chinesische Revolution in Der Kampf 21 1928 Hegt 8 9 S 345 359 Parteiapparat und Parteidemokratie in Die Gesellschaft Band 1 1930 S 505 528 Parteiprobleme nach den Wahlen in Die Gesellschaft 7 1930 S 395 412 Nachdruck in Grebing Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus S 294 309 Gedankenschatz des Hakenkreuzes in Die Gesellschaft Jg 1931 Band 1 S 97 116 Wandlungen des Abwehrkampfes in Die Gesellschaft Jg 1931 Band 1 S 395 417 Krisenfazit und Kampfperspektiven in Die Gesellschaft 9 Jg 1932 Band 2 Heft 12 S 471ff Monographien Der Aufmarsch zum Zweiten Weltkrieg Strassburg 1938 unter dem Pseudonym Max Werner englische Ubersetzung The Military Strength of the Powers 1939 Sozialismus Krieg und Europa Strassburg 1938 Battle for the World The Strategy and Diplomacy of the Second World War London 1941 unter dem Pseudonym Max Werner The Great Offensive The Strategy of Coalition Warfare New York 1942 Literatur BearbeitenAndre Liebich From the Othere Shore 1997 S 340 Uli Scholer Totalitarismustheoretische Ansatze bei Alexander Schifrin Ein Grenzganger zwischen russischer und deutscher Sozialdemokratie in Mike Schmeitzner Hrsg Totalitarismuskritik von links Deutsche Diskurse im 20 Jahrhundert 2007 S 69 82 Bruno Jahn Die deutschsprachige Presse Ein biographisch bibliographisches Handbuch Band 1 Munchen 2005 S 930 Schifrin Alexander in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 646f Normdaten Person GND 134104803 lobid OGND AKS LCCN no88001578 NDL 00549716 VIAF 111101999 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schifrin AlexanderALTERNATIVNAMEN Schifrin Alexander Michailowitsch vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch russischer Journalist Publizist und politischer TheoretikerGEBURTSDATUM 11 August 1901GEBURTSORT Charkow RusslandSTERBEDATUM 8 Januar 1951STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Schifrin amp oldid 231346889